Historie

In der ewigen Tabelle der 2. Fußballbundesliga belegt Fortuna Köln hinter der SpVgg. Greuther Fürth, Alemannia Aachen, dem FC St. Pauli und Hannover 96 den 5.Platz. Dort stehen bei einer Ligenzugehörigkeit von 26 Jahren, 970 Spiele zu Buche.

Der S.C. Fortuna Köln wird am Samstag, den 21. Februar 1948 – nur acht Tage nach dem 1.FC Köln – im Kasino der Bayenthaler Maschinenfabrik gegründet. Der neue Kölner Verein entsteht durch eine Fusion der SV Victoria 1911, des Sport-Verein Köln 1927 und des Bayenthaler SV. In gelben Trikots und schwarzen Hosen tritt man schon am nächsten Tag beim SC Schwarzweiß Köln an und verliert dieses Spiel mit 0:1. 

Aufstieg in die Bundesliga

In den folgenden Jahren pendelt das Team aus dem Kölner Süden zwischen der Landesliga, Verbandsliga und Bezirksklasse. Am Ende der Saison 1966/67 steht der Aufstieg in die Regionalliga West, wo man unter anderem auch auf den Stadtrivalen Viktoria Köln trifft. Nach einer mehrjährigen sportlichen Konsolidierung gelingt am 13.05.1973 der bis dahin größte Erfolg der Vereinsgeschichte: der Aufstieg in die 1. Fußballbundesliga. Damals ahnt niemand, dass es bis heute die einzige Saison im Fußballoberhaus bleiben sollte. Am Ende der Saison steht der direkte Wiederabstieg – und das nur wegen des um zehn Tore schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem Wuppertaler SV.
Pokalfinale gegen den 1.FC KölnNach dem Abstieg in die 2. Bundesliga folgen die schon erwähnten 26 Spielzeiten, die der Fortuna nur einmal die Chance bieten, in die Eliteklasse zurückzukehren. 1986 erreicht man als Tabellendritter die Relegationsspiele gegen den Bundesliga-Sechzehnten Borussia Dortmund. Nach einem 2:0-Heimsieg und einer 1:3-Auswärtsniederlage, wird das alles entscheidende Spiel dann jedoch mit 0:8 verloren.

Pokalfinale gegen den 1.FC Köln

Der größte sportliche Erfolg bleibt so das Erreichen des DFB-Pokalfinales 1983, das nach tollem Kampf unglücklich mit 0:1 verloren wird – und das ausgerechnet gegen den Lokalrivalen 1.FC Köln. Unvergessen dabei, wie die Fortuna-Spieler nicht nur von den eigenen Anhängern frenetisch gefeiert werden.

Zu einen Aufeinandertreffen mit dem 1.FC Köln im regulären Spielbetrieb kommt es dann erneut in der Saison 1998/99. Unvergessen sind die beiden Derbysiege des kleinen Rivalen im Müngersdorfer Stadion, die mit 3:0 und 4:2 auch relativ deutlich ausfallen. Hatte es in dieser Saison noch kurzzeitig so ausgesehen, als sollte es gelingen, sich vor dem Stadtrivalen zu platzieren, zeigt die darauf folgende Spielzeit, dass dieser Traum nicht in Erfüllung gehen kann. Am Ende der Saison 1999/2000 steht der Abstieg in die Regionalliga fest. Der 1.FC Köln jedoch, steigt in die Bundesliga auf.

Jean Löring

Ganz eng verbunden mit dem Verein Fortuna Köln bleibt der Name Jean Löring, der von 1967 bis 2001 als Präsident die Geschicke des Vereins lenkt und sogar für drei Spiele als Interimscoach auf der Bank sitzt. Hans Krankl, der bekannte österreichische Nationalspieler und in der Saison 1999/2000 als Trainer für die sportlichen Geschicke der Fortuna verantwortlich, charakterisierte den Mäzen des Vereins treffend: »Bevor ich nach Köln ging, hat man mich vor ihm gewarnt, aber er war einer der nettesten Menschen, die ich im Fußballgeschäft kennen gelernt habe: Ein wirklicher Patriarch, aber im positiven Sinne. Der war für alle da, sogar für die Kinder der Spieler. Er war wie ein Großvater, sehr großmütig.«

Niedergang und Aufschwung

Eingeleitet durch die sportliche Misere und auch die wirtschaftlichen Probleme Jean Lörings, der auch gleichzeitig als Mäzen fungiert, gerät der Verein 2001 in die Insolvenz. In der Saison 2004/2005 muss der Spielbetrieb sogar gänzlich eingestellt werden. Es bedarf einer Spendenaktion und eines Benefizspiels gegen den 1.FC Köln, um den Spielbetrieb der Fortuna, deren Jugendabteilung mit 500 Spielern, 25 Mannschaften und 90 Trainern sowie Betreuern zu retten. Einen maßgeblichen Anteil daran hatte damals unser mittlerweile verstorbene Präsident Klaus Ulonska, der sich kurzer Hand dazu bereit erklärte, den Vereinsvorsitz zu übernehmen.

Die Fortuna gelang dadurch wieder in ruhige Fahrwasser und realisierte in der Saison 2007/2008, nach einer spannenden und nervenaufreibenden Aufholjagd, der Aufstieg in die NRW-Liga. Die erste Saison der NRW-Liga endete mit einem neunten Tabellenplatz. Mit Unterstützung des Projekts www.deinfussballclub.de  führte der neue Trainer, Uwe Koschinat, den Klub im Sommer 2011 in die Regionalliga West. 2014 setzte sich die Fortuna in zwei Relegationsspielen gegen Bayern München II durch und krönte damit eine überragende Saison. In den letzten beiden Spielzeiten wurde der Klassenerhalt in der 3. Bundesliga trotz bescheidener finanzieller Mittel souverän erreicht.

Klaus Ulonska & Hanns-Jörg Westendorf

Der Verein wird mittlerweile von Hanns-Jörg Westendorf geführt, der im November 2015 von den Mitgliedern einstimmig als neuer Vorsitzender gewählt wurde. Er tritt damit die Nachfolge von Klaus Ulonska an, der vor seinem plötzlichen Tod im März 2015 tagtäglich von morgens bis abends ehrenamtlich für den Klub im Einsatz war. "Ohne Klaus wären wir niemals in die 3.Liga aufgestanden. Wir sind ihm dafür unendlich dankbar und sind froh, dass wir den von ihm eingeschlagenen Weg seitdem erfolgreich ausbauen konnten," so Westendorf.

Der 2015 neu gegründete Wirtschaftsrat mit Fritz Schramma an der Spitze sorgt zudem dafür, die finanzielle Situation des Vereins nachhaltig zu verbessern. Auch dank dessen tatkräftiger Unterstützung kann im Jahr 2016 der Neubau eines Jugend- und Vereinszentrum im Sportpark Süd realisiert werden. 

Erfolge

  • Aufstieg in die 2. Liga West 1950
  • Aufstieg in die Verbandsliga Mittelrhein 1956
  • Meister und Aufstieg in die Landesliga Mittelrhein 1961
  • Meister und Aufstieg in die Verbandsliga Mittelrhein 1965
  • Vize-Meister und Aufstieg in die Regionalliga West 1967
  • Vize-Meister und Aufstieg in die 1. Bundesliga 1973
  • Deutscher Pokalfinalist 1983
  • Relegationsspiele zur 1. Bundesliga 1986
  • Vize-Meister und Aufstieg in die NRW-Liga 2008
  • Aufstieg in die Regionalliga West 2011 
  • Aufstieg in die 3. Bundesliga 2014