Am Donnerstag Nachmittag trafen im Rahmen des FVM-Endspieltages der Frauen und Jugend auf der Anlage des FC Viktoria Arnoldsweiler im Finale des Ford-Pokals der Frauen die Teams von TSV Alemannia Aachen und des SC Fortuna Köln aufeinander. In einer umkämpften und bis zum Ende spannenden Partie konnten die Südstädterinnen durch einen 1:2 Sieg ihren Titel erfolgreich verteidigen.
Aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen wurde, nach einer intensiven Platzbegehung beider Trainerteams gemeinsam mit den Schiedsrichterinnen und dem Versuch beider Teams, sich auf dem Rasenplatz aufzuwärmen, kurz vor Anpfiff entschieden, dass das Spiel auf dem benachbarten Kunstrasenplatz ausgetragen werden sollte.
Vor einer würdigen Kulisse von 300 Zuschauenden entwickelte sich eine spannende, aber nicht hochklassige Begegnung, die von den Bemühungen beider Teams geprägt war, keine Fehler zu machen. Aachen hatte früh im Spiel eine sehr gute Torchance, die in letzter Sekunde geblockt werden konnte. Fortuna wurde in der ersten Halbzeit immer dann gefährlich, wenn versucht wurde die Angreiferinnen mit Zuspielen hinter die Abwehrreihen der Alemannia ins Tempo zu bringen.
Aber auch die Aachener Angreiferinnen zeigten, dass sie bei Umschaltsituationen brandgefährlich sein konnten.
In der 28. Spielminute dann die erlösende Führung: Vivien Schwing zog in den Strafraum, ihre noch leicht abgefälschte Hereingabe landete bei Isabel Pfeiffer, die präzise und humorlos zum 0:1 für Fortuna vollendete.
Kurz vor der Pause musste Trainer Marc Gertzen in seinem letzten Spiel an der Seitenlinie dann verletzungsbedingt reagieren. Nach einem Zusammenprall und einem Cut auf der Nase ging es für Kathrin Wojtasik nicht mehr weiter, für sie kam Natalie Kreitz ins Spiel. Kurz darauf ging es für beide Teams mit dem Spielstand von 0:1 für Fortuna in die Kabinen.
Nach der Pause zeigten sich die Kölnerinnen gewillt, das Spiel schnell zu ihren Gunsten zu entscheiden. Und als in der 54. Spielminute Vivien Schwing nach einer schönen Flanke von Fabienne Meder per Kopf auf 0:2 erhöhte, schien der Plan auch aufzugehen. Allerdings gelang den Aachenerinnen im direkten Gegenzug das schnelle 1:2 durch Sarah Giebels nach Vorlage von Narjiss Ahamad.
Fortuna versuchte danach das Spiel wieder an sich zu reißen. Jedoch sorgten unnötige Ballverluste und einige ungenaue Zuspiele dafür, dass kein richtiger Spielfluss mehr ins Spiel der Südstädterinnen Einzug erhalten sollte und die Kontrolle mehr und mehr verloren ging.
Was folgte war eine nervenaufreibende Schlussviertelstunde, in der die Alemannia nochmals alles versuchte und die Kölnerinnen immer tiefer in die eigene Hälfte gedrückt wurden. Marc Gertzen brachte mir Valentina Adames für Paula Petri und später mit Franziska Weißhaar für Annika Boden nochmals frische Kräfte, Fortuna schaffte es aber nicht den entscheidenden Konter zu setzen.
Nach einem Handspiel knapp vor der Strafraumgrenze hatte Aachen Sekunden vor dem Ende per Freistoss nochmals eine Riesenmöglichkeit, die zum Glück nicht genutzt werden konnte.
So gewann Fortuna am Ende verdient, aber auch ein wenig glücklich. Nach dem Schlusspfiff wurde der fünfte Pokalgewinn in Serie und der erneute Einzug in den DFB-Pokal der Frauen auf dem Rasen ausgiebig in den von Sponsor Railslove angefertigten Pokalsiegerinnen-Shirts gefeiert.
Zurück in Köln trafen Spielerinnen, Staff und Fans im Vereinsheim des SC Fortuna Köln ein. Hier wurde es noch einmal emotional, als die Südstädterinnen sich nicht nur bei ihren scheidenden Trainern Marc Gertzen und Marcus Anhalt bedankten und diese verabschiedeten. Auch vier Spielerinnen werden das Team im Sommer verlassen und wurden von den Anwesenden nochmals lautstark gefeiert: Isabel Pfeiffer, die nächste Saison in der zweiten Bundesliga spielen wird, Anna Lena Trapp, Elena Pepa Jaeschke und Valentina Adames, deren Engagement für die Frauenabteilung nochmals besonders gewürdigt wurde.
Bis spät in die Nacht wurde danach im Vereinsheim eine weitere grandiose Saison der Fortuna Frauen gebührend gefeiert.
Text: Jan, Silke