Mehr als verdient holte die U 23 am Sonntag beim Tabellendritten SV Schlebusch II einen Punkt. Die Mannschaft von Trainer Günter Hutwelker steckte nie auf und kam nach zweimaligem Rückstand noch zu einem 2:2-Unentschieden.
Mit nur einem Einwechselspieler war die ersatzgeschwächte „Zweite“ in Schlebusch bei sommerlichen Temperaturen angetreten und war dennoch über 90 Minuten auf dem Kunstrasen im Bühl ein mindestens ebenbürtiger Gegner. Im Gegensatz zur U 23 hatten die Gastgeber sogar Verstärkung aus der Landesliga-Mannschaft dabei.
„Der Punkt ist gut für die Moral. Die Jungs wurden mal für ihren enormen Aufwand belohnt. Leider wird jeder noch so kleine Fehler unsererseits momentan fast zwangsläufig mit einem Gegentor bestraft. Der Punkt ist vielleicht zu wenig im Abstiegskampf, aber das war heute eine sehr ordentliche Leistung von meiner Elf“, sagte Trainer Günter Hutwelker.
Über die gesamte Spielzeit hatten beide Teams kaum nennenswerte Torchancen. Das Führungstor der Schlebuscher resultierte aus einem Fernschuss in den Winkel (23.). Ein Tor aus heiterem Himmel. Allerdings hätte die Fortuna-Abwehr hier energischer die Mitte zumachen müssen. In der Pause rauchte dann den Spielern nicht nur wegen der Hitze der Kopf. Der Coach sprach einige Dinge knallhart an und die Standpauke zeigte Wirkung. Einen Freistoß von Kevin Mingoia aus dem Halbfeld verlängerte Dimitrios Doukas aus 20 Metern mit dem Hinterkopf über den verdutzten Schlebuscher Keeper hinweg zum 1:1 ins Netz (52.). Es war der erste Saisontreffer des Griechen.
Doch wie gewonnen so zerronnen. Nur fünf Minuten später war die Fortuna erneut im Rückstand. Nach einem Schubser eines Gästespielers im Strafraum behinderten sich Lars Stapf und Fabian Pfeil gegenseitig, Schlebusch nutzte die Konfusion zum 2:1. Zumindest eine fragwürdige Situation, doch der Pfiff des Schiedsrichters blieb aus. Danach bestimmte die U 23 das Spielgeschehen. Günter Hutwelker brachte seinen einzigen Joker. Der stach, und wie. Drei Minuten vor Schluss jagte Julian Bertolino den Ball von der Strafraumgrenze aus mit einem perfekt getimten Schuss in den Winkel. Ein Supertor und endlich mal wieder ein kleines Erfolgserlebnis für die arg gebeutelten Fortunen. Auch in diesem Fall war es Saisontor Nummer eins.
„Das hat mich für Julian wirklich sehr gefreut. Er hat sich heute wegen unseres personellen Engpasses zur Verfügung gestellt, obwohl er eigentlich für Klausuren an der Uni lernen musste. Das war erst Julians dritter Kurzeinsatz in der gesamten Spielzeit, er ist fast immer beim Training und er hat sich dennoch nie auch nur ansatzweise über irgendetwas beklagt. Genau solche Typen braucht eine Mannschaft, damit sie funktioniert“, sagte Teammanager Stefan Kleefisch.
Fortuna: Winterscheidt, Stapf, Holst, Pfeil, Parfait, Kreiser (73. Bertolino), Doukas, Mingoia, Ptak, Brodmühler, Vogel.
Tore: 1:0 (23.), 1:1 (52.), 2:1 (57.); 2:2 (87.).
Gelb-Rote Karte: Stapf (88./wiederholtes Foulspiel).