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Revanche im Lokalderby geglückt – Fortuna siegt mit dem „letzten Aufgebot“ bei Südwest

Von Achim Stuhr

Derbytime am Militärring! Im vergangenen Oktober trafen beide Teams zuletzt aufeinander. Damals unterlag die Fortuna beim klassenhöheren Mittelrheinligisten sehr unglücklich mit 1:2 im Pokal. Schon am letzten Wochenende bei Bayer Uerdingen war die Personalsituation in der U17 der Südstädterinnen mehr als angespannt. Dort konnte man aber, unterstützt mit zwei U15-Spielerinnen, zumindest elf Akteurinnen auf das Feld schicken. Das war diesmal anders, die U15 spielte in Bottrop (5:1 Erfolg, Glückwunsch von hier!) und so konnte leider niemand in die Lücke springen, die sich im U17-Kader auftat. Durch Sophies Kreuzbandverletzung, die OP am Freitag ist gut verlaufen, und den Ausfall der weiteren 6er Arlene und Lena sowie der Angreiferinnen Gina und Aliya und dem Vereinswechsel von 10er Alex tat sich eine riesige Lücke auf der zentralen Achse auf. In der Verzweiflung musste Trainer Thomas Schultheis auf eine Gastspielerin zurückgreifen, die ihr allererstes Spiel bestritt. Und Carla, das sei vorweggenommen, macht ihre Sache gegen den Tabellensechsten der Mittelrheinliga auf der rechten Außenbahn richtig gut.

Die Fortuna begann personalbedingt mit einem 5-3-2, wobei das komplette Mittelfeld mit Yaren, Lara und Lea eher „fachfremd“ unterwegs war. Lina rückte von der „6“ auf die zentrale Innenverteidigerposition, Julika, Julia, Maya und Rhea vervollständigten die Abwehrreihe, Elena wie gewohnt im Tor, Najada und Gastspielerin Carla agierten im Angriff.

Erste Prämisse war, die „Null“ sollte erst einmal stehen, um nicht einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Diese kräfteraubende Situation sollte dem Team ohne Wechselmöglichkeit möglichst erspart bleiben, denn auf der Gegenseite hatte Südwest sieben Spielerinnen auf der Bank.

Nach einem ersten Abtasten ohne Abschluss führte ein Fehlpass zu einer alleine am Strafraum stehenden Südwest-Angreiferin direkt zum 0:1 (4.). Das war natürlich ein früher Schock für die Fortuna-Mädels. Nach einer kurzen Schockstarre nahmen die Südstädterinnen dann die Situation an. Ein Spiel ohne große Torchancen entwickelte sich, viel spielte sich mit Mittelfeld ab. Die Südwest-Vorstöße wurden durch die immer stärker werdende Abwehrkette unterbunden, alleine die eigenen Angriffe stockten immer wieder am Übergang vom Mittelfeld in die Spitzen. Dann hatte die Fortuna plötzlich drei richtig gute Tormöglichkeiten, alle drei wurden aber vergeben. Die Gastgeberinnen retteten den knappen Vorsprung in die Kabine.

In der Halbzeit wurden die größten Problemzonen besprochen. Insbesondere die Positionstreue und die Laufarbeit im Mittelfeld war ein großes Manko bei den Südstädterinnen. Die Außenverteidigerinnen wurden nochmals motiviert, sich noch mehr ins Angriffsgeschehen einzubringen.

Hälfte Zwei begann auch gleich viel offensiver aus Sicht der Fortuna. Der Druck in Richtung Südwestgehäuse wurde immer stärker und so konnte Najada in der 49. Minute den verdienten Ausgleich erzielen. Keine zwei Minuten später versenkte dann Julika einen indirekten Freistoß aus zwanzig Metern wunderschön unter der Querlatte. 2:1, das Spiel wurde innerhalb zwei Minuten gedreht. Mit diesem Erfolgserlebnis spielte es sich dann deutlich befreiter. Zwar kam Südwest immer mal wieder gefährlich in Strafraumnähe der Fortuna, diese hatten aber die mit Abstand besseren Torchancen. Gleich dreimal Aluminium bewahrte die Gastgeberinnen vor einer höheren Niederlage.

Abpfiff des souveränen Schiedsrichters Andree Helterhoff, Revanche geglückt und das auch verdient. Die Personalsituation bleibt aber weiterhin angespannt. Zwar kehren mit Lena und Arlene zum nächsten Match zwei Spielerinnen zurück, gegen den nächsten Gegner wird es aber extrem schwer. Mit dem FC Iserlohn 46/49 stellt sich am kommenden Samstag nämlich ein waschechter U17-Bundesligist im Jean-Löring-Sportpark vor. „Hier hoffen wir natürlich auf Unterstützung aus der U15, die an diesem Wochenende glücklicherweise kein eigenes Spiel hat“, so der Fortuna Coach. „Allerdings treffen dann natürlich (Fußball-) Welten aufeinander, was Kader, Staff und auch Trainingsmöglichkeiten betrifft. Wir werden aber versuchen, möglichst lange halbwegs mithalten zu können. In solchen Spielen kann man als junge Spielerin sehr viel lernen.“

 

Matchday: SC Fortuna Köln – FC Iserlohn 46/49

Samstag, 5.2.2022, 16:30 Uhr

Jean-Löring-Sportpark Köln

Für Fortuna spielten: Elena, Julia, Rhea, Maya, Lina, Julika, Lara, Yaren, Lea, Najada und Carla.

Thomas Schultheis

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