http://verein.fortuna-koeln.de/2014/11/der-nachste-nackenschlag-in-der-nachspielzeit/72f8e3fe-76f3-437a-a299-19babbd2b4aa/Täglich grüßt das Murmeltier. Wie schon am Spieltag zuvor zu Hause gegen den SC Rondorf kassierte die Reserve der Fortuna auch am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz in der Gracht in Poll den entscheidenden Gegentreffer erst in der Nachspielzeit. Das 2:3 beim VfL Rheingold war zudem bereits die dritte Niederlage in Folge in der Kreisliga A für das Team von Andre Otten, der nach dem Schlusspfiff entsprechend angefressen war.
„Wir haben uns endgültig aus dem Kreis der Aufstiegsfavoriten verabschiedet. Jetzt sollte jedem klar sein, dass er nicht umsonst in dieser Klasse spielt. Manche meiner Jungs sollten die Ansprüche an sich selber auch langsam mal erfüllen. Es ist nicht mein Anspruch als Trainer im Niemandsland der Tabelle zu spielen. Ich bin sehr erfolgsorientiert. Manche Dinge kannst Du selbst mit einem Guardiola an der Linie nicht verhindern. Jeder muss sich mal an den Kopf fassen und überlegen, ob er hundert Prozent bei der Sache ist. Die Fehler, die wir machen, sind miserabel.“
Dabei begann alles wunschgemäß. Die Fortuna brannte in der ersten Viertelstunde ein fußballerisches Feuerwerk ab. Folgerichtig schoss Kadir Umar nach Vorarbeit von Mehmet Tuhan den Ball nach sieben Minuten zum 1:0 aus zehn Metern unter die Latte. Poll war zunächst nicht in der Lage ein vernünftiges Offensivspiel aufzuziehen. Nach 20 Minuten entschied Schiedsrichter Denis Schmidt auf Rückpass und Freistoß fünf Meter vom Tor der Gäste entfernt. Per Nachschuss traf Dominik Müller aus kurzer Entfernung zum 1:1-Halbzeitstand. Die erneute Führung der Südstädter vereitelte kurz vor dem Wechsel Carlos Garcia, der dem einschussbereiten Alex Kirschbach den Ball noch vom Fuß spitzelte.
In Halbzeit zwei nutzte Behaija Karic einen Fehler der Fortuna-Defensive zu einem Sololauf über links. Dessen Schuss parierte zunächst Ramazan Sert, aber Carlos Garcia verwandelte den Abpraller zum 2:1 (61.). Wenig später stellte Schmidt den Fortuna-Torschützen Umar wegen groben Foulspiels mit Rot vom Platz (72.). Eine überzogene Entscheidung, fand auch Otten: „Der Platzverweis war ein Witz.“ In Unterzahl dominierte die Fortuna aber die Schlussviertelstunde. Max Auer traf mit einem schönen Schuss ins lange Eck zum 2:2 (81.). Und vier Minuten vor dem Ende tauchte Kirschbach alleine vor Marco Gibson auf, aber er schoss dem Poller Schlussmann den Ball an den Kopf. „So ein Ding muss man einfach machen“, ärgerte sich Otten maßlos. Zumal dann auf der Gegenseite Marco Rennen in der 93. Minute den Ball nicht bedrängt unter die Latte köpfen konnte. „Nach dem 2:2 waren wir absolut am Drücker. Aber dann haben wir beim 2:3 keine Zuordnung, keiner stellt seinen Gegenspieler“, war Otten fassungslos.