Dramatische Begegnung endete torreich 4:4
Von Achim StuhrDie Gäste waren sehr unbequem zu bespielen und stürzten sich wie wütende Wespen auf jede ballführende Fortunaspielerin. Eine anstrengende Spielweise, für Zuschauer nicht sehr attraktiv, aber erfolgreich. Fortuna konnte ihr technisch gutes Passspiel nur sehr begrenzt aufbauen. Allerdings fand sich recht schnell ein Gegenmittel: lange Pässe in den Rücken der vorgerückten Oleftal Abwehr, die dann hauptsächlich von Maria Bienentreu und Katharina Köhnen erlaufen wurden. Die überragend spielende Katharina konnte in den ersten Minuten nur durch ein Foul im Gästestrafraum gestoppt werden, die logische Konsequenz: Strafstoß! Leider wurde diese hochkarätige Gelegenheit für eine schnelle Führung vergeben. Die ansonsten treffsichere Elisea Brancato setzte den Ball neben das Gehäuse. Weiterhin 0:0.
Erfolgreicher war in der 10. Minute Maria Bienentreu, die eine Vorlage von Katharina gezielt ins lange Eck setzte. Oleftal zeigte sich davon nicht sehr beeindruckt, kämpfte weiterhin um jeden Ball und konnte ebenfalls mit einem langen Pass die Gästestürmerin Alica Linden bedienen. Mit einem gekonnten Heber wurde Zehra Köylüoglu im Fortunator überwunden. Der etwas überraschende Ausgleich zum 1:1.
Ein weiterer Pass in die Spitze durch die Spielführerin Benita Schmitt brachte die erneute Fortunaführung. Der Ball wurde von Maria erlaufen, sie musste unter Bedrängnis nach links ausweichen und vollendete gefühlvoll zum 2:1. Mit diesem knappen Vorsprung ging es in die Halbzeitpause.
In der zweiten Halbzeit erhöhte Fortuna schließlich auf 3:1. Jenny Silva Santos, die unermüdlich die linke Außenlinie beackerte, überrannte ihre Gegenspielerin und hatte dann das Auge für eine maßgeschneiderte Flanke auf Katharina Köhnen, die den Ball unhaltbar einhämmerte. Im Normalfall nimmt ein Team mit einer 3:1 Führung anschließend auch die Punkte mit. Zumal es noch einige gute Fortunachancen gab, wobei einige durch enge Abseitsentscheidungen abgepfiffen wurden.
Aber das war kein normales Spiel, es folgte eine hochdramatische letzte halbe Stunde. Oleftal steckte noch nicht auf und bekam durch den Anschlusstreffer wieder neue Luft. Alica Linden war erneut erfolgreich mit einem Freistoß. Die Bogenlampe war für Zeyra, die genau in die Sonne blickte, nur schwer abzuschätzen. Nur noch 3:2. Die mittlerweile eingewechselte Emine Demir hatte einige 1:1 Aktionen zum Führungsausbau, scheiterte aber im Abschluss. Aufregung im Fortunastrafraum, bei einer Abwehraktion fielen eine Stürmerin und eine Abwehrspielerin zu Boden, der Schiedsrichter erkannte auf Strafstoß für Oleftal. Zeyra ahnte die Ecke und konnte den Ball wegfangen, es blieb vorerst beim 3:2.
Eine erneute Bogenlampe brachte kurz vor dem Abpfiff dann doch noch das 3:3, erneut durch Alisa Linden. Dramatik pur, Enttäuschung bei der Fortuna, Jubel bei Oleftal. Aber es ging noch weiter. Natalie Öztas war in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde und zeigte, dass sie einen strammen Schuss und ein gutes Auge hat. Unter Bedrängnis gelang ihr in der Nachspielzeit das 4:3.
Sieben Tore gibt es nicht sehr oft zu sehen, aber eines geht noch, wie es so schön heißt. Den Gästen gelang tatsächlich noch ein weiterer Treffer zum Endstand von 4:4. Was für ein Wahnsinnsspiel, was für eine Achterbahn der Gefühle. Da gehört fast auf den Beipackzettel: Nicht für Leute mit schwachem Herz oder hohem Blutdruck geeignet.
Ein Unentschieden nach einer 3:1 Führung fühlt sich naturgemäß wie eine Niederlage an. Es hat aber an diesem Sonntag nicht sollen sein, manchmal reicht es trotz aller Anstrengungen nur zu einem Punkt. Aber die Saison hat gerade erst begonnen und es gibt noch ein Rückspiel in der Eifel. Die Chance zur Wiedergutmachung.
Am 04. Oktober geht es weiter in der Landesliga mit einem erneuten Heimspiel. SSV Berzdorf ist zu Gast, Anstoß um 15:30 Uhr.
Teilnehmer an dem dramatischen Geschehen waren:
Das Trainerduo Mo Riahi und Fahd Kondo Ados
Zehra Köylüoglu (T), Luzie Schwarz, Tatjana Linnartz, Jenny Silva Santos, Nicole Dziwisch, Katharina Köhnen (3:1), Benita Schmitt (C), Anna Heiermann, Elisea Brancato, Hanna Lahr, Maria Bienentreu (1:0, 2:1).
Eingewechselt: Anna Lena Deutz, Louisa Urban, Natalie Öztas (4:3), Emine Demir