Finaaale!
Von Achim StuhrDie Frauen machen es den Männern nach
In einem bis zur neunzigsten Minute packenden Pokalhalbfinale gegen die Ligakonkurrentinnen von Alemannia Aachen setzte sich die Fortuna mit 3:1 durch und hat jetzt die Chance, sich im Endspiel um den FVM-Pokal zum fünften Mal den Pokal zu holen und sich für die erste Runde des DFB-Pokals zu qualifizieren.
Dass es so spannend war, lag am Halbzeitstand und einer für zwanzig Minuten nach der Pause stark aufspielenden Alemannia, die allerdings das Tor von Lisa Brenner in dieser Zeit nur einmal wirklich in Gefahr bringen konnten.
Die Fortunen waren die ersten zehn Minuten des Spiels eher Zuschauerinnen, ohne dass die Gäste wirklich hätten in Führung gehen können. Kommentar eines Zuschauers: „Die Aachenerinnen sind aber besser!“
Der erste wirklich konsequent zu Ende gespielte Angriff der Südstädterinnen wurde in der zehnten Minute nach Pass durch Thea Löffler von Franziska Weißhaar mit ihrem zweiten Tor im laufenden Wettbewerb zum 1:0 abgeschlossen. „Ich erschreck mich immer, wenn ich ein Tor schieße.“, so der Kommentar der Torschützin. Kommentar des zitierten Zuschauers: „Tolles Tor!“. Damit der war der Schwung aus dem Aachener Spiel herausgenommen und nur vier Minuten später platzierte Laura Esser, nach ihrer Verletzungspause offensiv aufgestellt, einen Schuss aus zwanzig Metern unhaltbar für Laura van der Laan im Aachener Tor zum 2:0 in die Maschen.
Erneuter Kommentar besagten Zuschauers: „Das war absolut stark!“.
Aachen benötigte eine Weile, um das wegzustecken und einen Standard aus mehr als 25 Metern zum Anschlusstreffer. Der böige Wind machte in der 38. Minute den Freistoß von Pia Esther Breuer unberechenbar. So landete er im Tor. Bei optischer Überlegenheit der Gäste ging es dann in die Pause.
Nach der Halbzeit war es dann einige Zeit so, dass die Kölnerinnen keinen, wie man so sagt, wirklichen Zugriff auf das Spiel und das Spielgerät bekamen. Die Alemannia kam wacher aus der Pause und drängte auf den Ausgleich. Dabei musste sich Lisa Brenner im Tor der Fortuna diesmal nicht wirklich – wie im letzten Ligaspiel gegen die Gäste mehrfach - auszeichnen, denn irgendwie bekamen die wieder einmal neu formierte Abwehr der Fortuna und das defensive Mittelfeld den Ball dann doch wieder aus der Gefahrenzone. Auch wenn der fast immer postwendend wieder zurückkam, überstand die Fortuna diese Phase des Spiels. Als dann die ersten eigenen Chancen erspielt wurden, vergaben die Kölnerinnen Michelle Fischer, Susi Sarago, Fiona McCormick und Marina Buschinski aussichtsreiche Gelegenheiten, das Spiel zu entscheiden, was ja normaler Weise böse bestraft wird. Zuschauerkommentare: „So was muss man machen! Die vergeigen das noch!“ – naja, wenn man selbst nicht machen muss, ist halt leicht kommentieren. Anderseits schaffte es die Fortuna dadurch immer mehr die Luft aus dem Spiel der Gäste zu nehmen und bekam den besagtem Zugriff auf das Spiel und das Spielgerät! Am Ende richteten es dann Susi Sarago und Michelle Fischer nach einem schnellen Umschaltspiel, denn das Mittelfeld mit Thea Löffler, Dajana Kremer und Marina Buschinski hatten mittlerweile die Platzhoheit erkämpft! Sarago spielte diesmal sehr genau und wohl temperiert in die Schnittstelle der Aachener Innerverteidigung und Fischer behielt in der eins gegen eins Situation die Nerven und traf! „Siehste, was hab ich gesagt!“ – so ein bis dahin skeptischer Zuschauer. Damit war das Spiel in der 91. Minute entschieden, auch wenn es aufgrund der zuletzt ruppigeren Gangart wegen vieler Unterbrechungen noch vier Minuten dauerte, bis der erlösende Schlusspfiff von Schiedsrichterin Katharina Sabine Gerhard kam.
„Das war ein Arbeitssieg! Das haben die Mädels verdient!“, so die Trainerin! Die Fortuna steht jetzt zum sechsten Mal in FVM-Pokalfinale und kann mit einen Finalsieg am 15.06.17 zu den beiden Rekordsiegerinnen von Spvg. Oberaußem-Fortuna und TuS Köln rrh - jeweils fünf Titeln - aufschließen. Mit dem nach einer starken Rückrunde sicheren dritten Platz in der Regionalliga und dem Erreichen des Pokalfinales hat Trainerin Isabell Borchert mit ihrer Mannschaft schon jetzt eine über aller Erwartungen hinaus sehr gute Saison hingelegt.
Mit dem Pokalgewinn könnte daraus eine herausragende werden.
Die Gegnerinnen werden im zweiten Halbfinale zwischen Viktoria Waldenrath-Straeten (Landesliga) und Vorwärts Spoho Köln (Regionalliga) am 26.05. ermittelt. Beide werden alles reinwerfen, um der Fortuna das Saisonfinale zu vermasseln und ihr eigenes mit dem Pokalgewinn zu krönen.