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Mittelrheinliga, wir kommen! Südstadtmädels machen mit 5:0 gegen Verfolger Rheinsüd den Aufstieg vorzeitig perfekt

Von Achim Stuhr

Mieses Wetter in der Kölner Südstadt. 9 Grad und Nieselregen, so von der ekligen Art, der bei immer wieder auffrischendem Wind auch in die letzte Baumwollfaser kroch… Naja, und damit waren auch Boden und Ball eine ziemlich glitschige Angelegenheit für die Akteurinnen auf dem Kunstrasen im Jean-Löring-Sportpark. Kölsches Schmuddelwetter eben. Die statistischen Vorzeichen des Spiels waren klar. Die Fortuna konnte mit einem Sieg alle Spekulationen, den Aufstieg betreffend, beenden. Bei einer Niederlage mit zwei Toren und der zumindest theoretischen Möglichkeit, die restlichen beiden Spiele ebenfalls in den Sand zu setzen, hätte Rheinsüd aber noch an der Fortuna vorbeiziehen können. Doch die Südstadtmädels hatten die beiden letzten Gegner in den Hinspielen jeweils zweistellig geschlagen, so war dieses Gedankenkonstrukt zwar sehr verwegen aber immerhin möglich.

Die Trainervorgaben für das Spiel gegen den Tabellenzweiten waren klar. Offensive Ausrichtung, den Gegner tief in die eigene Hälfte drücken und Konterchancen unterbinden. Außerdem mehr in Laufstrecken investieren. Das letzte Spiel gegen Bergfried (3:0) war schon nicht so toll im Vergleich zum Pokalspiel gegen den FC. So ziemlich alles, was an Laufbereitschaft, Kommunikation und (Handlungs-) Schnelligkeit erwünscht war, wurde vergessen. „Der Trainerstab überlegte schon, statt Schrittzählern* Bewegungsmelder auszuteilen. Das sollte heute anders werden. Soweit die Theorie.

Anpfiff, 11:30 Uhr. Von Beginn an setzte die Fortuna die Gäste aus Rodenkirchen unter Druck und bestimmte deren Spielhälfte zum zentralen Ort der Handlungen. Es entwickelte sich ein ziemlich einseitiges Spiel auf ein Tor, dem von Rheinsüd. Nach einigen vielversprechenden Angriffen und dem hochverdienten 1-0 durch Darline (15.) ließ das Angriffsspiel dann aber doch mehr und mehr zu wünschen übrig. Viel zu komplizierte Ballstafetten und eher unmotiviert erscheinende Abschlüsse aus der zweiten Reihe prägten diese Phase gegen mit viel Herzblut verteidigende Rheinsüd-Mädels. Mit einem äußerst schmeichelhaften 1:0 ging es dann auch in die Pause. Hier mussten einfach mehr Tore für die Hausherrinnen fallen.

Das Thema beim Pausentee: Behäbigkeit, Handlungsschnelligkeit, Nutzung der Flügel. Das musste nun besser werden. Vor allem das Verhalten ohne Ball, welches teilweise große Ähnlichkeit wie bei einem KVB-Bus mit der Anzeige „Ruhepause“ hatte. Zwar hatte Rheinsüd keine einzige Torchance, das war im Hinspiel aber kaum anders. Auch dort nutzten die Südstädterinnen ihre klare Überlegenheit nicht, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Das 2:1 konnte zwar nach Hause gebracht werden, bei einem Chancenverhältnis von 30:1 war das aber einfach zu wenig und kostete in der Schlussphase auch einiges an Nerven bei den TrainerInnen.

Die zweite Hälfte ließ sich dann etwas besser an. Nun waren die Mädels zu hören und Angriff auf Angriff rollte weiter auf das Rheinsüd-Gehäuse zu. Doch es war wie verhext. Das Runde wollte einfach nicht ins Eckige. Erst nach einer knappen Viertelstunde konnte Liora nach einer schönen Einzelaktion den Bann brechen. 2:0. Zehn Minuten später dann die Entscheidung durch Najada. 3:0. Die Gesichter im Trainerstab und bei den Fans entspannten sich sichtbar. Kurz vor Schluss erhöhten Joanna und nochmal Darline zum 5:0 Endstand.

Absolut verdient holen die Fortuna-Girls ihren achten Sieg im achten Spiel und können nun nicht mehr vom ersten Platz, der zum Aufstieg in die Mittelrheinliga berechtigt, verdrängt werden!

„Letztendlich haben wir aber auch einfach alle zusammen erheblichen Trainingsrückstand. Der ständige Trainingsausfall durch Pokalspiele, Platzsperren und Freitags-Heimspiele der Fortuna-Männer – dann dürfen die Plätze rund um das Südstadion nicht genutzt werden - macht es fast unmöglich, bestimmte Szenarien einzuüben und damit Automatismen zu erstellen. Dazu kommt der

riesiege Kader, der dafür sorgt, dass immer nur die Hälfte der Mädels bei einem Spiel eingesetzt werden kann. Und wir möchten ja auch allen Spielerinnen gerecht werden. Von daher sind wir wirklich stolz auf das, was die Mannschaft in der laufenden Saison abgeliefert hat.“

Die Pflicht ist erfüllt, nun folgt die Kür. Noch zwei Pflichtspiele, zwei Testspiele und dann geht es auch schon in die Hallensaison. Das Jahr ist praktisch schon zu Ende, Weihnachten steht vor der Tür… „Wir werden die letzten beiden Ligaspiele und die beiden Tests Anfang Dezember nutzen, um sehr großzügig rotieren zu lassen und vor allem den Spielerinnen, die noch nicht so zum Zuge kamen, Einsatzzeit zu geben.“

Für Fortuna kämpften und supporteten: Emilia (Tor), Rhea, Maya, Pola, Marie-Sophie, Mira, Liora, Marie K., Sophia, Alicia, Julia, Lisa, Najada, Joanna, Stefanie, Darline, Greta und Charlotte.

Letztes Heimspiel für die Südstadtmädels

So schnell geht’s… Danach geht es zu Hause wahrscheinlich erst Mitte/Ende Februar weiter. Dann aber in der Mittelrheinliga!

Matchday #9 U17-Bezirksliga-Quali Staffel 2

Fortuna Köln – Spvg. Wahn-Grengel 1

Samstag, 18.11.2023, 18:30 Uhr im Jean-Löring-Sportpark am Südstadion

*Das sollte eigentlich nur lustig sein. Wir haben selbstverständlich KEIN Trackingsystem...

Thomas Schultheis

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