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Fortuna in Afrika

Von Stefan Kurth
Fußball in Swasiland
...mit Fortuna-Trikots

Tolle Initiative von Fortuna-Mitglied Martin Boy. Die Tochter seines Arbeitskollegen Katrin Lehmann, Sozialarbeiterin und Projektmanagerin, arbeitet seit 3 Jahren in Afrika und betreut dort seit zwei Jahren das Projekt Swasiland, bei dem jungen Erwachsenen eine Perspektive gegeben wird. Zusätzlich werden Gefängniseinrichtungen betreut.

Seit den Anfängen unterstützt Boy die Initiative mit Kleidungsstücken. „Als ich dann mitbekommen habe, dass der "Phumelala Mannschaft", net Youth Care,  Trikots fehlen, haben mir Franck Apfelbaum und Josef Noe gegen eine Spende alte Trikots der Fortuna-Jugend vermittelt“, erklärt Boy. „So war die Freude groß und die Spieler waren mächtig stolz. Nebenbei kennt nun jeder dort die Kölner Fortuna aus der 3.Liga in Deutschland!“

Swasiland ist ein kleiner Binnenstaat im südlichen Afrika. Er grenzt an Südafrika und Mosambik. Es ist die letzte absolute Monarchie Afrikas. 1986 wurde Mswati III. zum König ernannt. Er ist für seinen luxuriösen Lebensstil und seine zahlreichen Ehefrauen bekannt. So stockte er zu seinem 37. Geburtstag seinen ohnehin schon umfangreichen Luxus-Fuhrpark auf: Trotz der bitteren Armut im Land orderte er acht Mercedes-Limousinen mit vergoldeten Nummernschildern, die per Luftfracht aus Deutschland eingeflogen wurden.

Fast 70 % der Bevölkerung von Swasiland lebten 2009 in Armut, mehr als ein Viertel benötigte Nahrungshilfe. Ein Großteil der Bevölkerung lebt von weniger als einem Euro pro Tag. Frauen und Mädchen leiden weiterhin überdurchschnittlich stark unter sexueller Gewalt. Zudem ist Swasiland laut UNICEF das Land mit der höchsten Aidsrate weltweit. Das Kinderhilfswerk schätzt die Zahl der Aidswaisen auf rund 100.000. Die Lebenserwartung, zeitweise die niedrigste der Welt, betrug 2015 rund 51 Jahre. In Swasiland besteht keine Schulpflicht und der Schulbesuch einer weiterführenden Schule ist kostenpflichtig. Der Anteil der Kinder, die eine weiterführende Schule besuchen, beträgt rund 47 Prozent.

"Phumelela Project” ist ein Projekt in Swasiland, welche jungen Erwachsenen in schwierigen Situationen wie Wohnungslosigkeit, Drogenabhängigkeit oder Kriminalität betreut. „Wir arbeiten mit Männern und Frauen im Alter 18 bis 45 Jahren“, erklärt die Sozialarbeiterin Katrin Lehmann. „Wir legen dabei großen Wert auf Hilfe zur Selbsthilfe, da unsere Klienten lernen sollen auf eigenen Beinen zu stehen. Insbesondere wenn diese durch Gefängnisse, Heime etc. institutionalisiert wurden.“

Zurzeit habe sie überwiegend männliche Klienten, erzählt Lehmann.  „Da wir auch einige Klienten in den verschiedenen Gefängnissen in Swasiland betreuen, sind wir zusammen mit unseren Klienten im April 2017 nach ,,Bhalekane Correctional Institution” gefahren, um dort gegen die Insassen Fußball zu spielen. Bhalekane Correctional Institution ist ein Gefängnis mit einer Farm, auf der die Insassen jeden Tag hart arbeiten müssen. Man wird dorthin verlegt, wenn die Gefängnisstrafe geringer als zwei Jahre ist oder wenn man kurz vor seiner Entlassung steht. Dank Fortuna Köln konnten wir unser Team mit Trikots ausstatten. Die Fußballschuhe wurden von Elizabeth Burke aus Irland gespendet. Für die Zukunft planen wir ein Phumelela Fussball Team sowie weitere Fußballspiele in den verschiedenen Gefängnissen in Swasiland.“

 

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