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Stephan Jager im Interview

Von Achim Stuhr

Wenn am kommenden Sonntag die vierte Regionalligasaison in Folge für die erste Fortuna Frauenmannschaft beim GSV Moers mit einem Auswärtsspiel beginnt, steht mit Stephan Jager ein neuer Trainer am Spielfeldrand.  Stephan Jager trat mit Ende der Saison 16/17 die Nachfolge von Isabell Borcherts an.In der letzten Saison sprang ein sehr guter dritter Tabellenplatz heraus und leider eine Niederlage im Pokalfinale.

Wo siehst Du die Fortuna am Ende der Saison in der Liga und im Pokal?
„Die Mannschaft hat das Ziel gemeinsam formuliert: Pokalsieg und Meister werden um in die Aufstieg Play-Offs zu kommen. Dieses Ziel sehe ich auch als realistisch an, denn die Qualität in der Mannschaft ist hoch. Zudem haben wir eine sehr gute Vorbereitung absolviert. Bis auf ein 2:2 gegen den 2. Ligisten Herforder SV und einem 1:5 gegen den 2. Ligisten 1.FC Köln II konnten wir alle Testspiele für uns entscheiden. Hierbei waren nicht die Ergebnisse, sondern die Art und Weise wie die Mädels gespielt haben, entscheidend.“

Was hat Dich in der Vorbereitung positiv überrascht?
„Es hat mich einiges in der Vorbereitung positiv beeindruckt. Zum einen wie intensiv die Mannschaft gearbeitet hat. Mental wie auch physisch. Zudem haben wir für eine Vorbereitung eine tolle Trainingsbeteiligung gehabt. Die Spielrinnen Christine Graffmann, Luzie Kirsch und Maxi Herweg (Bayer 04), die aus der U17 hoch kommen, sowie die U17 Torhüterin Victoria Heus wurden von der Mannschaft toll auf- und an die Hand genommen. Die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerin stimmt. Ebenso wie die Einstellung. Hier sind Spielerinnen, die wissen was sie wollen.“

Ergebnisfußball ist das eine. Was wünschst Du Dir für die  kommende Saison über positive Ergebnisse und möglichst viele Dreier hinaus?
„Ich wünsche mir primär, dass wir vom Verletzungspech verschont bleiben. Ergebnisse wünsche ich mir keine. Wir arbeiten weiter hart und müssen uns Ergebnisse erarbeiten. Was für mich persönlich schön wäre, ein erneuter Pokalsieg im FVM Pokal und der damit verbundene Einzug in den DFB Pokal. Dies war durch meinen Wechsel von Vorwärts SpoHo zu Fortuna Köln dieses Jahr leider nicht möglich. Aber mit dieser Mannschaft schaffen wir das in der neuen Saison!“

Im Frauenfußball muss man immer mit eingeschränkten Möglichkeiten zu Recht kommen. Wie sind Deine Arbeitsbedingungen bei der Fortuna?
„Die Bedingungen bei Fortuna sind sehr gut. Ich habe tollen Zuspruch der Fortuna Familie gespürt und erhalten. Hier wird Miteinander gearbeitet. Ich habe auch Vereine erlebt, wo jede Mannschaft sozusagen ein Verein im Verein war. Dies ist hier nicht. Immer wieder gibt es einen tollen Erfahrungsaustausch mit Trainern aus U23, U19 und U17 der Männer. Auch die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen von Fortuna macht mir Freude. Die Platzwarte sorgen immer für optimale Bedingungen, Achim Stuhr sorgt immer für einen reibungslosen organisatorischen Ablauf. So macht es mir sehr viel Spaß, hier zu arbeiten.“

Du hast ein digitales Trackingsystem in der Vorbereitung und in den Vorbereitungsspielen eingeführt, das die Laufleistungen der Spielerinnen aufzeichnet. Es gab Videoanalysen. Beides in neu im Frauenfussball bei der Fortuna. Was hilft es den Spielerinnen und Dir in der kommenden Saison?
„Ich bin ein Trainer, der sehr viel Wert auf eine professionelle Analyse legt. Es gibt weitaus mehr als nur die Videoanalyse und das „Tracktics“-System.  Als Trainer kann man Training und Spiel nur objektiv betrachten und individuell in den Einheiten auf Spielerinnen eingehen. Wenn die Spielerinnen jedoch im Nachgang eine detaillierte Auswertung Ihrer Einheiten erhalten, beschäftigen die Mädels sich auch außerhalb des Platzes mit ihrer Leistung und haben direkt ein Hand-Out wo sie ihr Verbesserungspotenzial sehen.Wir haben zwei theoretische Taktikeinheiten gemacht. Hierbei konnte das neue Spielsystem erlernt werden. Durch das GPS- System konnten die Spielerinnen direkt erkennen, in wie weit sie dies umgesetzt haben. Hierbei war bei den meisten vor allem die Heatmap, welche die Positionen und Laufwege im Spiel anzeigt, von Vorteil. Im Gegensatz zum individuellen GPS-System erhalten die Mädels für die Mannschaftstaktik die Videoanalyse und ein „Playbook“ um zu schauen, wo wir uns noch als Mannschaft verbessern müssen. Alles kam sehr gut an und wurde erfolgreich umgesetzt.Am wichtigsten waren mir die vielen Einzelgespräche. Kommunikation ist das wichtigste auf und neben dem Platz.“

Welche Teams siehst Du in der Spitzengruppe der Liga?
„Ich sehe Bayer Leverkusen II, den VFL Bochum, Alemannia Aachen und die SGS Essen U20 diese Saison oben mit dabei. Es wird interessant zu sehen sein, wie sich diese Mannschaften entwickeln. Für uns zählt jedoch nur die eigene, konstante Leistung.“

Die Fortuna startet am 3.9.17 bei den Alterspräsidentinnen vom GSV Moers mit einem Auswärtsspiel in die Saison. Gespielt wird ab 13 Uhr in der Filder Straße in Moers.Das erste Heimspiel findet am 10.9. ab 15:15 gegen die Aufsteigerinnen vom SV Menden statt, die vom EX-Fortuna Trainer Thomas Imbach trainiert werden – ein Wiedersehen, auf das sich alle Beteiligten freuen!           


   

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