„Das grenzte schon an Arbeitsverweigerung“
Das Duell der Torjäger gewann Thomas Tomanek mit 2:1 gegen Serhat Koruk für sich. Dass Spiel selber fiel umso deutlicher für DSK aus. Mit 6:2 stürmte die Mannschaft von Trainer Wolfgang Rieger am Sonntag die Südstadt. Die U 23 der Fortuna bot auf dem Kunstrasenplatz am Jean-Löring-Sportpark eine unterirdisch schlechte Leistung und lud die Gäste regelrecht zum Tore schießen ein. Nach dem halben Dutzend Gegentreffer musste die Elf der Trainer Andre Otten/Ersin Cavlan auch wieder den zweiten Tabellenplatz in der Bezirksliga 1 an den 1. FC Spich abgeben.
„DSK war eiskalt vor dem Tor. Wir waren komplett außer Form. Es ist nicht annähernd einer an seine normale Leistung heran gekommen. Das war ein Spiel einer B-Jugend mit den Händen auf dem Rücken gegen ein Seniorenteam. Bei uns war keine Leidenschaft, kein Einsatz, kein Kampf zu erkennen. Diese Tugenden haben die Jungs von DSK auf den Platz gebracht. Das Ergebnis ist auch in der Höhe gerechtfertigt. So eine Leistung dürfen wir nicht nochmal abrufen. Das grenzte schon an Arbeitsverweigerung. Das müssen wir jetzt aber schnell abhaken. So ein Spiel muss man den Jungs auch mal zugestehen. Das sollte aber eine einmalige Sache bleiben“, analysierte Andre Otten die aus seiner Sicht sehr deprimierenden 90 Minuten.
Schon die Anfangsphase der Partie ließ aus Sicht der Hausherren nichts Gutes erahnen. Fortuna wirkte ungewohnt fahrig, zögerlich und ausgesprochen nervös. Hinzu kamen unerklärliche individuelle Fehler, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Spiel zogen. Eine dieser haarsträubenden Aktionen führte zum 0:1. Gianluca Kohn wollte nach einem Pass der Gäste den Ball auf Höhe der Strafraumgrenze klären, er kam aber einen Tick zu spät. Tomasz Tomanek blieb die Kugel vor den Füßen liegen und der Stürmer hatte keine Mühe aus zwölf Metern das Spielgerät zum 0:1 in das leere Tor zu schießen (31). Ein klarer Torwartfehler des Ex-Brühlers dem ein weiterer folgen sollte. Zunächst aber ging es dennoch mit einem 1:1 in die Kabinen. Denn aus dem Nichts traf Martin Schiefer aus 16 Metern mit einem Linksschuss flach in die lange Ecke zum Ausgleich (45.). DSHK-Keeper Sebastian Korioth hatte zwar noch die Fingerspitzen dran, konnte den Treffer aber nicht verhindern.
Doch die Fortuna bekam gleich nach dem Wechsel den nächsten Nackenschlag. Einen unberechtigten Freistoß hob Tomanek eigentlich mit einem harmlosen Schuss über die Mauer, aber Kohn faustete den Ball nicht zur Seite weg sondern nach vorne und Dennis Gardawski bedankte sich für das Geschenk mit einem Abstauber aus zwei Metern (48.). Die Fortuna war nun total verunsichert und DSK setzte noch einen drauf. Eine Bogenlampe von Gardawski aus 16 Metern landete zum 1:3 im Netz (50.). Zehn Minuten später brachte Tufan Zenginer einen Freistoß von der rechten Seite in den Strafraum, Tomanek wurde sträflich allein gelassen und der Angreifer traf aus fünf Metern ohne Probleme zum 1:4.
Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung hatte Nunzio Vella eine Hundertprozentige zum 2:4. Doch der Stürmer köpfte aus fünf Metern freistehend am langen Pfosten vorbei. Den zweiten Treffer der Fortuna besorgte dann aber Serhat Koruk mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel (70.). Das kleine Pflänzchen Hoffnung, das nun noch einmal aufkeimte, wurde prompt durch den nächsten groben Schnitzer der U 23 zertreten. Innenverteidiger Yves Wendel köpfte einen langen Ball nicht weg, verlor den Zweikampf mit Tomanek, dieser bediente Emre Hendem und der traf locker zum 2:5 (76.). Vier Minuten später tauchte Tolga Gercek frei vor Kohn auf und erzielte das Tor zum 2:6-Endstand.
