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Erfolgreicher Ausflug in die Niederlande

Von Achim Stuhr

Kurz vor dem Jahresabschluss ins Nachbarland zum VV Schaesberg, seit 2022 eine schöne Tradition bei den Südstadtmädels. „Da wir im letzten Jahr aber gleich dreimal hintereinander dort zu Gast waren, darf man dies wahrscheinlich schon so sagen.“ Gewohnt anspruchsvoll war auch die Besetzung. Die Fortuna startete in Gruppe A mit dem Topfavoriten Bayer 04 Leverkusen, den Gastgeberinnen aus der ersten niederländischen Liga, dem West-Regionalligisten SV Menden und dem Mit-Spitzenreiter der Niederrheinliga, FV Mönchengladbach. Da sich nur die beiden Gruppenersten für das Halbfinale qualifizierten, ein schwieriges Programm. Doch die Fortuna-Mädels hatten bei den vorangegangenen Auftritten in der Halle gezeigt, dass sie auch mit größeren Namen durchaus mithalten konnten.

Die Gruppe B war mit der SGS Essen, Borussia Mönchengladbach, dem niederländischen Erstligaaufsteiger MVV Maastricht, dem – trotz des Namens weiblichen - Futsal-Team Fermonia Boys aus Roermond und Tusa Düsseldorf ebenfalls stark unterwegs.
Der Fortuna fehlten leider ferien- und krankheitsbedingt einige Leistungsträgerinnen an diesem Samstag. „Das ging anderen Teams wahrscheinlich ähnlich, bei uns wirkt sich dies aber wohl anders aus.“

Fortuna – FV M’gladbach

Die Südstädterinnen starteten furios in das erste Gruppenspiel und gingen schnell und verdient mit 2:0 in Führung. Doch dann ließ man etwas nach, Gladbach kam etwas zufällig zum Anschluss, glich aus und ging dann auch nicht unverdient in Führung. Doch die Fortuna berappelte sich und konnte noch den verdienten 3:3 Ausgleich erzielen. „Nach dem tollen Start und dem Umstand, dass wir das Spiel eigentlich klar beherrscht hatten, fühlte sich dieses Unentschieden aber erst einmal wie eine Niederlage an.“

VV Schaesberg – Fortuna

Die Gastgeberinnen unterlagen im ersten Spiel Bayer Leverkusen klar und standen nun schon unter Zugzwang. Ein tolles Spiel entwickelte sich in der voll besetzten Halle des Sportparks des VV Schaesberg. Die Fortuna gleich im Rückstand, glich aus. Ging verdient in Führung und musste wieder einmal durch einen individuellen Fehler den Ausgleich hinnehmen. Dann flog Darline nach einem Geschubse für zwei Minuten vom Platz. Drei gegen Vier… Ein richtig starker Fight der Südstädterinnen in dieser Situation, die ohne Gegentor überstanden wurde. Doch diesmal wurde die Überlegenheit in drei Punkte umgesetzt, 3:2. Erster Sieg.

Fortuna – Bayer Leverkusen

„Wenn man gegen den Deutschen Meister spielt, spielt man gegen den Deutschen Meister. Da kann man nicht abwarten und gucken, was die so können.“ Die Marschrichtung war klar, möglichst lange die Null halten, Nadelstiche setzten und den Favoriten nicht ins Kombinieren kommen lassen. Guter Plan, leider machte Bayer mit dem ersten Angriff das 0:1, kurze Zeit später fiel das 0:2. Doch die Südstadtmädels wehrten sich, verteidigten nun richtig stark und kamen zu Entlastungsangriffen. Und dieses Engagement wurde belohnt. Erst der Anschluss und dann der umjubelte Ausgleich zum 2:2, nur drei Minuten vor Spielende. Doch drei Minuten können ziemlich lange sein. Die Kräfte ließen nun bei der Fortuna deutlich nach. „Nach dem ersten Spiel hatten wir bereits zwei faktische Ausfälle zu beklagen, das schränkte die Wechselmöglichkeiten ziemlich ein.“ Und so konterte der Bundesligaspitzenreiter clever und gut noch zum 4:2 Erfolg. Trotzdem ein tolles Spiel der Südstadtmädels, der allerdings viele „Körner“ kostete.

