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Frauen ziehen ins Finale ein

Von Achim Stuhr

 

Spannendes Pokal-Halbfinale am Südstadion

SC Fortuna - VFL Kommern 2:1 (1:0)

Der SC Fortuna  Köln gelang, was in diesen Pokalrunden beim FVM wohl die Regel geworden ist: Wie bei den Männern im Bitburger Pokal und schon im Viertelfinale des FVM-Pokal der Frauen setzte sich mit der Fortuna im Halbfinale der "unterklassigere" Teilnehmer durch - und zwar in jeder Beziehung verdient!

Vor dem Spiel stufte Fortuna Trainerin Sylvia Werner das Spiel als Standortbestimmung ein: "Wir haben nichts zu verlieren!". Nach 92 spannenden und hochklassigen Minuten vor über 150 Zuschauern sagte sie: "Super, absolut verdient" und bezog in ihr Lob das ganze Team auch die verletzten Spielerinnen und die Bank mit ein!

Die Fortuna war keineswegs auf eine reine Defensivtaktik eingestellt und konnte sogar in den ersten 15 Minuten das Spiel weitgehend in die Hälfte des Regionalligisten verlegen und vom eigenen Tor fern halten. Mit den ersten schnellen Angriffen über die rechte Seite wurde aber die spielerische Qualität des Tabellenfünften der Frauen Regionalliga West  deutlich. Lisa Brenner im Tor der Fortuna hielt allerdings alles, was von der Viererkette - aufgrund von Verletzungen zum x-ten Mal neu formiert - nicht verhindert werden  konnte. Die Fortuna konterte stark - kam aber nicht zu zwingenden Chancen. Ein Einwurf auf links landete bei Laura Eßer, die scharf in die Mitte flanke. Madelanine Klüser legte zurück und Stephanie Caspari zog ohne zu zögern von der Strafraumgrenze ab: 1:0 für die Gastgeberinnen (42.). Damit ging es in die Pause.

Dass ein 1:0 zur Pause in einem Pokalspiel eigentlich nichts bedeutet, war allen klar - und Kommern tat das, was zu erwarten war: Das Tempo wurde erhöht und die Gäste versuchten nach der Pause einen frühen Ausgleich zu erzielen. Wie in der ersten Halbzeit scheiterten sie an einer taktisch disziplinierten Fortuna, die beherzt kämpfte und die  Abseitsfalle geschickt einsetzte. Den Rest parierte Lisa Brenner - Note 1++ !

Das 1:1 in der 84. Minute durch Tanja Kendel war zwar nicht überraschend, kippte das Spiel aber nicht. Nachdem die Kölner Innerverteidigerinnen zweimal den Pass in die Spitze verhindern konnten, viel der Kommenerin der Ball an der Strafraumgrenze vor der Füße und der gerade Weg zum Torschuss war offen (1:1). Jetzt hätte man erwartet, dass Kommern das Spiel dreht - aber es ging in die andere Richtung. Die eingewechselte Catia Pereira hatte nach einem Musterpass von Laura Eßer das 2:1 auf dem Fuß - knapp drüber. Die Fortuna machte das Spiel. Dann Ecke von rechts, geklärt zur Ecke von links, Getümmel, Ball aufs Tor, Abpraller und Vanessa Mehlem - über 90 Minuten stets präsent - verwandelte im Nachschuss aus acht Metern an der Torhüterin Isabelle Gebhardt vorbei zum umjubelten Siegtor. Das war zugleich ihr erstes Pflichtspieltor im Trikot der Fortuna!

Im Grunde war das 2:1 in der Nachspielzeit Betrug an den Zuschauern - von einem so hochklassigen Spiel von beiden Teams möchte man gern mehr sehen! Das war ein hoch verdienter Erfolg  im Pokalhalbfinale gegen die klassenhöheren Gäste und eine gelungene Standortbestimmung für die Fortuna. Erster Gratulant nach dem Abpfiff war unser Präsident Klaus Ulonska, der trotz des schlechten Wetters es sich nicht nehmen ließ die Damen während des gesamten Spiels mit anzufeuern.

Am 12.5. trifft die Fortuna im Finale auf die aktuellen Aufstiegskonkurrentinnen vom SV Uevekoven - das Spiel findet vor den DFB-Frauenpokal Finale 1. FFC Frankfurt gegen FC Bayern München am Müngersdorfer Stadion statt!

Fortuna: Lisa Brenner, Valerie von Zahn, Luzia Schwarz, Laura Eßer, Rosalia Spiteri (76. Laura Feld), Venessa Mehlem, Madelaine Klüser (72. Catia Pereira), Clara Thaleiser-Schuch, Jule Brockerhoff, Kathrin Lirsch (59. Michelle Knapp), Stephanie Caspari

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