Fortuna Frauen verpassen in umkämpftem Topspiel den ersehnten Dreier
Von Achim StuhrDenn in der ersten Viertelstunde gelang wenig gegen einen giftigen Gegner. Doch Fortuna hat schon im bisherigen Saisonverlauf immer wieder bewiesen, sich in Spiele rein- und zurückzukämpfen und Widerstände zu überwinden. So auch diesmal. Ausgehend von der Defensivreihe, die entschlossen war sich nicht ein weiteres Mal düpieren zu lassen, schalteten Fortunas Frauen nach und nach in ihr variables Spiel nach vorne. Dreh - und Angelpunkt waren dabei wie so oft die schnellen und gefährlichen Außenbahnen. Technisch stark und mit einigen schönen Doppelpässen zwischen Außen und Zentrum ließ Fortuna das Pressing der Gegnerinnen ins Leere laufen und verschaffte sich dadurch Räume. Diese wurden immer besser - mit schönen Steilpässen in die Schnittstellen der gegnerischen Abwehr - genutzt. Manchem Ball fehlte dabei allerdings noch etwas die Präzision oder die Genauigkeit im Abschluss.
Ein Angriff wie aus dem Bilderbuch aber dann in der 20. Minute: Schnell und direkt, wie vom Trainer oft gefordert, wurde Isabell Pfeiffer herrlich geschickt, zog mit Höchstgeschwindigkeit in den 16er und wurde dort durch eine Gegenspielerin gefoult. Fabienne Meder, derzeit in bestechender Form, übernahm die Verantwortung vom Punkt und verwandelte mit Kraft und Präzision zum 1:1.
Danach war Leidenschaft und Feuer im Spiel unserer Fortuna. Kämpferisch stark, gegen einen wahrlich nicht zimperlichen Gegner, zeigten sich die Südtstädterinnen nun spielerisch klar besser. Fehlte unserem Team zu Beginn der Zugriff, so bekam ab der 25. Minute Warbeyen diesen kaum mehr. Auch unter ständigem Druck des Gegners wurden die meisten Situationen spielerisch gelöst. Die Torfrau der Gegnerinnen vom Niederrhein rückte nun vermehrt in den Mittelpunkt, die einige Male sehr stark parieren oder zur Ecke klären konnte. Diese Standards der Fortuna wurden zwar gut getreten, doch die gegnerische Abwehr mit einigen großen, sehr kopfballstarken Spielerinnen war immer wieder aufmerksam.
So ging es mit einem guten Gefühl in die Halbzeitpause, das Spiel an sich gerissen und nach verschlafenem Beginn entschlossen aufgetreten zu sein.
Die zweite Hälfte begann wie die erste endete, mit einer gut aufspielenden Fortuna, die direkt wieder den Vorwärtsgang einlegte. Gutes Aufbauspiel, in der Zentrale immer wieder mit der ordnenden Hand von Anna Grassinger, gelangen einigen schöne und schnellen Ballstafetten.
So auch bei einem tollen Pass auf Vivien Schwing, die etwa 20 Meter vor dem Tor nur durch ein Foul zu stoppen war. Fabienne Meder legt sich den Ball zurecht, nahm einen kurzen Anlauf und setzte einen Strahl krachend in den Winkel – ein fantastischer Treffer und die 2:1 Führung.
Doch Warbeyen gab sich noch lange nicht geschlagen und unsere Frauen verpassten es leider mehrfach, den Sack wirklich zu zu machen. Der Gegner vom Niederrhein kämpfte sich zurück und Fortuna verlor in einer heiß umkämpften zweiten Hälfte ein wenig den Faden. Zu häufige und zu einfache Ballverluste durch lange Bälle, die für den Gegner leichte Beute waren. So kamen die Gäste in der 60. Minute nach einer guten Kombination per Kopf zum Ausgleich zum 2:2 und es war alles wieder offen.
Als hätte es es diesen Gegentreffer gebraucht, fand Fortuna danach wieder zur eigenen Stärken in der Offensive zurück und bot wieder schöne, schnelle Kombinationen in die Spitze, wo Vivien Schwing darauf lauerte zu ihren Tempoläufen anzusetzen. Zweimal war sie auf und davon, schneller als die komplette gegnerische Abwehr, scheiterte aber an der gegnerischen Torfrau.
Auch Warbeyen hatte noch Möglichkeiten. In der Schlussphase war es ein atemloses Spiel, das hin und her wogte. Beide Teams spielten auf Sieg, weitere Treffer wollten aber nicht mehr fallen.
Die Punkteteilung geht insgesamt in Ordnung und unsere Frauen verteidigten damit den dritten Tabellenplatz in der Regionalliga West.
Nächsten Sonntag um 15.00 Uhr geht es weiter mit dem Derby bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln, die nach schwachem Start mittlerweile sechste in der Tabelle sind bei nur vier Punkten Rückstand auf die Fortuna Frauen.
Text: Michel, Jan