Torwart Sert hält den Punkt fest
Von Stefan Kleefischhttp://verein.fortuna-koeln.de/2014/09/torwart-sert-halt-den-punkt-fest/otten/Die Fortuna zeigt in dieser Saison weiter zwei verschiedene Gesichter. Auch beim Gastspiel an der Rixdorfer Straße kam die Reserve des Drittligisten in den ersten 45 Minuten gar nicht in Tritt. In der zweiten Hälfte trat die Mannschaft von Trainer Andre Otten deutlich verbessert auf. Unterm Strich trennten sich die Südstädter von Mülheim-Nord leistungsgerecht mit 1:1-Unentschieden. Ohne zwei sehr überzeugende Keeper hätte das Duell der Kreisliga-A-Aufsteiger aber auch leicht und locker 4:4 ausgehen können.
Ramazan Sert im Interview Ramazan Sert, der sich bei Fortuna kurzfristig für den verletzten Pascal Königs in den Kasten stellte, und auf der anderen Seite der oberliga-erfahrene Patrick Flohs hielten beide ihr Tor mit mehreren Glanzparaden beinahe komplett sauber. Die kampfstarken Hausherren übernahmen gegen eine erneut durcheinander gewürfelte Startelf der Fortuna vom Anpfiff weg die Initiative. Nach 13 Minuten schoss Ferhat Tascioglu nur knapp drüber. Sieben Minuten später schlug Davide Caci einen Freistoß in den gegnerischen Strafraum Kevin Fei hielt aus zehn Metern den Fuß rein und Sert tauchte reaktionsschnell in die bedrohte Ecke ab. Und auch fünf Minuten danach war der 19 Jahre alte Keeper bei einem Schuss von Fei in die kurze Ecke auf dem Posten. Die Fortuna fand offensiv bis zur 38. Minute nicht statt. Aber dann köpfte Garba Aliyu einen Freistoß von Kosta Sakkos mit Wucht auf das Tor von Nord und Flohs faustete den Ball spektakulär von der Linie weg. Trotz dieses Hochkaräters hätte die Heimelf von Trainer Markus Kurth zu diesem Zeitpunkt führen müssen.
„Aufgrund der personellen Probleme mussten wir heute taktisch umstellen. Dadurch sind wir in der ersten Halbzeit gar nicht ins Spiel rein gekommen. Die Mülheimer haben uns in den ersten 45 Minuten stark unter Druck gesetzt. Im zweiten Spielabschnitt lief es mit dem gewohnten System deutlich besser. Wir hatten mehr Anspielstationen im Mittelfeld. Mülheim ließ am Ende auch konditionell nach. Die Torhüter beider Teams haben bärenstark gehalten. Es war ein gutes Kreisliga-A-Spiel. Im Endeffekt können wir mit dem Punkt hier zufrieden sein“, sagte Fortunas Co-Trainer Ralf Hochgürtel.
Nach dem Wechsel verlagerte sich das Geschehen aber zusehends in die Hälfte von Nord. Nach 62 Minuten hätte Jakob Steinbach nach Freistoß von Sakkos den Ball am langen Pfosten lauernd eigentlich versenken müssen. Die Führung für Mülheim kam zu dem Zeitpunkt dann ein wenig unerwartet. Einen Freistoß von rechts aus 18 Metern trat Caci in Richtung langer Pfosten, der Ball sprang noch mal hoch auf und landete unhaltbar direkt im Tor zum 1:0 (65.). Die Antwort folgte auf dem Fuße. 180 Sekunden später passte Andre Otten den Ball zu dem an der Strafraumgrenze postierten Steinbach, der steckte ihn durch zu Sakkos und gegen dessen trockenen Schuss in die lange Ecke zum 1:1 hatte Flohs keine Abwehrchance.
Die letzten 20 Minuten hatte die Fortuna klar Oberwasser. Einen Kopfball von Alex Kirschbach in die lange Ecke fischte Flohs eventuell erst hinter der Linie aus dem Netz, den Nachschuss setzte Steinbach aus wenigen Metern an den Pfosten (77.). Vier Minuten weiter warf Kemal Schäfer seinem Gegenspieler Dominic Kiran den Ball völlig unmotiviert an die Brust und sah zu Recht Rot von Schiedsrichter Miho Katic. Und es ging turbulent zu Ende. In der 85. Minute schoss Kadir Umar im Eins-gegen-Eins mit Flohs den Ball aus zehn Metern links oben am Lattenkreuz vorbei. Auf der gegenüberliegenden Seite musste Sert gegen Ibrahim Atak Kopf und Kragen riskieren, um die gefährliche Situation zu bereinigen (88.). In der Nachspielzeit wurde Steinbach im Strafraum der Mülheimer klar elfmeterreif gelegt. Zum Entsetzen der Fortuna zeigte der Schiedsrichter aber Gelb wegen einer Schwalbe, was auch bei dem einen oder anderen Nordler für Verblüffung sorgte. „Warum sollte ich mich in dem Moment einfach fallen lassen? Es war doch klar zu hören, dass er mich trifft. Für mich war das ein Strafstoß“, gab der Gefoulte zu Protokoll.
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