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Niehl schnuppert an der Überraschung

Von Stefan Kleefisch

http://verein.fortuna-koeln.de/2015/03/niehl-schnuppert-an-der-uberraschung/ae7c90dd-864a-4d77-8336-1fe6d5cbfcb4/Als der eingewechselte Andre Otten in der 90. Minute den Ball zum 2:0-Endstand über die Linie bugsierte, war der Aufschrei der Erleichterung groß bei der Reserve von Fortuna Köln. Lange Zeit mühte sich der spielerisch enttäuschende Favorit am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz am Jean-Löring-Sportpark ab, gegen forsch dagegen haltende Ford Niehler. Doch am Ende gewann nicht das bessere, sondern das glücklichere Team.

Das räumte auch Spielertrainer Andre Otten unumwunden ein: „Über die Art und Weise wie der 2:0-Sieg zustande gekommen ist, müssen wir uns nicht großartig unterhalten. Wir haben heute einen glücklichen Dreier geholt. Niehl hat sich nach der Packung in der Vorwoche sehr kämpferisch und agil präsentiert. Wir haben bei einer Situation in der ersten Halbzeit Glück, in der der Schiedsrichter auf den Punkt zeigen kann. Wir hätten vor dem 2:0 den ein oder anderen Konter mit Sicherheit besser ausspielen müssen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe.“

Besagte Szene ereignete sich zwei Minuten vor der Pause, als Fortunas Linksverteidiger Garba Aliyu den Niehler Naschih Teklu von hinten im eigenen Strafraum am Trikot zupfte und beim Torschuss behinderte. Schiedsrichter Ziyaattin Sofularli entschied indes auf Vorteil. Teklu konnte seinem Schuss aber in Rücklage nicht mehr den entscheidenden Schub geben. Zu diesem Zeitpunkt führte die Fortuna mit 1:0. Nach 21 Minuten war Aliyu über die linke Seite gestürmt, er ließ ein, zwei Gegenspieler aussteigen und schoss den Ball von der Strafraumgrenze aus flach in die lange Ecke zur Führung. Die Hausherren, die in dieser Phase überzeugten, hatten fünf Minuten darauf die Möglichkeit zu erhöhen. Nach einem Pass von Kosta Sakkos spielte aber der Niehler Keeper Johnny Hecker gut mit und klärte vor dem einschussbereiten Kadir Umar. Aber auch die Elf von Gäste-Trainer Ralf Tröscher hatte Chancen. Einen Schuss des freistehenden Semih Dogan parierte Fortunas Torwart Ramazan Sert mit einem tollen Reflex (40.). Pech hatte Niehl, das bereits nach 25 Minuten verletzungsbedingt den erfahrenen Ersin Calhan austauschen musste.

Auch nach dem Wechsel wurde das Spiel der Südstädter nicht ansehnlicher. Ferhat Özdemir köpfte den Ball nach einem Standard an die Latte und auch beim Nachschuss in der anschließenden Szene musste zunächst Sert den Ball nach vorne weg fausten, danach klärte Kaine Wakabayashi am langen Pfosten in letzter Sekunde (61.). Niehl überbrückte nun oft mit langen Bällen das Mittelfeld. Die Fortuna, die mit Trauerflor in Gedenken an den in der Nacht von Freitag auf Samstag verstorbenen Präsidenten Klaus Ulonska auflief, zitterte den knappen Vorsprung über die Zeit. Weil die Konter nicht zielstrebig genug waren, hatten die Niehler bis zum Ende immer die Hoffnung auf den Ausgleich. Am nächsten kam Stürmer Christoph Schnieder der Vorentscheidung, aber er schoss nach Zuspiel von Otten am langen Pfosten lauernd den Ball knapp am Pfosten vorbei (68.). In der Schlussminute legte Kadir Umar bei einem Gegenstoß den Ball quer auf den mitgelaufenen Otten, der mühelos das 2:0 markierte.

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