S.C. Fortuna Köln e.V.

U23 als Favoritenschreck: 4:2 in Hohkeppel, eiskalt, effektiv und emotionsgeladen

Von Stefan Kleefisch
Fortunas Robin Schmidt erzielte den Treffer zum 2:1 artistisch und sah kurz vor Schluss beim Sieg in Hohkeppel Gelb-Rot.

Die U23 hat am Sonntag einen weiteren Aufstiegsanwärter der Mittelrheinliga in die Schranken gewiesen. Dank blitzsauberer Konter, einer effektiven Chancenverwertung und eines unbändigen Siegeswillens in halbstündiger Unterzahl setzte sich die Mannschaft von Trainer Bogdan Komorowski mit 4:2 bei Eintracht Hohkeppel durch. Zuvor hatte die Fortuna bereits beim Liga-Schwergewicht Bonner SC gewonnen. 16 von 18 möglichen Punkten hat die Nachwuchself der Südstädter nun aus den letzten Spielen geholt. Platz fünf nach neun Spieltagen ist eine überragende Zwischenbilanz.

„Wir sind in der ersten Halbzeit sehr gute Konter gefahren, mit großartigen Abschlüssen. Das war herausragend. Wir haben mit hoher Intensität gegen den Ball verteidigt. Direkt nach der Halbzeit hätten wir gegen ein vehement anrennendes Hohkeppel das 4:1 machen können. Die dumme Gelb-Rote Karte bringt uns in eine noch schwierigere Situation, weil wir 30 Minuten gegen diesen bärenstarken Gegner in Unterzahl verteidigen müssen. Da sind die Jungs mal wieder über sich hinausgewachsen, auch nach dem 2:3 haben wir den Faden nicht verloren und unglaublich gekämpft. Mit harter Arbeit, Leidenschaft und Siegesmentalität haben wir uns als geschlossene Einheit präsentiert. Ich bin stolz auf die Mannschaft“, sagte Trainer Bogdan Komorowski.

Für den gesperrten Johannes Siregar spielte Yasa Eyrice Rechtsverteidiger. Links verteidigte Younes Derbali und im Zentrum Tim Brdaric. Für die beiden nahmen Luca Schneider und Mats Vogel zunächst auf der Bank Platz. Auch Waiss Ezami rückte in die Startelf.  

Gleich mit dem ersten Konter ging die Fortuna in Führung. Gianluis Di Fine schickte Ezami auf rechts auf die Reise, der bediente am langen Pfosten Hamdi Dahmani, der unbedrängt zum 0:1 (9.) traf. Hohkeppel wurde zumeist über Linksaußen Ömer Tokac gefährlich. Dieser setzte sich an der Außenlinie durch, legte den Ball zurück auf Jannes Hoffmann, der ausglich (28.). Kurz vor der Pause dann wieder ein brillanter Spielzug. Brdaric eröffnete das Ganze, er spielte zu Eyrice, der passte außen auf Ezami und dessen Hereingabe versenkte Robin Schmidt volley in die lange Ecke (44.). Und in der dritten Minute der Nachspielzeit köpfte Ezami nach einer Ecke von Di Fine ebenfalls ins gegnerische Netz. Eiskalte Kölner führten zur Pause mit 1:3.

Für den bereits verwarnten Eyrice verteidigte nach dem Wechsel Achunike Ekene auf rechts. Allerdings insgesamt nur 16 Minuten lang. Bereits bei der ersten Aktion sah er Gelb für ein Foul. Und nach einer nicht gegebenen Ecke reklamierte er lautstark und sah die Ampelkarte. Zuvor hatte die Fortuna zweimal das 1:4 auf dem Fuß. Nach Vorarbeit von Ezami verfehlte Dahmani um Zentimeter das Ziel (47.). Und bei einer Drei-gegen-Eins-Situation war Joker Daniel Sopo zu eigensinnig und schoss ans Außennetz (57.). Drei Minuten später wehrte Lennart Winkler einen Schuss von Tokac auf die kurze Ecke ab. Hohkeppel hatte nun sehr viel Ballbesitz und in Unterzahl gewann Winkler ein weiteres Duell gegen Tokac (74.). Ein Versuch von Cenk Durgun landete zudem am Pfosten (75.).

Erst ein Elfmeter brachte die Eintracht dann wieder in Reichweite. Brdaric foulte Tokac, der verwandelte selbst zum 2:3 (77.). Nun wurde es immer wilder, in einer emotionsgeladenen Partie, die aber zu keinem Zeitpunkt unfair war, verteilte der Schiedsrichter Karten wie Kamelle an Karneval. Am Ende waren es für beide Teams plus die Trainer insgesamt 15 Gelbe, aus denen dann drei Platzverweise resultierten. Zunächst sah Hohkeppels Kapitän Nils Teixeira Gelb-Rot (86.), nur eine Minute später folgte ihm Robin Schmidt wegen Haltens. Zu allem Überfluss gab es satte sechs Minuten Nachspielzeit. Die Spieler der U23 warfen sich in jeden Ball, feuerten sich gegenseitig an und setzen in der 90.+7 Minute den entscheidenden Konter über Sopo, der den Ball eroberte. Antoski passte zu Luca Schneider, der blieb eiskalt und erhöhte auf 2:4. Der Jubel war grenzenlos. 

Fortuna U23: Winkler, Eyrice (46. Ekene), Bauens, Brdaric, Derbali, Di Fine, Antoski, Vieting (53. Schneider), Dahmani (77. Westerhoff/90.+4 Vogel), Ezami (57. Sopo), Schmidt.

Tore: 0:1 Dahmani (9.), 1:1 Hoffmann (28.), 1:2 Schmidt (44.), 1:3 Ezami (45.+3), 2:3 Tokac (77., Elfmeter), 2:4 Schneider (90.+7). 

Gelb-Rote Karten: Teixeira (86./Hohkeppel), Ekene (61.), Schmidt (87./beide Fortuna).

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