SV Menden – Fortuna

Die Mendenerinnen, als Mitfavorit in der Gruppe gestartet, konnten bis dahin zwar nicht wirklich punkten, schlecht gespielt hatten sie aber eigentlich nicht. Durch die Situation, das Leverkusen alle ihre Spiele gewann und sich der Rest gegenseitig die Punkte wegnahm, konnte in diesem letzten Gruppenspiel alles passieren. Fortuna konnte aus eigener Kraft das Halbfinale erreichen, dazu musste ein Sieg oder ein Unentschieden gegen den klassenhöheren Gegner her. „Sogar eine knappe Niederlage hätte gereicht, das hatten wir aber nicht kommuniziert.“ Die Mendenerinnen konnten aber selbst noch durch einen Sieg mit drei Toren Unterschied an der Fortuna vorbeiziehen und selbst der FV M’Gladbach wäre durch einen Zwei-Tore Sieg der Mendener aufgrund des Torverhältnisses noch ins Halbfinale gerückt. Verrückte Situation. Und ein schlechter Start der Fortuna, der das Match mit Bayer noch in den Knochen steckte. Erster Angriff Menden, 0:1. Fortuna wehrte sich, ein tolles Spiel mit Vorteilen für die Fortuna entwickelte sich. Ausgleich zum 1:1, verdient. Es ging hin und her, dann ein verdienter Strafstoß nach Foul an Greta. Und die Gelegenheit, einfach mal alles klar zu machen, das Spiel dauerte nicht mehr so lange. Aber die Fortuna hat ja ein ganz besonderes Verhältnis zu Strafstößen… „Es erfordert eine Menge Mut, in solchen Momenten die Verantwortung zu übernehmen. Das ist eigentlich wichtiger als das Ergebnis des Elfers.“ Der natürlich verschossen wurde. Tradition eben. Aber dann ertönte die Schlusssirene. 1:1, hier war ebenfalls mehr drin gewesen. Aber es reichte. Die Südstadtmädels standen tatsächlich im Halbfinale des „Angel in Black-Cups.“

„Im letzten Jahr sind wir in diesem Wettbewerb Neunter geworden und hatten ebenfalls richtig gut gespielt, Daran sieht man, welches Niveau hier regelmäßig auf dem Platz steht. Wobei wir da in einem epischen und untypischen Elfmeterschießen unseren ersten Erfolg überhaupt gegen Tusa Düsseldorf feiern konnten.“

Halbfinale gegen SGS Essen

Auch schon fast ein Klassiker in der diesjährigen Hallensaison. Die Südstadtmädels trafen auf den Bundesliganachwuchs der SGS. Wieder bot die Fortuna dem Favoriten einen tollen Kampf, zunächst auf Augenhöhe. Doch nach dem 2:2 Ausgleich schwanden nun endgültig die Kräfte und in den letzten Minuten zog Essen verdientermaßen mit 6:2 ins Finale ein. Die Spieldauer wurde in den Finalspielen von 12 auf 15 Minuten erhöht, nicht gerade günstig für die dezimierten Südstädterinnen.

Spiel um Platz Drei gegen die Fohlen

Borussia Mönchengladbach verlor nach starkem Beginn sein Halbfinale klar gegen Leverkusen. Fortuna hatte nach dem kräftezehrenden Spiel gegen die SGS nur kurze Zeit zum regenerieren. Außerdem hatten die Mönchengladbacherinnen elf (11) ähnlich starke Wechselspielerinnen auf der Bank. Doch die Fortuna startete wieder einmal richtig gut und ging nicht unverdient mit 1:0 in Führung. Doch man merkte nun deutlich, dass alles etwas langsamer ging und spätestens nach dem zweiten Blockwechsel der Gladbacherinnen war dann Feierabend. Aber so richtig. Fortuna stehend KO kassierte nun Gegentor um Gegentor. 1:10, letztendlich aber auch egal.

„Die Mädels haben heute mal wieder gezeigt, dass sie trotz der schwierigen Bedingungen, unter denen sie trainieren müssen, richtig tolle Leistungen abliefern. Wir sind als Trainerteam wirklich stolz auf unsere Spielerinnen. Wir haben keine Möglichkeit, in einer adäquaten Halle zu trainieren und sind froh, wenn unsere zweite wöchentliche Trainingseinheit freitags nicht sprichwörtlich ins Wasser oder einem Heimspiel der Fortuna-Männer zum Opfer fällt.“

Das hitzige Finale mit vielen Zeitstrafen und gelben Karten entschieden dann die „Werkselfen“ von Bayer 04 mit 4:2 für sich. Zeitweise wurde Zwei gegen Drei gespielt und die teilweise rustikale Gangart inklusive Bandenchecks erinnerten etwas an Eishockey.

