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Doppelschlag in der Schlussphase

Von Stefan Kleefisch

Bis zur 84. Minute befand sich die U 23 der Fortuna trotz Unterzahl auf der Siegerstraße. Doch dann schlug der SV Frielingsdorf am Donnerstag bei Dauerregen in der ONI-Arena in der Endphase der Partie zweimal zu und verließ den Platz unterm Strich als gerechter Sieger. Für die Otten/Cavlan-Elf war die erste Niederlage beim zuvor Tabellenletzten der Bezirksliga 1 ein herber Nackenschlag.

„Das war eine verdiente Niederlage. Der Gegner hat das clever gemacht. Wir hatten heute leider auf den Schlüsselpositionen ein, zwei Totalausfälle. Aber es ist erst der dritte Spieltag, wir haben eine lange Saison vor uns. Jetzt wissen wir, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Man hat gesehen, dass gerade die routinierten Spieler uns heute gefehlt haben. Ich mache den jungen Spielern keinen Vorwurf“, betonte Andre Otten, der neben Philipp Lussi (beruflich verhindert) insbesondere die erfahrenen Kadir Umar, Yves Wendel, Adrian Student (alle im Urlaub) sowie Mehmet Tuhan (krank) in Lindlar ersetzen musste. So standen in der Anfangsformation der Südstädter gleich sechs ehemalige, eigene A-Jugend-Spieler, zwei weitere wurden im Laufe der Partie eingewechselt.

Frielingsdorf stand sehr tief in der eigenen Hälfte, ließ die Kölner kommen, die waren aber an diesem Abend leistungstechnisch nicht richtig auf der Höhe, um den Abwehrriegel der Hausherren knacken zu können. Dennoch ergaben sich für Martin Schiefer (10.) und Nunzio Vella (15.) gute Möglichkeiten. Der Ball flog aber jeweils übers Gehäuse. Serhat Koruk scheiterte am gegnerischen Keeper Timo Braun (20.) und Christian Hecht vergab eine Hundertprozentige, als er knapp am Pfosten vorbei zielte (25.). Aber auch Frielingsdorf war über Konter gefährlich. Nach einer Flanke von Florian Heikaus rutschte Rudi Giebler knapp am langen Pfosten am Ball vorbei (36.). Zwei Minuten später verwehrte Schiedsrichter Bernd Peters den Kölnern einen glasklaren Elfmeter, als Martin Schiefer von seinem Gegenspieler regelwidrig umgeschubst wurde. Dafür zeigte der Referee eine Minute vor dem Halbzeitpfiff auf der anderen Seite aber auf den Punkt, nach einem Handspiel von Vella im eigenen Strafraum. Severin Nießen wehrte den Strafstoß aber mit einer starken Parade ab.

Nach dem Wechsel hatte die Fortuna kurz eine gute Phase, in der folgerichtig auch das Führungstor fiel. Ergün Pala drang unwiderstehlich in den Strafraum der Frielingsdorfer ein und schloss trocken zum 1:0 ab (52.). Nun hatte die U 23 das Geschehen im Griff. Bis zur 62. Minute, da missglückte eine von Kapitän Kosta Sakkos getretene Ecke völlig, die Fortuna lief in einen Konter und dem bereits verwarnten Pala blieb nichts anderes übrig, als ein taktisches Foul zu begehen. Gelb-Rot war die logische Konsequenz. Bitter für den Torschützen, der bereits am ersten Spieltag in Hohenlind für ein ähnliches Foul ebenfalls die Ampelkarte gesehen hatte. „Der Standard wurde nicht so gespielt, wie es abgesprochen war. Das sind Kleinigkeiten, die machen den Gegner stark. Da sollten sich die Jungs, die die Anweisung nicht befolgen mal hinterfragen, ob sie das alles richtig machen“, ärgerte sich Otten noch gut eine Stunde später auf der anschließenden Busfahrt über diese Szene, die der Begegnung eine entscheidende Wende gab.

Frielingsdorf bekam Oberwasser, und bei der Fortuna machte sich in dieser schwierigen Phase der Ausfall mehrerer Routiniers negativ bemerkbar. Sechs Minuten vor dem Ende konnte Nießen eine scharf hereingetretene Flanke auf dem glitschigen Boden nicht festhalten. Den Abpraller bugsierte der eingewechselte Peter Schnickmann zum 1:1 ins Netz. Und in der 88. Minute verlängerte der eingewechselte Soner Yildirim einen Flankenball unglücklich mit dem Kopf auf Tristan Wolf. Der Frielingsdorfer Kapitän traf flach mit der Sohle in die lange Ecke zum 2:1.

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