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Der FVM informierte: Annullierung oder einfache Runde, das sind die Szenarien

Von Stefan Kleefisch
Leere Felder allerorten: Am 4. Oktober 2020 stand die U23 der Fortuna zum letzten Mal in Glesch-Paffendorf auf dem Platz.

Zu mehr als einer Wasserstandsmeldung langte es letztlich nicht. Am Dienstagabend informierten die Fußballkreise des Fußball-Verbandes Mittelrhein Vertreter der jeweiligen Vereine in insgesamt neun Videokonferenzen über die derzeitige Sachlage bezüglich einer möglichen Fortsetzung der Spielzeit 2020/21 im Herren- und Frauenspielbetrieb. Der Berg kreiste rund eine Stunde lang und gebar eine Maus. Die Hoffnung auf Nennung eines Starttermins für den Trainings- und Spielbetrieb wurde nicht erfüllt.

Seit dem 30. Oktober des vergangenen Jahres ruht der Ball. Und dies wird auch noch eine geraume Zeit so bleiben. Zumindest wurde nun endgültig das verkündet, was ohnehin schon jedem klar war. Es gibt nur noch zwei denkbare Szenarien bis zum Sommer: Die Spielzeit wird annulliert, oder es wird lediglich eine einfache Runde absolviert. Für eine Wertung mit Ab- und Aufsteigern müsste aber jeder Klub einmal gegen jeden Ligakonkurrenten gespielt haben.

Werner Jung-Stadié ist sich der prekären Lage der Fußballer und Klubs durchaus bewusst. Eine Lösung für dieses Dilemma hat der Vorsitzende des Kreises Köln aber nicht parat. Den Funktionären sind durch die Vorgaben der Politik die Hände gebunden. „Von einer 50er-Inzidenz geschweige denn der erwünschten Zahl 35 sind wir noch ein Stück entfernt. Vorher können wir gar nicht ernsthaft über einen Trainings- und Spielbetrieb nachdenken. Leider wird der Breitensport stiefmütterlich behandelt. Wir hängen alle in der Luft. Das ist eine vollkommen unbefriedigende Situation.“

Jung-Stadié hat Verständnis dafür, dass die Vereine es gerne sähen, dass schnellmöglich Fakten geschaffen werden könnten: „Eine gesicherte Prognose abzugeben, wäre aber ein Stück weit unseriös. Wir wünschen uns alle die sukzessive und schnelle Rückkehr auf den Platz. Uns allen fehlt der soziale Umgang auf und neben dem Platz. Es ist nicht einfach derzeit Planungssicherheit zu bekommen. Wir wollen eine Annullierung der Saison möglichst vermeiden. Das ist die Ultima Ratio. Vor einem Neustart ist für mindestens 14 Tage ein geregelter Trainingsbetrieb unabdingbar. Dies alles ist abhängig von der behördlichen Verfügungslage. Und dann bleibt abzuwarten, was die Vereine an Hygiene-Konzepten umzusetzen haben.“ Zum Jugendspielbetrieb auf Verbands- und Kreisebene soll im Übrigen im März eine gesonderte Information erfolgen.

Festgelegt wurde, dass die Saison an dem Spieltag fortgesetzt würde, an dem sie Ende Oktober unterbrochen werden musste. Und die Spielzeit endet definitiv am 30. Juni 2021. Klar unterstrichen wurde auch, das der FVM einen Herren- und Frauen-Pokalsieger ermitteln will, der dann an der ersten DFB-Pokalrunde teilnehmen kann.

Eugen Müller, Staffelleiter im Kreisspielausschuss nannte den 13. Mai als denkbar letzte Möglichkeit, um die Saison ordnungsgemäß mit einer einfachen Runde beenden zu können. Dann gäbe es inklusive der Sonn- und Feiertage noch neun Spieltermine plus Nachholspiele, die unter der Woche ausgetragen werden müssten.

Dass dies eine Sisyphusarbeit werden könnte, verdeutlicht das Beispiel 1. FC Düren, der in der Mittelrheinliga noch 13 Spiele vor der Brust hat, plus das Kreispokalfinale und weiterer FVM-Pokalspiele. Auch die U23 der Fortuna hätte noch zwölf Partien zu bestreiten. Zudem drohen gegebenenfalls erneute Spielausfälle nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Vor dem zweiten Lockdown waren Absagen aufgrund von Verdachtsfällen und/oder Infektionen an der Tagesordnung.

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