Trotz der herben Schlussniederlagen ging ein sehr erfolgreicher Samstag in Landgraaf zu Ende. Es war das dritte hochklassige Hallenturnier in diesem Winter. Und der dritte Halbfinaleinzug. Dabei ist die Fortuna als Noch-Bezirksligist und Verbandsligaaufsteiger meistens das einzige „unterklassige“ Team im Kampf um die Podestplätze.

An diesem vorletzten Tag 2023 waren Emilia, Darline, Julia, Greta, Florine, Mira, Rhea, Lisa, Benita und Liora im Einsatz, Caro und Thomas als Trainergespann vor Ort. Die Fortuna bedankt sich nochmals für die neuerliche Einladung und ist schon gespannt auf die nächste Auflage. Dann hoffentlich wieder mit Teamvorstellung im bunten Disco-Stroboskop-Nebel. Das fiel dieses Jahr leider aus, vielleicht auch, weil Turnierorganisator Bernhard Blaszyck kurzfristig erkrankte und ausfiel.

Trainingsbeginn

Am kommenden Mittwoch beginnt das Training für die Fortuna-Girls. Vorbereitung für die anstehende Mittelrheinligasaison. „Die vielen Trainingsausfälle haben nicht unbedingt dafür gesorgt, dass sich unsere Grundlagen, was Ausdauer, Automatisierung von Abläufen und anderen Basics weiterentwickelt hätten. Daran müssen wir dringend arbeiten.“ Kein leichtes Unterfangen mit dem riesigen Kader und nur zwei Trainingseinheiten. „Doch die Mädels wollen als Mannschaft erfolgreich sein und werden mitziehen. Ansonsten wird es auch eng mit einem Platz im Kader, der natürlich zahlenmäßig begrenzt ist. Theoretisch muss die halbe Mannschaft damit rechnen, an einem Spieltag nicht einmal auf der Bank zu sitzen. Nur ein Drittel schafft es in die Startelf. Unsere Kapazitäten geben es leider nicht her, eine zweite Mannschaft zu installieren. Wir können nur versuchen, Freundschaftsspiele für die Spielerinnen zu organisieren, die nicht zum Zuge kommen. Das dies etwas anderes ist, als in der Liga anzutreten, ist uns natürlich klar. Aber alle wissen, in welcher Situation die Mannschaft ist. Alle hatten die Möglichkeit, nach Alternativen zu schauen und vielleicht irgendwohin zu wechseln, wo die Chance, mehr Spielzeit zu erhalten größer ist. Aber nur eine hat sich verabschiedet, der Rest möchte bleiben. Und es gibt tatsächlich noch sehr viele Anfragen, den Südstadtmädels beizutreten.“

2. EDEKA-Cup in Koblenz

Anspruchsvoll geht es gleich nächste Woche weiter. Diesmal beim 2. EDEKA-Cup des FV Rübenach in Koblenz. Hier hat die Fortuna bei der Live-Auslosung eine besonders schwere Gruppe erwischt. Mit Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Mainz 05 warten gleich drei Bundesligisten. Dazu kommen der Südwest-Regionalligist SV Wienau und die Sportfreunde Ippendorf. Die Parallelgruppe besteht aus der SGS Essen, SG 99 Andernach (beide Bundesliga), Alemannia Aachen, SC Bad Neuenahr, Kickers Offenbach und Gastgeber FV Rübenach (alle Regional- bzw. Hessenliga). Um 11:30 geht es in der Franz-Mohrs-Halle (Am Mühlenteich, 56072 Koblenz) los. Auch hier wird mit kraftraubender Rundumbande gespielt, die Spielzeit ist mit zehn Minuten aber etwas kürzer als in Schaesberg. „Der Einzug ins Viertelfinale wäre schon ein großer Erfolg, das müssen wir uns aber erst einmal erarbeiten. Wir freuen uns auf jeden Fall, bei solch einer Veranstaltung überhaupt dabei zu sein.

Test gesucht

Für das Wochenende 13./14.1.24 suchen die Fortuna-Mädels noch ein Testspiel, gerne auswärts in Köln oder dem Umland.

Die U-17 Südstadtmädels wünschen Allen einen "Guten Rutsch" und einen tollen Start ins Neue Jahr!

Thomas Schultheis

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