Bis zur 80. Minute war der Türkische FC in die Kreisliga B abgestiegen, dann gelang den Gastgebern gegen die U 23 doch noch der erlösende und glückliche Treffer zum 2:1. Am Ende stand es 3:1. Der TFC jubelte und die zweite Mannschaft der Fortuna ging dennoch mit erhobenem Haupt vom Platz.
„Ich bin stolz auf die Mannschaft, wie sie heute hier dagegen gehalten hat, gegen einen Gegner, der mit allen Mitteln, teilweise auch unfair, versucht hat uns zu besiegen. In den letzten Wochen macht das sehr viel Spaß mit diesem Team zu arbeiten. Heute hat jeder gesehen, dass wir faire Sportsleute sind, obwohl wir abgestiegen und personell gebeutelt waren, haben wir bis zur letzten Sekunde gekämpft und wir hätten beim Stande von 1:1 in der zweiten Halbzeit das Spiel auch mehrfach für uns entscheiden können. Wie so oft fehlte uns nur der Killerinstinkt im entscheidenden Moment“, sagte Trainer Günter Hutwelker.
„Danke an die Jungs, dass sie sich heute hier nochmal richtig rein gehangen haben. Wir haben uns nicht von Drohungen während des Spiels verunsichern lassen und auch sonst haben wir nichts von außen an uns heran gelassen. Was mich persönlich aber sehr irritiert hat, ist, dass wir uns nach dem Schlusspfiff noch anpöbeln lassen müssen, dafür, dass wir uns gewehrt haben, obwohl wir schon abgestiegen sind. Das waren wir den anderen Teams, die auch noch im Abstiegskampf steckten schuldig. So ist nunmal unser Selbstverständnis, das nennt man Sportsgeist“, sagte Teammanager Stefan Kleefisch.
Aus heiterem Himmel ging der TFC in der 22. Minute in Führung. Fortuna-Torwart Timo Winterscheidt wollte einen hohen, langen Ball des Gegners aufnehmen, der sprang ihm allerdings zu weit vom Fuß weg und die Gastgeber nutzten den Fehler zum 1:0 aus. Zur Ehrenrettung des Keepers sei aber auch erwähnt, dass er zuvor zweimal glänzend in brenzligen Situationen pariert hatte. Wer nun aber erwartet hatte, dass die Fortuna, für die es ja nur noch um die goldene Ananas, sich nun geschlagen geben würde, sah sich getäuscht. Sieben Minuten später scheiterte Mario Brodmühler freistehend am TFC-Schlussmann. Kurz vor der Pause machte der Stürmer es besser, nach einem Pass von Marius Kreiser schoss er den Ball zum 1:1 ins Netz.
In der zweiten Halbzeit wurde es zusehends hektischer. Bei den Gastgebern lagen die Nerven blank. Eine sehr starke Partie bei der U 23 zeigte als „Staubsauger“ vor der Abwehr Torsten Rietzel, der vor ein paar Wochen aus der „Dritten“ hoch geholt worden war. Die Fortuna lief mehrfach vielversprechend aufs gegnerische Tor zu, doch die Konter wurden verstolpert, vertändelt oder man scheiterte in aussichtsreicher Position am Torwart wie Dari Parfait in der 72. Minute. Zehn Minuten vor Schluss landete der Ball, dann nach einem verunglückten Querpass von Andre Mönch, der aber eine starke Rückrunde spielte, beim Gegner. Keiner ging energisch dazwischen, und der TFC-Spieler schoss den Ball von der Strafraumgrenze aus zum vielumjubelten 2:1 ins Tor. Es war der Klassenerhalt für den TFC, damit war über weite Strecken der zweiten Halbzeit nicht mehr zu rechnen gewesen. Mit dem Schlusspfiff unterlief dann dem eingewechselten Mark Linden, der sich ebenso wie Marc Gayk aus der dritten Mannschaft kurzfristig zur Verfügung gestellt hatte, ein Eigentor.
Fortuna: Winterscheidt, Stapf (68. Siep), Holst, Pfeil, Doukas, Rietzel, Kreiser, Mönch (86. Gayk), Parfait (86. Linden), Vogel, Brodmühler.
Tore: 1:0 (22.), 1:1 Brodmühler, 2:1 (80.), 3:1 (90.).
