Da hat nicht viel gefehlt: U23 verpasst die große Überraschung
„Bitter, das war einfach bitter, so unglücklich kurz vor Schluss zu verlieren. Fast wäre uns die Überraschung gelungen. Unser Matchplan war 76 Minuten lang aufgegangen, dann waren wir einmal unaufmerksam. Wir haben Düren gefordert, selber zu verteidigen. Das mussten sie bislang nur selten. Unter dem Strich steht die Niederlage gegen den Topfavoriten. Sie werden aufsteigen, da lege ich mich nach heute fest. Wir haben als Team alles rausgehauen, leidenschaftlich verteidigt, wir wurden aber nicht durch das notwendige Spielglück belohnt. Ich bin natürlich stolz auf die Leistung meiner Mannschaft, aber als Trainer ärgert man sich genau wie die Jungs auch, über die kleinen Fehler“, sagte Marco Zillken, dem für diese Begegnung auf dem Kunstrasenplatz am Jean-Löring-Sportpark gerade mal 15 spielfähige Akteure zur Verfügung standen. Ein halbes Dutzend Stammspieler musste ersetzt werden.
Unter anderem kamen dadurch Enes Kiracti und Emirhan Özen zu ihren ersten Einsätzen in dieser Saison, und das gleich vom Anpfiff weg. Innenverteidiger Kiracti, aus der eigenen U19 gekommen, löste seine Aufgabe in der Innenverteidigung gegen ein starkes Kaliber wie Mittelstürmer Brasnic bravourös. Mit Miguel Lopez Blanco wurde später ein weiterer Debütant eingewechselt.
Mit Glück überstand die Fortuna die kurze Drangphase der Dürener in der ersten Hälfte. Ein Lupfer von Adis Omerbasic landete auf der Oberkante der Latte (9.). und ein Schuss von Brasnic aus zwölf Metern krachte gegen das Gebälk (22.). Ansonsten ließ die U23 den mit einem guten Dutzend Regionalliga erfahrenen Spielern gespickten Kontrahenten kaum zur Entfaltung kommen. Gihun Kim, Kristijan Stefanovski und Özen setzten immer wieder Nadelstiche. Die Abschlüsse waren aber zu harmlos.
„In einem engen Spiel kommt es dann darauf an, dass du die wenigen Torchancen nutzt. Das ist uns im Vergleich zum Gegner nicht gelungen. In der ersten Halbzeit hatten wir sicherlich zu Beginn direkt Glück, dass Düren nicht im Führung geht. Kurz nach der Halbzeit hatten wir durch Kiko und Emirhan die Chance selber das 1:0 zu erzielen. Am Ende kriegen wir nach dem Rückstand zu schnell das zweite Gegentor. Das holst Du dann nicht mehr auf. Die Einwechslung von Philipp Simon hat aus meiner Sicht den Dürener Erfolg gebracht. Ihn konnten wir nicht verteidigen. Wir müssen das Spiel abhaken, das Positive sehen und jetzt schnell Kräfte sammeln für das schwere Auswärtsspiel in Glesch nächste Woche“, sagte Marco Zillken.
Die beste Chance der Fortuna im zweiten Abschnitt hatte „Kiko“ Stefanovski, dessen Schuss von der rechten Seite knapp am langen Pfosten vorbei rauschte (69.). Wer mit so gefährlichen Stürmern wie Philipp Simon und David Bors nachlegen kann, der darf sich glücklich schätzen. Das zahlte sich für Düren dann auch aus. Beim 0:1 spielte Gjorgji Antoski den Ball perfekt in die Schnittstelle. Brasnic traf flach in die lange Ecke zur Führung der Gäste (76.). Sieben Minuten später köpfte Joker Bors eine Flanke von Antoski zum 0:2 ins Netz. Der Drops war gelutscht.
U23: Schünemann, Khvedelidze, Winkels, Kiracti (86. Fust), Renda, Lingen (81. Alkoyak), Kilic (72. Lopez Blanco), de la Cruz, Kim, Stefanovski, Özen (67. Siampanis). Tore: 0:1 Brasnic (76.), 0:2 Bors (83.).
