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Fortuna Frauen mit Niederlage im letzten Heimspiel

Von Achim Stuhr

Meister VfL Bochum war zu stark... Dass da bei bestem Fußballwetter im Jean-Löring-Sportpark ein Team zu Gast war, das in einer eigenen Liga spielt, wurde von Beginn an klar. Die Gäste vom VfL Bochum kamen mit einer Wucht auf den Platz wie keine andere Mannschaft diese und auch nicht letzte Saison. Unsere Frauen standen von Anpfiff an unter enormen Druck seitens der Gäste und mussten sich, obwohl sie über weite Strecken gut dagegen hielten, mit 2:5 geschlagen geben.

Im letzten Heimspiel unter der Leitung der scheidenden Trainer Marc Gerten und Marcus Anhalt musste die Fortuna erneut ein frühes Gegentor hinnehmen, das die ohnehin schwere Aufgabe nicht leichter machte. Nichtsdestotrotz waren die Südstädterinnen gewillt mitzuspielen und sich nicht nur hinten rein zustellen. Und das Team zeigte sich kurz nach dem Gegentor in der vierten Minute das erste Mal offensiv. Unter großem Druck auf die jeweils ballführende Spielerin wurde über acht Stationen schön aus dem eigenen 16er heraus über den linken Flügel kombiniert, bis zum Abschluss von Vivien Schwing, den die Keeperin Kari Närdemann aus dem Ruhrpott aber mit einer starken Parade abwehren konnte. Das sah wirklich gut aus und hätte einen Treffer verdient gehabt.

Es war das erwartet schwere Match, besonders für die ballführenden Spielerinnen, die permanent durch die Gegenspielerinnen gestresst wurden. Bochum wollte schnell das Spiel zu seinen Gunsten entscheiden und legte Mitte der ersten Halbzeit nach. In der 23.Minute konnte sich Fortuna nicht aus dem Pressing der Gäste befreien. Durch unermüdliches Nachsetzten gewannen die Bochumerinnen den Ball und jagten diesen aus der 2. Reihe in den Winkel.


Unsere Frauen versuchten immer wieder Nadelstiche zu setzen, was auch gelang. Ein ebenfalls schöner, schneller Angriff - diesmal über die rechte Seite – endete in einer präzisen Flanke von der Strafraumkante auf Vivien Schwing. Deren Kopfball konnte Kari Närdemann aus dem Winkel fischen. Die 111 Zuschauer sahen, dass das Team aus der Südstadt alles versuchte. Doch Bochum drückte mit Dynamik und Körperlichkeit die Fortuna immer wieder hinten rein. Das 0:3 für die Gäste in der 38.Minute fiel dann allerdings sehr unglücklich. Unsere Nummer 1 Hanna de Haan hielt einen starken Abschluss mit einer Glanztat, aber leider bekamen die Kölnerinnen den Ball nicht mehr entscheidend aus dem eigenen 16er geklärt. Der Nachschuss - noch abgefälscht - war dann wirklich unhaltbar. Fortuna hatte danach noch eine  weitere gute Möglichkeit, aber der Abschluss von Isabel Pfeiffer verfehlte das Tor. So ging es mit etwas Frust in die Pause, die Führung der Gäste ging in Ordnung, fiel aber vielleicht ein Tor zu hoch aus.

Leider missglückte unseren Frauen auch der Start in den 2. Durchgang. In der 47. Minute machte Bochum mit dem 0:4 endgültig alles klar. Doch es spricht für diese Mannschaft, dass sie auch nach diesem Treffer nicht aufsteckte - im Gegenteil. Es war zu sehen, dass das Team den Fans im letzten Heimspiel noch etwas bieten wollte. Doch wie schwer es ist, gegen Bochum ein Tor zu erzielen, zeigt ein einfacher Blick auf die Tabelle: Das Team aus dem Ruhrgebiet hatte in 22 Partien gerade mal 10 Gegentreffer kassiert. Dass es nach dem Spiel dann 12 waren, lag am unbändigen Willen der Südstädterinnen.

Das 1:4 entsprang einer Umschaltaktion unserer Frauen. Erneut ein guter Spielaufbau, an dessen Ende die Ex-Bochumerin Svenja Streller perfekt auf Isabell Pfeiffer durch steckte. Diese stürmte mit Geschwindigkeit aufs Gästetor und ließ Torhüterin Närdemann keine Chance. Fortuna mobilisierte jetzt nochmal alles, konnte sich einige Minuten um den Bochumer 16er festsetzen. Die eingewechselte Valentina Adames behauptete stark den Ball am rechten Strafraumeck, konnte von zwei Gegenspielerinnen nicht von der Kugel getrennt werden. Franziska Weißhaar rückte ein, zog kurz an und bedient wieder Isabell Pfeiffer, die erneut vor der Gästetorhüterin cool blieb und souverän vollendete - das 2:4 in der 79.Minute.

In der Schlussphase entwickelte sich ein Schlagabtausch mit offenem Visier. Die ohnehin von enormen Einsatz und Tempo geprägte Partie wurde nochmal wild. Bochum, von den Gegentreffern angestachelt, wollte das Spiel nicht aus der Hand geben und erhöhte Einsatz und Aufwand. Fortuna versucht ebenfalls alles, doch den Endstand markiert das Team vom VfL.Nach einem Ballgewinn wurde schnell umgeschaltet und mit aller Klasse, die das Team der Gäste auf den Platz brachte, das fünfte Tor zum 2:5 Endstand markiert. Der 102. Treffer des Teams aus dem Pott in dieser Saison.

Es kann und sollte dennoch mit ein wenig Abstand die Freude überwiegen, der Übermannschaft der Liga einen solch großen Fight geliefert zu haben. Zwei Spiele sind noch zu absolvieren - und einen Titel gibt es auch noch zu gewinnen: Nächste Woche zuerst der Abschluss der Regionalliga West Saison beim Gastspiel in Gütersloh, dann am 30.05. das Mittelrhein-Pokalfinale in Arnoldsweiler gegen Alemannia Aachen. Der erneute Titelgewinn für Fortuna wäre die Krönung einer großartigen Saison, in der das Team von Trainer Marc Gertzen in bislang 23 Partien 48 Punkte holte und 58 Treffer erzielte.

Text: Michel, Jan

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