Fortunas Frauen erobern mit 3:1 Heimsieg den zweiten Tabellenplatz
Von Achim StuhrSchon vor Spielbeginn musste die Fortuna auf der Bank umdisponieren, für den erkrankten Marc Gertzen übernahm Co-Trainer Stefan Groß das Kommando. Bei wechselhaftem Wetter mit zum Teil stürmischen Böen entwickelte sich von Beginn an eine von Taktik und diszipliniertem Verschieben der Reihen geprägte Partie. Die Frauen des DSC Arminia aus Bielefeld wussten dabei vor allem durch hohe Laufbereitschaft und cleveres Zustellen der Räume zu überzeugen. Fortuna hatte mehr Ballbesitz, diesen allerdings zum größten Teil zwischen Abwehr und Mittelfeld und zündende Ideen im Spielaufbau wurden selten gefunden oder aber durch Ungenauigkeiten im Passspiel im Keim erstickt. Nennenswerte Torraumszenen waren Mangelware, die Gäste aus Bielefeld erarbeiteten sich aber im Laufe der ersten Halbzeit ein kleines Chancenplus, richtig gefährlich vors Tor kamen sie aber auch selten und wenn fanden sie in Kölns Torfrau Hanna de Haan ihre Meisterin. Durch zwei schnelle und gelungene Umschaltaktionen zum Ende der ersten Halbzeit zeigten die Südstädterinnen dann erstmals, wie das gegnerische Bollwerk geknackt werden könnte.
Nach der Halbzeitpause gab es dann den ersten Wechsel bei der Fortuna, für Anne Hahn übernahm Anna Grassinger den Platz in der Defensive. Fortuna begann druckvoll, ließ den Ball jetzt geschickter und zügiger durch die eigenen Reihen laufen. Prompt wurde dies mit dem in der ersten Hälfte vermissten Raumgewinn bei eigenem Ballbesitz belohnt und die Südstädterinnen übernahmen die Kontrolle. Auch wenn die Torannäherungen noch nicht zu ganz klaren Chancen führten, lag nach gespielten 60 Minuten die Führung für Fortuna in der Luft. Mit Vivien Schwing brachte Stefan Groß neuen Schwung für die Offensive. Allerdings ließen sich die Fortuna Frauen in der Folge das Heft des Handelns mehr und mehr aus der Hand reißen und die Bielefelderinnen witterten nach überstandener Drangphase ihrerseits die Chance, das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden.
Fortuna wurde immer weiter in die Defensive gedrängt und in der 73. Spielminute kam es wie es kommen musste: die Arminia ging nach einer missglückten Abwehraktion der Südstädterinnen mit 0:1 in Führung. Verdient oder unverdient mochte man gar nicht beurteilen, nach dem Spielverlauf sprach zu dem Zeitpunkt eigentlich vieles für ein Unentschieden. Arminia wollte das Momentum jetzt für sich ausnutzen, doch Hanna de Haan konnte die näächste Chance mit einer tollen Parade entschärfen..
Mit einem weiteren offensiven Wechsel in der 76. Minute (Juliana Höfer ersetzte Fraziska Weißhaar) gab Stefan Groß seinem Team das unmissverständliche Zeichen, nochmals alles nach vorne zu werfen und sich gegen die drohende Niederlage zur Wehr zu setzen. Und das Team hatte verstanden, keine zwei Zeigerumdrehungen später gelang Isabel Pfeiffer nach schöner Vorarbeit von Svenja Streller mit ihrem zweiten Saisontor der umjubelte Ausgleich.
Das Spiel wog jetzt hin und her, beide Teams spielten auf Sieg. In der 83. Minute schafften es die Fortuna Frauen nochmals mit mehreren Spielerinnen in den gegnerischen Strafraum vorzudringen und nach zwei geblockten bzw. abgefälschten Schussversuchen gelangte der Ball von Juliana Höfer zu Vivien Schwing, die aus dem Getümmel trocken zum 2:1 Führungstreffer einnetzte.
Bielefeld warf in der Folge nochmals alles nach vorne und Fortuna boten sich dadurch Räume zum kontern. In der 92. Spielminute wusste Vivien Schwing den sich ihr nun bietenden Platz wunderbar zu nutzen: Alleine auf weiter Flur gewann sie den Ball in der gegnerischen Hälfte vor der heraus eilenden Bielefelder Torhüterin und konnte diese mit einem schönen Lupfer zum 3:1 Endstand überwinden.
Am Ende standen nach einer furiosen Aufholjagd drei glückliche und Dank toller Moral hart erkämpfte Punkte auf der Habenseite. Damit einhergehend gelang zudem der Sprung auf den zweiten Tabellenplatz, mit jetzt zwei Punkten Vorsprung auf das Team von Bayer 04 Leverkusen II.
Am Ostermontag steht für die Fortuna Frauen um 15:30 Uhr das Nachholspiel bei Alemannia Aachen auf dem Programm!
Text: Jan, Michel