Fortuna nach entfesselter zweiter Hälfte mit Torrausch in die nächste Runde - Valentina Adames mit rekordverdächtigem Viererpack
Von Achim StuhrAuf dem schweren, tiefen Boden entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein, wie es oft und treffend heißt, klassischer Pokalfight. Trainer Marc Gertzen und sein Team hatten gegen den Landesligisten eine offensive Ausrichtung aufgeboten. Fortuna mit erwartbar viel Ballbesitz, suchte Lücken in der gegnerischen Defensive. Eine erste tat sich nach 5 Minuten für Vivien Schwing auf, die erstmals die Straßer Keeperin Küpper prüfte. Kurz darauf war die Alemannia Torfrau zum ersten Mal geschlagen. Nach einer perfekten Freistoßflanke von der rechten Seite durch Annika Boden war es wieder Vivien Schwing, die per herrlicher Dropkickabnahme den Ball ins Netz der Gastgeberinnen schoss – 1:0.
Die Gastgeberinnen hielten im Anschluss aber mit sehr viel Herz und Leidenschaft dagegen. Fortuna immer wieder mit gutem, schnellen Spiel über die Flügel und gefährlichen Flanken. Die Straßer Defensive war immer wieder gefordert. Erste Ecke für die Fortuna Frauen nach etwa einer Viertelstunde, wieder Annika Boden, die erneut Vivien Schwing im Strafraumzentrum fand,die wiederum den Kopfball nicht voll erwischte.
Straß versuchte in dieser Phase auch mitzuspielen, probierte es zumeist aus der Distanz, da die gut organisierte Fortuna Abwehr mit Franziska Weißhaar, Theresa Garsztecki und Anne Hahn keine Vorstöße in den 16er zuließ. Aus 2 Fernschussversuchen resultierten 2 Eckbälle für die Gastgeberinnen, die unsere Keeperin Pepa Jaeschke aber sicher abwehren konnte. Jaeschke machte daraufhin das Spiel schnell, wieder ging es über Außen über die pfeilschnelle und trickreiche Juliana Höfer. Höfer setzte sich schön am Flügel durch, zog nach innen, ihr Schuss von der Strafraumkante wurde gehalten von der Alemannia Torfrau. Kurz darauf die größte Chance des Spiels für die Gastgeberinnen: ein strammer Schuss aus gut 20 Metern senkte sich in den linken Torwinkel - doch mit einer Wahnsinnstat fischte unsere Keeperin den Ball noch aus dem Giebel - was für eine Glanzparade! Zu diesem Zeitpunkt hielt Straß die Begegnung tatsächlich weitgehend offen. Auch und besonders weil die Torfrau Lynn Küpper viele gute Möglichkeiten der Fortuna vereiteln konnte. So hielt die Keeperin in kurzer Folge gegen Isabel Pfeiffer, Paula Petri und Alica Linden. So ging es mit der knappsten möglichen Führung in die Pause...
Zur zweiten Halbzeit wechselte das Trainerteam frische Kräfte ein, der Kampf auf dem durchweichten und teils rutschigen Boden hatte ordentlich Energie gekostet. Svenja Streller kam für Isabel Pfeiffer und Kathrin Wojtasik für Franziska Weißhaar.
Fortuna kam direkt mit Druck aus der Kabine und wurde früh belohnt. Svenja Streller spielte in der 52. Minute einen feinen Pass genau in die Schnittstelle der Straßer Abwehr, in die Vivien Schwing eingelaufen war und mit ganz überlegtem Flachschuss das 2:0 erzielte.
Der Druck der Fortuna wurde nun von Minute zu Minute größer, während den Gastgeberinnen mehr und mehr die Kräfte schwanden. So ergab sich nach einem Ballgewinn direkt nach dem Anstoß eine Doppelchance von Alica Linden und Annika Boden. Es ging nun Schlag auf Schlag, Fortuna drückte aufs Tempo und auf die Entscheidung in der Partie. Immer wieder versuchten es die Fortuna Frauen mit gefährlichen Flanken. Juliana Höfer zog den Ball auf den langen Pfosten, wo Svenja Streller einen wuchtigen Kopfball aufs Tor setzte - die Straßer Torhüterin entschärfte diesen mit der nächsten starken Parade.
Ab der 55. Minute rollte dann Welle um Welle auf das Alemannia Tor. Fortuna hatte eine Vielzahl von Chancen. So zum Beispiel Alica Linden mit einem Geschoss aus etwa 18 Metern, das knapp über das gegnerische Gehäuse flog. Die nächste tolle Flanke, diesmal wieder von Annika Boden von der linken Seite, und der nächste Abschluß, aber auch die nächste Großtat der besten Straßer Spielerin, der Nummer 1 im Tor der Gastgeberinnen.
Mit schwindenden Kräften häuften sich auch die Foulspiele von Seiten der Alemannia Spielerinnen. Nach einem Freistoß kam Paula Petri mit einem schönen Schuss ins lange Eck zum Abschluss, doch wieder war Endstation bei Küpper im Kasten der Alemannia. Die Partie wurde zu einem Duell Fortuna gegen Lynn Küpper. Unfassbar, dass es nach 60 gespielten Minuten nur 2:0 stand.
In der 62. Minute kam dann Valentina Adames für Alica Linden und das Chancenfestival ging munter weiter. Nach einer weiteren Maßflanke traf Svenja Streller nur den Pfosten, nach dem Befreiungsschlag wurde Valentina Adames von Nathalie Kreitz steil geschickt. Doch wieder war Küpper zur Stelle. Valentina sprühte nach ihrer Einwechselung vor Energie und Tatendrang, zündete in der 72. Minute den Turbo und ging mit Highspeed auf das Straßer Tor, schneller als Alle und selbst die heraus geeilte Torfrau der Alemannia war diesmal machtlos, ein überlegter Flachschuss unten links und es stand 3:0 - tolles Tor! Adames war danach überhaupt nicht mehr zu stoppen: Annika Boden mit fantastischen Flanken auf Valentina am langen Pfosten, ein perfekter Kopfball ins lange Eck, 4:0 - 76.Minute. Nächster Angriff nach direktem Ballgewinn nach dem Anstoß der Alemannia, Juliana Höfer ging über rechts durch bis zur Grundlinie, passte herrlich in den Rückraum, wo wieder Valentina stand und aus der Drehung den lupenreinen Hattrick schnürte, 5:0 – 77.Minute.
Doch damit nicht genug, ein erneuter Ballgewinn durch Juliana Höfer, wieder perfekt auf Valentina Adames gepasst, Tor! 6:0 und den Viererpack geschnürt, das alles in der 79. Minute. Vier Buden in sage und schreibe 7 Minuten! Ungläubige und überwältigte Blicke, was für eine Gala-Vorstellung.
Jetzt wollten alle nochmal: die Fortuna Abwehr, in der zweiten Hälfte komplett beschäftigungslos, rückte immer weiter auf. Die Partie spielte sich nur noch in der Straßer Hälfte ab. Amelie Wortberg kam für Paula Petri und hielt das Tempo in der Schlussphase aufrecht.
In der 82. Minute ein Vorstoß unserer Innenverteidigerin Anne Hahn, sie ließ eine Gegenspielerin aussteigen und belohnte sich mit einem tollen Tor von der Strafraumkante zum 7:0 – ihr erstes Tor für die Fortuna Frauen. Und noch einen Premierentreffer gab es: Annika Boden, die unser Team als Kapitänin anführte, setzte mit einem wuchtigen Geschoss aus 20 Metern den Schlusspunkt zum 8:0!
So gewann Fortuna nach einem Anfangs schwierigen Spiel bei auch tückischen Bedingungen mit schwerem Untergrund und starkem Wind schlussendlich hochverdient, souverän und spektakulär!
Ein Riesenkompliment an das Team für die begeisternde Leistung im ganzen Kalenderjahr 2023.
Die nächsten Termine
Sonntag, 21.01.24 15:00 Uhr
Freundschaftsspiel
DJK Südwest Köln - SC Fortuna Köln
Kunstrasenplatz, Unterer Komarweg, 50939 Köln
Sonntag, 28.01.24 13:00 Uhr
Freundschaftsspiel
SC Fortuna Köln – CfR Links
Kunstrasenplatz, Jean-Löring-Sportpark
Text: Michel, Jan, Silke