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Eine Halbzeit wie aus einem Horrorfilm

Nach 45 Minuten schien die Welt noch in Ordnung. Die zweite Mannschaft der Fortuna führte verdient mit 2:0 zur Pause in Hitdorf. Was dann folgte, muss man erlebt haben. Und selbst dann war es noch unbegreiflich. Am Ende eines skandalösen zweiten Spielabschnittes verlor das Team von Günter Hutwelker mit 2:5 und ziert nun mit nur einem Punkt aus drei Spielen das Tabellenende der Kreisliga B 3.

Trotz der Ausfälle mehrerer Leistungsträger bestimmte die Fortuna vom Anpfiff weg das Spielgeschehen auf dem Kunstrasen in Leverkusen. Nach zwei blitzsauberen Toren durch Stephan Wölpper, der jeweils nach Vorarbeiten von Steve Vogel und Marco Ptak eiskalt vollstreckte (12., 24.), führten die Gäste leistungsgerecht mit 2:0. Marco Ptak hatte sogar nach dem 1:0 noch eine hundertprozentige Torchance vergeben.

Kurz nach dem Wechsel verhinderte ein Hitdorfer Spieler nach einem Kopfball von Oliver Wilbertz das 0:3 (47.). Und auch Stephan Wölpper hätte nach einer Ecke den Vorsprung weiter ausbauen können. Doch dann brachen kurzzeitig bei Fortunas Abwehr alle Dämme, die Gastgeber kamen nach zwei Abwehrfehlern (50., 60.) zum schmeichelhaften Ausgleich. Dennoch wäre genug Zeit geblieben, den Schaden zu reparieren. Doch dann trat Schiedsrichter Henryk Dziadzka auf den Plan. Der Unparteiische pfiff plötzlich geradezu unterirdisch schlecht und einseitig. „Ich habe ja in den letzten Jahren auf Kölns Plätzen einiges gesehen und erlebt, aber was sich dieser Herr geleistet hat, das war eine bodenlose Unverschämtheit. Gegen ihn waren wir chancenlos. Sogar Hitdorfs Trainer hat sich bei uns für den Schiri entschuldigt, dabei konnte er ja nichts dafür. Nicolas war sehr geknickt, er hat mir total leid getan. Ihn trifft Nullkommanull Schuld“, sagte Teammanager Stefan Kleefisch.

Nicolas Clever wollte nach einer Standardsituation schnell den Ball abschlagen, doch ihm stellten sich gleich mehrere Hitdorfer Spieler nacheinander in den Weg. Mit dem Ball in der einen Hand, schob Fortunas Torwart daraufhin den letzten seiner Gegner mit dem Arm ein wenig zur Seite. Der Schiedsrichter pfiff, gab dem verdutzten Clever die Rote Karte wegen versuchter Tätlichkeit und entschied auf Elfmeter, den Hitdorf zum 3:2 (76.) verwandelte.

Kurz zuvor bereits hatte der Schiedsrichter nach einer klaren Notbremse gegen den eingewechselten John-Pierre Bes lediglich auf Gelb entschieden. Bes war für Spielmacher Marco Ptak ins Spiel gekommen, der von einem Hitdorfer an der Seitenlinie krankenhausreif getreten wurde. „Dieses Foul hat der Spieler mit der Nummer 14 vorher auf dem Platz unter Zeugen angekündigt. Das haben mehrere unserer Jungs mitbekommen. So etwas gehört sich nicht. Da sollten sich die Hitdorfer mal Gedanken drüber machen. Wir mussten Marco nach der Partie sofort wegen starker Schmerzen ins Krankenhaus fahren. Er hat das Knie kaputt und fällt länger aus.“

Lediglich sieben Minuten stand auch der eingewechselte Sascha Baumgarten auf dem Rasen, bevor er nach einem Zusammenprall mit einer stark blutenden Platzwunde am Kopf wieder raus ging. Nachdem Clever vom Platz gestellt worden war, musste mit Andre Mönch sogar ein Feldspieler ins Fortuna-Tor. Hitdorf hatte danach leichtes Spiel auch noch die Tore vier und fünf (88., 90.) zu erzielen.

„Wir spielen bereits am morgigen Dienstag um 19.30 Uhr schon wieder unser Nachholspiel zu Hause gegen Leverkusen-Alkenrath. Wir haben noch keinen blassen Schimmer, wie wir eine schlagkräftige Mannschaft zusammen bekommen sollen“, sagte Stefan Kleefisch.

Fortuna: Clever, Stutzenstein, Mönch, Kreiser, Simon, Rietzel, Wilbertz, Vogel, Ecker (68. Baumgarten, 75. Siep), Ptak (60. Bes), Wölpper.

Tore: 0:1 Wölpper (12.), 0:2 Wölpper (24.), 1:2 (50.), 2:2 (60.), 3:2 (76. Foulelfmeter), 4:2 (88.), 5:2 (90.).

Rote Karte wegen Tätlichkeit: Clever (76.).

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