„Das ist ein Eisenfuß, Hannes, so einen Typen wie den, könntest du heute sicher gut gebrauchen“, sagte einmal Fortuna Manager Rudi Fähnrich zum damaligen Trainer Hannes Linßen, als das Gespräch auf Josef Reifferscheidt kam. Der heute 74jährige, der von Januar 1960 bis Ende der Saison 1964/65 das Trikot der Südstädter trug, hat eigentlich sein ganzes Leben der Fortuna gewidmet. Auch heute noch ist Josef Reifferscheidt aktiv im Fußballverband Mittelrhein Kreis Köln als Beisitzer der Senioren Spruchkammer tätig. Kein Wunder das er auch heute noch manch mal stöhnt: “Das alles nimmt soviel Zeit in Anspruch, dass ich kaum dazu komme, einmal zur Fortuna zu gehen.“ Obwohl er trotz allem das ein und andere Spiel der heutigen Fortuna Mannschaft im Südstadion besucht hat.
Der am 9. November 1935 geborene linke Außenverteidiger der Fortuna gab 1960 sein Debüt bei der Fortuna. Sein größter Erfolg mit den Fortunen war der Aufstieg von der Bezirksklasse in die Landesliga. „Und diese Mannschaft ist ja dann noch weitergegangen und war der Grundstock für die spätere Profi – Truppe“, erzählt Josef Reifferscheidt.
“Die Mannschaft hat damals wirklich wie Pech und Schwefel zusammengehalten, man konnte nur absagen, wenn man den Kopp unterm Arm trug“, berichtet Reifferscheidt von den harten Zeiten."
Die Fortuna DFC Familie gratuliert ganz herzlich!
Ihr Klaus Ulonska
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Laudatio von Hans Christian Olpen (Vorsitzender FVM Fußballkreis Köln):
"Mit Josef Reifferscheidt gehört ein Urgestein des Kölner Fußballs seit nunmehr 50 Jahren dem SC Fortuna Köln an.
Bereits in jungen Jahren erlangte Josef Reifferscheidt Respekt und Anerkennung in der kölschen Fußballszene, galt er doch als einer der besten Fußballer seines Jahrgangs. In verschiedenen Kölner Spitzenteams stellte er sein Können unter Beweis. Auch nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn ließ ihn der Fußball nicht los. Wie manch anderer namhafte Ex-Spieler schlug er die Schiedsrichterlaufbahn ein. Auch als Trainer war Josef Reifferscheidt erfolgreich.
Seinen phänomenalen Bekanntheitsgrad im Kölner Fußball erlangte er aber als Verbandsmitarbeiter. Von 1965 bis 2004 sorgte er als Staffelleiter im Fußballkreis Köln für einen reibungslosen Spielbetrieb. Mit seiner hilfsbereiten und unkomplizierten Art erwarb er sich rasch große Beliebtheit bei den Vereinen, die bis heute ungebrochen ist. Nach wie vor gibt es kaum ein Sportfest oder Vereinsjubiläum, bei dem er nicht als Ehrengast geladen ist.
Nicht unterschlagen werden darf seine zweite Leidenschaft. Als kölsche Jung ist Josef Reifferscheidt nämlich auch mit Leib und Seele im Karneval dabei. Viele Jahre lang chauffierte er als Fahrer die Jungfrau des Kölner Dreigestirns von Saal zu Saal. Aus dieser Zeit ist er auch mit sämtlichen Größen des Kölner Karnevals bestens vertraut. Kein Wunder also, dass bei von ihm organisierten Vereinsfesten so mancher viel bejubelte Überraschungsgast auftaucht.
Nach seinem Rückzug aus dem Kreisspielausschuss wurde Josef Reifferscheidt als Beisitzer in die Kreisspruchkammer Köln gewählt, in deren Arbeit er seine außerordentlich große Erfahrung einbringt. Im April 2010 wird er sich nach sagenhaften 45 Jahren als Kreismitarbeiter in den sportlichen Ruhestand verabschieden. Dem Fußball aber wird er verbunden bleiben. Denn der Fußball ist sein Leben."