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Erster Punktverlust in einem Pflichtspiel für Alemannia seit August

Von Achim Stuhr

Es war das allererste Mal in dieser Mittelrhein-, Quali- und Pokalsaison, dass die Tivoli-Girls in einem Pflichtspiel nicht als Siegerinnen vom Platz gingen. Entsprechend groß war die Enttäuschung nach dem Schlusspfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Nikolaus Andre im Leo-Vermeeren-Stadions zu Aachen. Doch die Enttäuschung war eigentlich unberechtigt. Die Südstadtmädels von Fortuna Köln erwiesen sich als Gegner auf Augenhöhe und entführten verdient einen wichtigen Punkt in die Domstadt am Rhein. Dabei ging die Wertung Trainerstab klar mit 5:1 an die Gastgeber ;-)

Doch zum Spiel. Die Fortuna reiste mit großen Aufstellungssorgen nach Aachen. Neben den Verteidigerinnen Maya, Rhea und Greta M. mussten auch Tamara, Caro, Luisa, Luzie, Manuela, Lara und Neuzugang Tugba aus unterschiedlichen Gründen passen. Glücklicherweise war Torhüterin Aliya wieder einsatzbereit und so konnte Julika wieder ihre Rolle auf dem Feld einnehmen.

Nach der „ziemlich dämlichen“ (Trainer Thomas Schultheis)“ Niederlage unter der Woche in Birk wurde in Erwartung einer starken und schnellen Angriffsformation der Gastgeberinnen die Defensive von Vierer- auf Dreier-/Fünferkette umgestellt. Das war zwar ungewohnt, brachte aber eine gewisse Dichte mit sich. Die Teams tasteten sich ab, warteten auf den nächsten großen Regenschauer und die Alemannia ging nach sechs Minuten eher zufällig nach einem Strafraumgestochere in Führung.

Danach war es ein Hin- und Her mit großartig kämpfenden Mannschaften. Allerdings war es für die Fortuna mit echten Torchancen nicht so weit her. Regelmäßig wurden hoffnungsvolle Angriffe schon vor einem möglichen Abschluss vertändelt. Ob es am – recht böigen – Gegenwind lag?

In Minute 30 klingelte es dann doch. Greta L.‘s schöner Fernschuss passte auf den Millimeter genau zwischen Oberkante Fingerspitze der Aachener Keeperin und Unterkannte Latte des Aachener Gehäuses. 1:1. So ging es auch in die Pause. Bei Fortuna gab es leider verschiedene kleinere Verletzungen, Sophie und Najada mussten zwischenzeitlich vom Platz.

Hälfte Zwei sollte dann mit Rückenwind  starten. Doch die Fortuna tat sich weiterhin mit dem Generieren echter Torchancen schwer. Am nun günstigeren Wind lag es offensichtlich nicht…
Beinahe hätte die Alemannia noch das 2:1 erzielt, der Innenpfosten hatte aber etwas dagegen. So blieb es beim insgesamt gerechten Unentschieden.

„Wir fahren wirklich glücklich zurück nach Köln. Vor dem Spiel war ich doch nicht so optimistisch, was heute herauskommen würde. Unsere Ausfallliste ist aktuell wirklich beachtlich und auch die ein oder andere Akteurin auf dem Platz war leicht angeschlagen ins Match gegangen. Natürlich hätte ich mir mehr Offensivpower gewünscht, hier waren unsere Optionen heute aber begrenzt. Es war ein gutes und intensives Spiel zweier Teams auf Augenhöhe. Am Ende hatten wir dann noch etwas Glück“. Der große Wolkenbruch blieb übrigens aus, erst nach dem Schlusspfiff begann der Aachener Himmel, seine Schleusen wieder zu öffnen.

Und beide Mannschaften können mit dem Punkt auch gut leben. Aachen, die unbedingt zurück in die Regionalliga möchten, wird sich in der Meisterschaftsfrage vor allem mit Spitzenreiter Kommern messen müssen. „Das Titelrennen kann noch sehr spannend werden. Die Liga produziert auch ständig unerwartete Ergebnisse. Allerdings glaube ich, dass Aachen der einzige Klub ist, der einen Aufstieg auch umsetzen könnte und wollte. Bei uns fehlten hier leider komplett die Voraussetzungen.“

Nun geht es für die Südstadtmädels direkt mit der nächsten „Englischen Woche“ weiter. Am Mittwoch kommt Ligakonkurrent Brauweiler in den Jean-Löring-Sportpark zum Achtelfinalspiel um den FVM ARAG-Jugendpokal. „Der Vorteil eines Pflichtspiels unter der Woche ist, dass dann kein Trainingsausfall auf dem Aschenplatz zu erwarten ist. Das Training am Freitag muss wahrscheinlich schon mal ausfallen, da der Platz als Parkplatz für das Frauen-Bundesligaspiel des FC genutzt wird, soviel zum Thema Regionalliga…“

Die Fortuna bleibt mit dem Punktgewinn erst einmal auf Tabellenplatz Zwei, sollte sich aber keine „Ausrutscher“ mehr erlauben, wen man im Titelrennen eine Rolle spielen möchte.

Für Fortuna spielten und kämpften: Aliya (Tor), Amelia, Frieda, Lena, Liora, Julia, Sophie, Julika, Lea, Lina, Mira, Najada, Greta L. und Yaren.

Thomas Schultheis

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