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Sieg am Ende noch verschenkt

Von Stefan Kleefisch

Ein kapitaler Torwartfehler kostete die zweite Mannschaft der Fortuna am Sonntag den sicher geglaubten ersten Saisonsieg und den Abschied von der roten Laterne. Bis zur 82. Minute führte die Elf von Trainer Günter Hutwelker gegen Germania Mülheim mit 3:2, dann unterlief Timo Winterscheidt ein folgenschweres Missgeschick.

Der Fortuna-Keeper wollte einen Ball, der rund 30 Meter lang in der Luft unterwegs war, mit dem Fuß stoppen. Er hätte ihn eigentlich mühelos mit den Händen fangen können, doch er entschied sich anders und der Ball rutschte ihm stattdessen zwischen den Beinen hindurch, prallte an den Pfosten und vom Rücken Winterscheidts ins Tor zum 3:3. Eine echte Slapstick-Nummer, die freilich im Nachhinein dadurch relativiert wurde, dass Fortunas Torwart sich im Anschluss der Partie sofort ins Krankenhaus begab. Dort wurde bei ihm eine schwere Gehirnerschütterung diagnostiziert. Bereits in der ersten Hälfte hatte ihn ein Mülheimer Spieler bei einer Rettungsaktion rüde am Kopf getroffen.

„Das war natürlich extrem bitter für uns. Der Gegner war zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl, und war mausetot. Unser Pech für diese Saison müssten wir langsam mal aufgebraucht haben. Die Jungs hätten den Dreier verdient gehabt, da sie nach dem 1:2-Rückstand zur Pause eindrucksvoll zurück gekommen waren“, sagte Günter Hutwelker.

Die Fortuna erwischte einen guten Start. Nach einem tollen Solo wurde Steve Vogel im Strafraum gefoult. Der Kapitän verwandelte selber eiskalt zum 1:0 (16.). Doch dann bot die Hintermannschaft wieder haarsträubende Fehler an, und der Gegner nutzte diese prompt zu zwei Gegentreffern (20., 27.).

Spätestens nachdem Mario Brodmühler mit einem Schuss von der Strafraumgrenze aus ins lange Eck das 2:2 (61.) gelang, glaubte die Heimelf aber wieder an sich. Nur sieben Minuten später hatte Fortuna II den Spieß erneut umgedreht. David Solbrig setzte zu einem unwiderstehlichen Sturmlauf an, legte den Ball im Strafraum quer und Mario Brodmühler hatte keine Mühe freistehend zur Führung einzuschieben. Als dann auch noch ein Mülheimer mit Gelb-Rot vom Platz musste, standen alle Zeichen auf Sieg. Bis zu jener besagten verhängnisvollen 82. Minute…

Fortuna: Winterscheidt, Wilbertz, Mönch, Rietzel, Kreiser, Solbrig, Vizzini (84. Siep), Vogel, Ecker, Brodmühler, Wölpper (66. Bes).

Tore: 1:0 Vogel (16., Foulelfmeter), 1:1 (20.), 1:2 (27.), 2:2 Brodmühler (61.), 3:2 Brodmühler (68.), 3:3 (82.).

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