Warum der dritte Platz wirklich ausgespielt wird, scheint noch nicht so ganz klar. „Falls es sportliche Gründe im Hinblick auf die Quali für den Landespokal oder die Hallenmeisterschaft sind, wäre es zumindest hilfreich, dies im Vorfeld zu wissen. Ansonsten würde es sich eher um ein Testspiel zu ungünstigen Zeiten handeln, was irgendwie nicht wirklich in die Planung passt, insbesondere in Klausurzeiten, in denen einige Mädels gerade stecken. Und die Anstoßzeit von 19:30 unter der Woche scheint ebenfalls diskussionswürdig“, so Thomas Schultheis, der Trainer der Fortuna, vor dem Match.
Mit Olympia kam am Donnerstagabend einer der designierten Mitaufsteiger in die Mittelrheinliga in den Jean-Löring-Sportpark. Die Fortuna musste leider krankheitsbedingt auf FVM-Auswahlspielerin Tamara verzichten, dafür war Torhüterin Aliya wieder am Start.
Das Spiel begann und Fortuna drängte Olympia direkt in die eigene Hälfte, erspielte sich einige Chancen und ging bereits in Minute Vier mit 1:0 durch Greta in Führung. Danach verpassten die Gastgeberinnen leider, die Tore Zwei und drei nachzulegen, die Chancen waren jedenfalls da. Die Südstädter Überlegenheit hatte etwa eine gute halbe Stunde Bestand, dann schlichen sich mehr und mehr Unsauberkeiten im Aufbauspiel ein, die vermehrt zu Konteraktionen Olympias führten. Und das machten die Gäste mit ihren schnellen Offensivkräften richtig gut. Ein erneuter Fehlpass direkt in den Fuß einer Olympia-Stürmerin brachte dann auch den Ausgleich. Mit dem es in die Pause ging.
Mangelhafte Kommunikation, schwach geführte Zweikämpfe, wenig Bereitschaft, dem Ball entgegenzukommen waren dann die Hauptthemen der Halbzeitansprache. Warum gibt man völlig grundlos ein Spiel aus der Hand, welches man eigentlich gut im Griff hatte?
Und in der zweiten Hälfte wurde alles nur noch schlimmer. „Ich habe unsere Defensive selten so nervös gesehen wie heute“, so der Trainer weiter, „diese permanenten Abspielfehler kenne ich so eigentlich nicht“. Die Fortuna hatte dann in einigen Szenen mehr als Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Torhüterin Aliya hatte einige richtig gute Aktionen und hielt die Fortuna im Spiel. Eine Viertelstunde vor Schluss berappelten sich die Südstadtmädels dann aber wieder und übernahmen mehr und mehr die kontrolle über das Spiel. Wieder wurden Großchancen vertan. Olympia blieb mit ihren Kontern weiterhin brandgefährlich. Es war ein wirklich spannendes Spiel für die Zuschauer. Und in Minute 78 erlöste dann Najada, die zuvor wegen einer Zehenverletzung raus musste und von Betreuerin Britta behandelt wurde, mit humorlosem Schuss aus 14 Metern ihre Mannschaftskolleginnen. Dann sollte eigentlich Schluss sein. Der Schiedsrichter ließ aber großzügig nachspielen und so musste die Fortuna noch knapp acht Minuten auf den ersehnten Schlusspfiff warten.
Fortuna Köln sichert sich also den dritten Platz und hoffte im Anschluss vergebens, dass vielleicht ein Verbandsvertreter irgendwas überreichen würde. Kommt vielleicht noch.
Für Fortuna spielten und supporteten: Aliya (Tor), Julika, Rhea, Maya, Sophie, Lina, Mira, Frieda, Yaren, Liora, Lea, Najada, Greta L., Caro, Luzie und Julia.