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Fortuna Girls mit tollem Fight gegen FC Iserlohn – Beeinduckende Teamleistung im Test mit dem Bundesligisten

Von Achim Stuhr

Um es vorweg zu sagen. Es war, wie erwartet, ein Spiel auf ein Tor. Und zwar das von Elena, der Torhüterin der Südstadtgirls, die wie gewohnt eine bärenstarke Leistung gegen den drei Spielklassen höher angesiedelten Favoriten zeigte. Fortuna begann mit sage und schreibe 16 Spielerinnen, davon drei Leihgaben aus der U15 und zwei Angreiferinnen, die nach längerem Ausfall und nur einer Trainingseinheit wieder zum Team gestoßen sind. Ein echter Luxus im Vergleich zu den letzten beiden Spielen in Uerdingen und bei Südwest, als gerade einmal elf Mädels zur Verfügung standen. Dieser faktische Mangel an fitten Offensivkräften und das Erahnen der Stärke von Iserlohn bewegte Trainer Thomas Schultheis zu seiner sehr defensiven 5-4-1 Aufstellung. „Uns ging es erst einmal darum, nicht sofort einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen und mal zu schauen, was die so draufhaben. Uns fehlt hier natürlich auch die Erfahrung gegen solche Mannschaften“, so der Coach der Fortuna.

Und Iserlohn hatte erwartungsgemäß „etwas drauf“. Mit schnellen Vorstößen drückte der Erstligist die Fortuna weit in die eigene Hälfte und kam schnell zu ersten Abschlüssen. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt musste die junge Abwehrkette und das Mittelfeld bereits Schwerstarbeit leisten, um die Sauerländerinnen am frühen Torerfolg zu hindern. Dabei spürten die Kölnerinnen auch eine ganz andere Qualität von körperlichem Einsatz, den sie aus der Bezirksliga so nicht kennen. Nicht unfair aber doch ziemlich ungewohnt und konsequent konnten sich die Südstadtmädels ein ums andere Mal den erst kürzlich neu verlegten Kunstrasen im Jean-Löring-Sportpark ganz aus der Nähe ansehen.

Iserlohn drückte, Fortuna verteidigte mit großem Kampf. Im Zweifelsfall war Torhüterin Elena die letzte Instanz. Eigene Angriffe waren zu diesem Zeitpunkt leider kaum möglich und dann passierte es doch. Eine Unachtsamkeit im Aufbauspiel führte zum 0:1 (23., Sena Lukovic). Die Köpfe der Fortuna hingen noch etwas, da klingelte es erneut (25., Malika Mamadou) und nochmal zwei Minuten später fiel gar das 0:3 (28., Kira Garcia Llaves). Innerhalb von fünf Minuten war die bis dahin so starke Abwehrleistung Makulatur. Doch wer dachte, dass die Fortuna nun auseinanderfiel, sah sich getäuscht. Erneut stemmten sich die Südstädterinnen mit aller Kraft gegen den Angriffswirbel des Bundesligisten und konnten bis zur Pause auch weitere Gegentreffer verhindern.

In der Halbzeit mussten sich dann gleich drei Kölnerinnen abmelden. Die beiden gerade wieder zurückgekehrten Angreiferinnen spürten den großen Trainingsrückstand und auch eine der U15-Leihgaben verabschiedete sich verletzungsbedingt. Die Wechseloptionen waren nun also sehr begrenzt, was die Belastung der Spielerinnen nicht unbedingt verringerte. Das Team wurde daran erinnert, dass auf einem solchen Niveau Fehler sofort bestraft werden. Ein Umstand, den man im Ligaalltag so auch nicht kannte…

Iserlohn begann weiter im Vorwärtsgang, Fortuna verteidigte weiterhin mit großem Herzen und auch immer selbstsicherer. Mittlerweile hatte man sich an das Tempo und die Spielweise des Favoriten gewöhnt und schaffte es nun auch, zumindest den ein oder anderen Gegenangriff einzuleiten und für etwas Entlastung zu sorgen. Und beinahe hätten es die Gastgeberinnen auch geschafft, die zweite Halbzeit „zu Null“ zu gestalten, hätte Iserlohn nicht in Minute 70 (Nicky Ann Barnes) den 0:4 Endstand erzielt.  

„Ich bin so unfassbar stolz auf meine Mannschaft. Nicht nur der Klassen- sondern auch der Altersunterschied beider Mannschaften macht diese richtig gute Leistung sogar noch besser. Wir spielen ohne älteren Jahrgang quasi als echte U16 und davon ist die Hälfte eigentlich noch im U15-Alter“, so der Fortuna-Coach nach dem Match. Eine Einschätzung, welche vom Iserlohner Trainergespann geteilt wurde, das ebenfalls sehr beeindruckt von den Kölnerinnen war.

Die Fortuna bedankt sich beim FC Iserlohn für ein faires Spiel und wünscht viel Erfolg im Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt!

Selbst müssen die Südstadtmädels am kommenden Wochenende bei der U19 der SG Widdig/Hersel ran bevor es eine Woche später auf die Reise nach Iserlohn, allerdings zum Bezirksligisten SF Sümmern, geht. „Bis zum Start der Rückrunde Anfang März wollen wir hoffen, dass besonders in unserer Offensive wieder ein wenig Normalität einzieht“, hoffen die Fortuna Versntwortlichen.

Für Fortuna Köln spielten: Elena, Rhea, Julia, Tamara, Maya, Julika, Lina, Arlene, Lara, Ecrin, Mira, Gina, Aliya, Yaren, Lea und Najada.

Betreuerinnen: Ina Conzen und Britta Piekarski

Matchday:      SG Widdig/Hersel U19 – Fortuna Köln U17

                        Sonntag, 13.2.2022, 11:00

                        Hersel, Erftstraße, 53332 Bornheim

Thomas Schultheis

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