Aktuelles

Mit solidem Auftritt machen die ersten Frauen den Einzug ins Pokalfinale perfekt

Von Achim Stuhr
Foto: André Peters www.instagram.com/dhg_fotoevent/

Bei sommerlichen Temperaturen und vor gut 200 Zuschauenden bewahrten die Fortuna Frauen im Halbfinale des Ford Pokals kühlen Kopf. Beim Mittelrheinligisten Viktoria Waldenrath-Straeten gewannen die Südstädterinnen verdient mit 0:2.

Das Trainerteam schickte gegen den klassentieferen Gegner eine offensive Formation aufs Feld, begonnen wurde mit einer dreier Abwehrreihe. Die Anfangsphase der Partie war sehr umkämpft, der Underdog agierte mit intensivem Pressing und stand unseren Frauen ordentlich auf den Füßen. Meist war das Team aber in der Lage, sich aus diesen Anlaufsituationen spielerisch zu lösen. Große Chancen ergaben sich dabei in der ersten zehn Minuten aber nicht.

Die ersten Torannäherungen resultierten aus Standards - aber die Gastgeberinnen standen gut bei Ecken und Freistößen. Eine erste kleinere Druckphase der Fortuna Frauen ergab sich nach etwa einer Viertelstunde. Der Ball wurde gut in den eigenen Reihen gehalten und mit der Schussstärke der Spielerinnen aus der zweiten Reihe wurde versucht, aus der Distanz zum Torerfolg zu kommen. Fabienne Meder verfehlte das Tor dabei zweimal denkbar knapp, Nathalie Kreitz knallte das Leder aus gut 18 Metern krachend an die Querlatte.

Vielen Zuspielen in die vorderste Reihe fehlte es noch an Präzision und der Gegner stellte die Passwege auch immer wieder mit großem Einsatz sehr gut zu. Selber kamen die Viktorianerinnen allerdings kaum gefährlich nach vorne. Die einzige Spitze der Gastgeberinnen war zu sehr auf sich alleine gestellt, der Rest verteidigte sehr tief und Fortuna spielte zumeist souverän. In der 20. Minute zog Kathrin Wojtasik vorsichtshalber ein taktische Foul und sah ihre erste gelbe Karte im Wettbewerb.

Nur zweimal schafften es die Gastgeberinnen in der ersten Halbzeit gefährlich zu werden. Beide Chancen hatten es aber in sich und mussten von unserer Kapitänin Hanna De Haan in höchster Not entschärft werden. Wohl dem, der eine solche Nummer 1 im Kasten hat. Die Möglichkeiten der Gastgeberinnen waren allerdings auch ein Weckruf für die Fortuna, ein Signal noch mehr und druckvoller und vor allem präziser in die Offensive zu gehen.

Im Zentrum trieben Fabienne Meder und Anna Grassinger das Spiel an, über die Außen waren es wieder einmal besonders Annika Boden und Paula Petri. Anna Grassinger kam nach einem schönen Angriff über vier Stationen - initiiert von Theresa Grasztecki aus der eigenen Abwehr - an der Strafraumkante zum Abschluss, der Ball ging aber knapp am linken Pfosten vorbei. Stürmerin Svenja Streller wurde von der gegnerischen Defensive fast permanent gedeckt und zugestellt, machte aber viele Bälle fest und verteilte klug, insgesamt war es aber ein schweres Spiel für unsere vorderste Reihe. Vivien Schwing ließ sich daher immer wieder fallen und kam verstärkt mit Tempo aus dem Mittelfeld. Als Alle schon mit einem Unentschieden zur Halbzeit rechneten, drehte die Fortuna aber nochmal so richtig auf. Annika Boden ging mit Tempo den linken Flügel entlang, ließ alle Gegenspielerinnen stehen, legte herrlich von der Strafraumkante präzise in den Rückraum, wo Paula Petri ihren Bewacherinnen entwischte, mit Geschwindigkeit einlief und überlegt zum 0:1 abschloss (40.).
Der Doppelschlag dann quasi mit dem Pausenpfiff: Ein weiterer herrlich heraus gespielter Treffer, von Vivien Schwing selbst eingeleitet und abgeschlossen, nach einem schönen Doppelpass mit Paula Petri. Gleichzeitig war das 0:2 für die Fortuna der Halbzeitstand.

Die zweite Hälfte wurde dann deutlich ereignisärmer als die erste. Dies ist, ähnlich der zweiten Hälfte des Heimspiels gegen Leverkusen, durchaus als Kompliment zu verstehen und Ausdruck einer gereiften Spielanlage, welches das Frauenteam auszeichnet. Denn in den zweiten 45 Minuten hatte die Fortuna die absolute Kontrolle über das Spielgeschehen, ließ Ball und Gegner laufen.

Für die starke, immer anspielbare allerdings auch mit Gelb verwarnte Fabienne Meder kam Sophie Trepohl ins Spiel, die Ihrer Teamkollegin in Nichts nachstand, auch sie verteilte viele Bälle für Ihre Mitspielerinnen. Anne Hahn ersetzte die verwarnte Kathrin Wojtasik.

Möglichkeiten endgültig den Deckel auf die Partie zu machen gab es dennoch einige. In der 50. Minute verpasste Vivien Schwing per Kopf knapp ihren zweiten Treffer, nach einer schönen Flanke von der rechten Seite von Isabell Pfeiffer. Kurz darauf zeigte Anne Hahn einen tollen Flankenlauf über die rechte Seite, ließ dabei zwei Gegenspielerinnen stehen, doch der finale Pass wurde noch gerade so entschärft.

Fortuna spielte danach ruhig und clever, ließ kaum mehr etwas zu und auch der Gegner schien mit dem Resultat zufrieden zu sein. Für Schwung in der Schlussphase sorgten dann nochmals die Einwechselspielerinnen Franziska Weißhaar, Juliana Höfer und Amelie Wortberg. Juliana Höfer hatte noch zwei große Möglichkeiten, doch es blieb beim letztendlich gerechten und hochverdienten 0:2 für die Fortuna Frauen.

Im Endspiel am 30.Mai 2024 in Arnoldsweiler kommt es für unser Team zum Duell mit den Ligakonkurentinnen von Alemannia Aachen. Die Vorzeichen stehen gut, konnte die Fortuna doch die beiden Ligaspiele jeweils für sich entscheiden (4:1+0:5).
Ein Sieg im Finale des Verbandspokals würde zur Teilnahme im DFB Pokal der Saison 24/25 berechtigen.

Text: Michel, Jan
Foto: André Peters

Kategorien: