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Doppelspieltag der U17- Juniorinnen – Gemischte Gefühle

Von Achim Stuhr

Ein etwas seltsames Wochenende liegt hinter den U-17 Juniorinnen der Fortuna. Zwei Spiele standen an, Samstag kam erst die Spvg. Wahn-Grengel aus Porz zum Qualispiel in den Lean-Löring-Sportpark. Da unsere U15 in der letzten Saison dort im Kreispokalhalbfinale (im Elfmeterschießen) unterlag, obwohl das Mittelrheinligaspiel 11:0 (!) gewonnen wurde und unschöne Szenen folgten, wusste man nicht so genau, auf was man sich einzustellen hatte. Das erste Qualispiel verloren die Porzerinnen klar mit 1:9 gegen die U16 von Rheinsüd.

Die Fortuna startete also konzentriert und wollte endlich einmal mehr Effektivität in die Torabschlüsse bringen. Das klappte dann auch hervorragend. Bereits nach 10 Minuten führte die Fortuna mit 5:0 durch Tamara (2), Najada, Rhea und Lina. Wahn-Grengel konnte sich überhaupt nicht befreien, machte aber zur Verwunderung der Südstädterinnen den Abwehrbereich nicht konsequent zu. Die aufopferungsvoll kämpfende Viererkette bekam wenig bis gar keine Unterstützung von den Mitspielerinnen aus Mittelfeld und Angriff, die auf Kontergelegenheiten hoffend an der Mittellinie rumstanden. Die bemitleidenswerte Torhüterin, die natürlich besonders im Fokus stand, konnte leider auch nicht zaubern und so erhöhten die Südstadtmädels bis zur Pause auf 12:0 (Lea 2, Rhea, Lena, Najada, Mira und Luzie).

Die Halbzeitansprache bezog sich dann vor allem auf die Vernachlässigung des Zusammenspiels, da einige Spielerinnen auf Teufel komm raus Fernschüsse absetzen wollten. Die Aufstellung wurde nun bunt durchmischt, um den Spielerinnen Gelegenheit zu geben, sich auch mal auf ungewohnten Positionen einzubringen und die Torflut vielleicht etwas einzudämmen.

Allerdings erinnerte sich Innenverteidigerin Julia, die nun im Sturmzentrum unterwegs war, an ihre offensive Vergangenheit und netzte innerhalb von nur 18 Minuten direkt fünfmal hintereinander ein. Dreimal Najada, dreimal Lea, Tamara, Rhea und nochmal Julia schraubten das Ergebnis dann auf 26:0, welches auch noch deutlich höher hätte ausfallen können. Allerdings war dieses Ergebnis eigentlich schon des Guten zuviel. „Ich verstand einfach nicht, warum die Gäste sich nicht spätestens nach dem 0:3 mit Mann und Maus hinten reingestellt hatten, um gemeinsam Schlimmeres zu verhindern“, so Fortuna-Coach Thomas Schultheis. „Alleine der Torhüterin die Schuld zu geben finde ich keine gute Einstellung. Vielleicht braucht es aber einfach noch etwas Zeit, dass sich die Mannschaft findet und zu einem Team wird.“
 
Sonntagmorgen dann ging es zum Test nach Duisburg, zum MSV. Der Nachwuchs des Bundesligaaufsteigers versucht, nach dem Regionalligaabstieg die erfolgreiche MSV-Zeit im Mädchenfussball wiederzubeleben. Leider fehlten der Fortuna aus dem 22er-Kader genau die Hälfte, womit man mit nur elf Spielerinnen, von denen vier angeschlagen in die Partie gingen, ins Ruhrgebiet reiste. „Wenn man so etwas vorher weiß, macht man solche Spiele gar nicht erst ab. Einige der Ausfälle kamen dann aber sehr kurzfristig und absagen möchte man dann auch nicht mehr, schließlich hat man auch eine Verantwortung gegenüber dem Gegner.“, so der Fortuna-Coach. Das es dann so hart kommt...  

Das Spiel selbst stand dann nämlich unter keinem guten Stern. Nach einem eigentlich ganz passablen Start erzielte der MSV nach acht Minuten aus stark abseitsverdächtiger Position das 1:0.

Dieser Treffer verunsicherte die Fortuna sehr und spätestens das 0:2 in Minute 16, ebenfalls wohl eher Abseits, machte dies nicht besser. Kein Vorwurf an die MSV-Co-Trainerin, die den nicht angereisten Schiri ersetzte. Gerade knappe Entscheidungen sind alleine natürlich sehr schwer zu erkennen, das bekommen ja oft nicht einmal Linienrichter hin.

Die Gastgeberinnen aber hatten nun das Kommando komplett übernommen und spielten Angriff um Angriff auf das Fortuna Gehäuse. Die Südstädterinnen, die bereits leicht lädiert aufgelaufen waren, mussten nun dem hohen Tempo Tribut zollen. Zwar rochen die Treffer zum 0:3 und 0:4 ebenfalls stark nach Abseits, das Ergebnis war aber aufgrund des Spielverlaufs trotzdem in Ordnung.

Kurz vor Halbzeitpfiff musste dann Lena mit Verdacht auf Bänderriss runter.
Völlig fertig wankten die Fortuninnen in die Pause. Mit zehn Spielerinnen ging es dann weiter. Als Rhea einen Schlag abbekam und ebenfalls vom Platz musste, waren es nur noch Neun. Nach einiger Zeit nahm der MSV-Trainer dann fairerweise ebenfalls zwei Spielerinnen vom Platz. Und dann kam es noch schlimmer. Torhüterin Aliya konnte nicht weiterspielen, ihr war nach einem Schuss aus kurzer Distanz schwindelig. Netterweise konnte eine der MSV-Keeperinnen aushelfen. Und gleich mit ihrer „neuen“ Mannschaft jubeln. Najada erzielte nach schöner Einzelleistung das 1:4. Als dann Mitte der zweiten Halbzeit die nächsten verletzungsbedingten Ausfälle der Fortuna anstanden, beschlossen die Trainer, das Spiel lieber abzubrechen. Mit sieben Feldspielerinnen machte es einfach keinen Sinn mehr.
„Mir hat unser Spiel, besonders nach dem 0:1, überhaupt nicht gefallen. Wir waren viel zu passiv und haben den, wenn auch starken, Gegner quasi schalten und walten lassen, wie es ihm beliebte. Klar, einige Spielerinnen fehlten, die vermeintlichen Abseitstreffer zermürbten und es waren auch nicht alle fit, etwas mehr hätte ich aber schon erwartet. Besonders, was unser Passspiel angeht. Und in der zweiten Hälfte haben wir das auch viel besser gemacht, auch wenn offensiv in Unterzahl natürlich nichts mehr ging.“

In der kommenden Woche steht der letzte Test bei Tusa Düsseldorf U16 an. Dann geht es am 11.9. bei Verfolger Rheinsüd U16 der Qualirunde weiter. 
Für Fortuna spielten gegen Wahn-Grengel:
Aliya (Tor), Mira, Rhea, Najada, Lina, Julika, Julia, Maya, Luzie, Tamara, Lea, Sophie, Lena, Yaren und Frieda.

und gegen den MSV Duisburg:
Aliya (Tor), Mira, Rhea, Najada, Lina, Julika, Maya, Tamara, Lena, Liora und Frieda.


Noch ein Nachtrag. Die Südstadtmädels haben Lina zu Kapitänin und damit Nachfolgerin unserer Elena gewählt! Gemeinsam mit Julia und Julika wird sie den Mannschaftsrat führen. Viel Erfolg!

 

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