Die U 23 der Fortuna hat am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz an der Brucknerstraße trotz eines zehnminütigen Blackouts, der aus heiterem Himmel zu einem 1:2-Rückstand führte, noch die Kurve bekommen und den RSV Urbach am Ende doch deutlich mit 5:2 besiegt. Die Gäste aus der Südstadt sind nun Sechster in der Bezirksliga 1, während sich die Mannschaft von Serdar Büyükünsal als Zwölfter langsam der Abstiegsregion nähert.
„Der Sieg war hochverdient. Wir haben sehr gut begonnen, 25 Minuten super gegen den Ball gearbeitet, den Gegner immer wieder angepresst und so sind wir immer wieder in gefährliche Torsituationen gekommen. Dann verlieren wir aber komplett den Faden, der Gegner kommt zu zwei klaren Konterchancen, die er uns einschenkt. In der Halbzeit wurde es mal etwas lauter, was uns vielleicht ganz gut getan hat. Die Mannschaft war plötzlich wach gerüttelt und nach dem Platzverweis haben wir das in den zweiten 45 Minuten locker runter gespielt und den Gegner klar deklassiert“, analysierte Fortuna-Trainer Andre Otten die abwechslungsreichen 90 Minuten.
Die Gäste agierten vom Anpfiff weg sehr druckvoll und kombinierten gefällig. Die Urbacher rannten zumeist nur hinterher. Den ersten guten Schuss aufs gegnerische Tor gab allerdings Nikolas Schmitz ab. Ramazan Sert, der erstmalig in dieser Saison als Vertreter des verletzten Severin Nießen den Kasten der U 23 hütete, tauchte aber schnell ab und wehrte den Flachschuss zur Ecke ab (10.). Drei Minuten später schickte Kadir Umar Philipp Lussi auf die Reise, der Stürmer der Fortuna konnte Marcel Gierens aus spitzem Winkel freistehend aber nicht überwinden, sein Schuss landete aus fünf Metern am Außennetz. Nach einer Viertelstunde erntete die Fortuna den verdienten Lohn einer überlegenen Spielweise. Nach einer Ecke von Kosta Sakkos verlängerte Lussi den Ball mit dem Hinterkopf auf den langen Pfosten, wo Kuss Kunzika keine Mühe hatte den Ball mit dem Kopf zum 0:1 über die Linie zu drücken.
Im Anschluss verpasste die Otten/Cavlan-Elf es aus ihrer deutlichen Dominanz mehr Kapital zu schlagen. Das wurde von den clever und schnell konternden Hausherren eiskalt bestraft. Zunächst glich Nikolas Schmitz mit einem Schuss von der Strafraumgrenze zum 1:1 aus (29.). Kurze Zeit später setzte Schmitz Veton Balaj in Szene und dieser schoss den Ball aus zwölf Metern halbhoch zum 2:1 in die Maschen (31.). Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt. Bis zur Pause erholte sich die Fortuna nicht von diesen beiden Wirkungstreffern.
Nach dem Wechsel waren gerade mal drei Minuten gespielt, da geriet der RSV in Unterzahl. Fabian Mehring erhielt nach einem Gerangel mit Burak Mus nicht den erhofften Freistoß und trat daraufhin gegen seinen Gegenspieler nach. Der sehr umsichtig pfeifende Schiedsrichter Arne Zevnik entschied folgerichtig auf Rot. Mit einem Feldspieler weniger verlegte sich Urbach komplett aufs Kontern, doch diese Rechnung ging gerade mal elf Minuten auf. Nach einer Ecke von Umar rutschte der Ball durch Freund und Feind flach durch, bis ihn Serhat Koruk aus zwei Metern zum 2:2 über die Linie drückte. Danach wurden die Hausherren binnen sieben Minuten vom Fortuna-Express überrollt. Zwei Minuten später schoss erneut Koruk ein Zuspiel von Mus aus fünf Metern zum 2:3 ins Netz. 60 Sekunden danach legte Mus für Umar auf, der mit einem Flachschuss aus 18 Metern von der linken Seite ins lange Eck auf 2:4 erhöhte. Und in der 66. Minute stellte der eingewechselte Angreifer Christian Hecht nach Hereingabe von Umar den 5:2-Endstand sicher.