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Unentschieden in der Schlussminute

Von Achim Stuhr
Svenja Stein trifft doppelt in Berghofen

Fortuna behält die Nerven und erkämpft sich einen Punkt gegen Berghofen. Die Zuschauer in Dortmund-Berghofen sahen nicht unbedingt eine sehenswerte, dafür aber eine kampfbetonte Partie, die in der Schlussviertelstunde überraschend spannend wurde.

Das der Gastgeber sich für die herbe Niederlage (7:0 Heimsieg der Fortunen im Mai) revanchieren wollte war von Beginn an zu spüren. Als Spielgestalterin fiel bei den Hausherrinnen die Innenverteidigerin auf, die ein ums andere Mal mit präzisen langen Bällen versuchte der Defensive der Fortuna beizukommen. Stephan Jager bot taktisch bedingt die 3. Viererkette im 3. Spiel auf und ließ Kathi Baumann als alleinigen 6er im Zentrum ackern, sodass die Hintermannschaft der Fortuninnen ein paar Minuten brauchte sich zu sortieren. Dies gelang im Verlauf der 1. Halbzeit immer besser, sodass sich eine muntere Partie entwickelte, mit etwas besseren Abschlussmöglichkeiten für die Gastgeberinnen. Die erste nennenswerte Chance der Fortunen ergab sich durch eine gute Kombination bei der letztlich Flügelspielerin Valentina Stephan den Ball auf Kathi Baumann zum Torabschluss ablegte, diese aber leider verzog. Einen Fehler im Offensivspiel nutzte Berghofen dann in der 20.Minute mit einem schnell gespielten Konter über die Außen, den Querpass im 16er konnte von den roten dann niemand mehr verhindern. 1:0 für Berghofen. Das wollte man nicht auf sich sitzen lassen und versuchte es nun mit ähnlichen Mitteln wie Berghofen. Eine Flanke aus dem Halbfeld von Fiona McCormick war dann gefundenes Fressen für Stürmerin Svenja Stein. Berghofens Innenverteidigerin konnte im Kopfballduell nicht klären und Stein spekulierte darauf, dass der Ball durchgehen würde. Frei vor der Torhüterin verwandelte sie souverän zum 1:1 (23.). Im Anschluss versuchten beide Mannschaften auf eine Pausenführung zu drängen, ohne dabei zu klaren Torchancen zu kommen. Die Fortunen versuchten es immer wieder mit Flanken aus dem Halbfeld, oder scheiterten an dem letzten entscheidenden Pass in die Spitze. So ging es unentschieden in die Pause.

Mit dem Wiederanpfiff schickte Trainer Jager Lena Cassel für Catia Alves Pereira auf den Platz. Berghofen wirkte etwas wacher und übernahm mit leichtem Übergewicht zunächst das Spielgeschehen. So richtig stimmten die Abstände und die Kommunikation nicht bei den Fortunen. Die zunehmende Zweikampfhärte unterband zudem weitere spielerische Highlights. So konnte Berghofen eine Pressing-Situation der Fortunen nutzen, in der bei der gesamten Mannschaft die Ordnung fehlte. Und die Stürmerin der Dortmunderinnen konnte, von Franziska Weißhaar verfolgt, frei vor Lisa Brenner zur 2:1 Führung einschieben (56.). Nun hatte Berghofen eine Drangphase und die Fortunen taten sich sowohl im Pressing als auch im Mittelfeld schwer damit das Spiel an sich zu reißen. Mit den Einwechslungen von Muri Rolfes (63.) und Luzie Kirsch (83.) versuchte Jager der Offensive neue Impulse zu geben. Er löste die 4er Kette auf und setzte alles auf den Punktgewinn. In der Schlussviertelstunde rissen die Südstädterinnen das Spiel mit Kampfgeist an sich, während Berghofen weiterhin gefährlich blieb. Die Offensivabteilung ackerte und wurde aber leider immer wieder bei guten Tormöglichkeiten durch die Defensive des Gegners entscheidend gestört. Die Schlussminute sollte dann entscheiden. Nach einem langen Freistoß von Annika Boden kam es zum Gewühl im Strafraum, beim Klärungsversuch sprang der Ball dann einer Berghofenerin an die Hand. Die Gastgeber plädierten zwar aufgrund eines vorangegangenen Fouls an ihrer Torhüterin auf einen Freistoß, der Schiedsrichter hatte sich jedoch bereits festgelegt. Handelfmeter für die Gäste. Stein legte sich den Ball zurecht und verwandelte sicher zum 2:2. Den Punkt retteten die Domstädterinnen dann beherzt über die Zeit.

Es war nicht unbedingt das schönste Spiel der Südstädterinnen, die aber vor allem aufgrund  der Schlussviertelstunde in der man eine hervorragende kämpferische Leistung zeigte, verdient  einen Punkt in die Domstadt mitnehmen.

„ Dieser Punkt fühlt sich an wie ein Sieg. Es ist ein Punkt den wir gerne mit nach Köln nehmen.“, so Spielführerin Fiona McCormick nach dem Schlusspfiff.

 

Brenner – Weißhaar, Kreitz, Boden, McCormick - Baumann – Demir (83. Kirsch), Alves Pereira (46. Cassel), Stephan (63. Rolfes) – Sirna, Stein

Heuss, Siegmund, Salzmann, Brockerhoff

 

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