S.C. Fortuna Köln e.V.

Vom Pech verfolgt: U23 fehlen sieben Stammspieler gegen Top-Favoriten der Liga

Von Stefan Kleefisch
Auf Kristijan Stefanovski (l.) und die U23 wartet am Sonntag mit Düren eine Mammutaufgabe.

Von Erholung keine Spur. Das spielfreie Wochenende wollte die U23 der Fortuna vor dem Duell mit dem 1. FC Düren nutzen, um ausgeruht in die Partie am Sonntag (15.30 Uhr) auf dem Kunstrasenplatz am Jean-Löring-Sportpark gegen den haushohen Meisterschaftsfavoriten der Mittelrheinliga gehen zu können. Doch es kam anders als geplant. Beinahe täglich trudelten bei Trainer Marco Zillken die Hiobsbotschaften ein. Nach jeder Trainingseinheit verabschiedete sich in schöner Regelmäßigkeit ein Spieler mit einer Verletzung.

Als laste ein Fluch auf der Reserve des Regionalligisten erwischte es nach den Langzeitverletzten Sehun Eom und Sebastian Ramspott eine Stammkraft nach der anderen. Zunächst zog sich Yoschua Grazina, der mit drei Torvorlagen in den ersten beiden Partien sehr auffällig gewesen war, einen Muskelfaserriss zu. Besonders übel erwischte es Kaan Akgün. Der Neuzugang aus Deutz verdrehte sich bei einer Einheit das Knie. Die bittere Diagnose: Kreuzbandriss. Es folgten Jung Jae You, der sowohl beim 2:3 in Hennef als auch beim 4:2 gegen den VfL Vichttal in der Innenverteidigung überzeugte, mit einer Verletzung am Sprunggelenk. Zu guter Letzt machten Riki Isobe, mit zehn Toren bester Schütze in der Vorbereitung und auch gegen Vichttal erfolgreich, sowie Nikolaos Siampanis (Bänderdehnung) die Liste der Ausfälle voll. Der Japaner Isobe fiel am Dienstag nach einem Zweikampf auf die Schulter, das Aus für die Partie gegen Düren. Damit zumindest die Bank noch mit vier Feldspielern besetzt werden kann, reagierten die Verantwortlichen kurzerhand und holten mit Abwehrspieler Miguel Lopez-Blanco einen alten Bekannten zurück. Der 21-Jährige bestritt in der letzten Saison elf Spiele für die U23.

„Wir haben das spielfreie Wochenende genutzt, um uns die nächsten Gegner anzuschauen. Gerade einmal 14 Spieler sind für Sonntag noch übrig. Die Physios geben ihr Bestes, aber zaubern können sie auch nicht. Aber wir jammern nicht. Wir nehmen die Situation so an, wie sie ist. Sonntag ist das leichteste Spiel für uns. Und dennoch haben wir für die vermeintlich unlösbare Aufgabe auch einen Plan. Wir wollen das Spiel gewinnen, dafür gehen wir auf den Platz und investieren Woche für Woche. Sich mit den Besten der Liga zu messen, ist das Beste für meine Jungs. Alle wollen dahin, wo der Gegner auch hin möchte.  Also muss jeder seine Aufgabe erfüllen, egal wie alt er ist. Da haben wir klare Vorstellungen im Trainerteam“, sagt Trainer Marco Zillken.

Als wäre die Aufgabe gegen den fußballerischen Koloss der Mittelrheinliga nicht ohnehin schon schwer genug, erscheint sie nun beinahe unlösbar. Der FC Düren um Trainer Guiseppe Brunetto will unbedingt aufsteigen. Dafür wurde ordentlich das Portemonnaie geöffnet. Der Etat des kommenden Gegners dürfte mehr als das Zehnfache der Mittel ausmachen, die der U23 zur Verfügung stehen. Wenn sich ein Oberligist, der sowieso schon mit einer starken Truppe unangefochtener Zweiter war hinter Wegberg-Beeck in der Vorsaison, bei der Auswahl der Neuzugänge zu 90 Prozent eine Schublade höher bedient, sagt das eigentlich schon alles aus. Markus Wipperfürth, Adis Omerbasic, Mario Weber (alle Bonner SC), David Pütz, David Bors (beide Aachen), Marc Brasnic (Berliner AK), Patrick Bade (RW Oberhausen) und Mardochee Tchakoumi (RW Koblenz) kamen alle aus der Regionalliga ins Dürener Schlaraffenland.

„Vor Peppes Arbeit ziehe ich den Hut. Jeder Trainer wünscht sich doch, dass seine Vorstellungen von Kader, Umfeld etc. umgesetzt werden. Da ist überhaupt kein Neid! Ich erachte es als ganz schwieriges Arbeiten, wenn alles erfüllt wird, denn da hast du, wenn es nicht läuft, wenige Argumente. Überhaupt finde ich die Entwicklung in Düren rasant. Ich gehöre nicht zu den Trainern, die die Mannschaft mit Parolen wie ,Bayern München´ der Liga motivieren. Wir fokussieren uns auf unseren Plan, den wir erarbeitet haben. Düren hat ein Projekt gestartet vor drei Jahren und wird das auch erfolgreich umsetzen. Das ist legitim. Aber Sonntag darf das Projekt mal für 90 Minuten ruhen. Der Trainer wird uns jedenfalls nicht unterschätzen, soviel weiß ich. Wir werden Sonntag 15.30 Uhr bereit sein für das Spiel. Das verspreche ich. Wir brauchen aber auch die Südstadtpower“, sagt Trainer Marco Zillken. 

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