TSV Alemannia Aachen – SC Fortuna Köln 3:4 (3:2)
Für beide Teams, Tabellennachbarinnen im Kampf um den Klassenerhalt, ging es um viel.
Das merkte man aber in den ersten fünfundvierzig Minuten nur den Kölnerinnen an. Trotz einer schnellen 0:1 Führung durch Selma Demir ging das Spiel vierzig Minuten lang an die gut aufspielenden Gastgeberinnen.
Sie hatten in den ersten fünf Minuten schon zwei hochkarätige Chancen ehe im Anschluss an einen Freistoß von Anika Boden Selma Demir keine Mühe mehr hatte zum 0:1 einzunetzen.
Die Kölnerinnen konnten zunächst nicht an die hervorragende Leistung vom letzten Wochenende anknüpfen!
Sie standen zu tief und ließen den Aachenerinnen Platz zum kombinieren. „Wir hatten wohl Angst. Zuviel nachgedacht!“ – so Spielführerin Jule Brockerhoff zur ersten Halbzeit. Folgerichtig konnte Aachen ausgleichen ( Jana Hirche 23.) und durch zwei Tore von Svenja Streller auf 3:1 erhöhen. Beim 3:1 half das Flutlicht mit, das kaum Licht in die beiden Strafräume warf. Lisa Brenner konnte den Schuss von der Strafraumgrenze zu spät erkennen und der Ball rutschte ihr unterm Körper durch ins Tor. Doch die Südstädterinnen fanden die Antwort noch vor der Pause. Theresa Garsztecki kam nach einem Standard und einigem Hin und Her im Aachener Strafraum knapp vor dem Torraum an den Ball und brachte mit einem wuchtigen und platzierten Schuss die Kölnerinnen zurück ins Spiel (44.). Da stecke viel Wille, nicht zu verlieren drin!
Aus der Pause kam die Fortuna zurück, wie sie das Spiel am letzten Wochenende bei 1:0 gegen die Lokalrivalinnen vom 1.FC Köln II beendet hatten: Konzentriert, taktisch fokussiert, weit aufgerückt und darauf ausgerichtet, eine Entscheidung zu eigenem Gunsten herbei zu führen. Was dann auch gelang, sicherlich auch, weil die Alemanninnen nicht mehr an ihre gute Leistung der ersten Halbzeit anknüpfen konnten. Catia Alves Pereira Tor in der 65.Minute drehte das Spiel. Das 3:3 war sehenswert. Sie nahm einen langen Ball von Theresa Garsztecki in der Luft an und lupfte ihn aus zwanzig Metern über die herauslaufende Aachener Torhüterin mit einer fast perfekten Parabel ins Tor. „Das war irgendwie Intuition“, so Catia zu ihrem Tor. Mit dem 3:4 in der 70. Minute durch Selim Demir zeigten die Fortunen, dass sie mehr mehr wollten: Sie gab am Boden liegenden den Ball nicht verloren und stecke ihn aus achtzehn Metern mit einem lang gemachten Bein bis über die Torlinie durch. Es gab noch eine Schrecksekunde in der Nachspiel Zeit. Nach einem Schuss aus kurzer Distanz auf das Tor von Lisa Brenner prallte der Ball von der Unterkante der Latte vor Jule Brockerhoff und vor der Linie auf den Kunstrasen. Lisa Brenner fischte den Ball weg. Das reklamierte Handspiel gab der Schiedsrichter zu Recht nicht.
Das sind mehr als wichtige drei Punkte gegen den Abstieg. Was die Mannschaft heute zeigte, war der oft beschworene Charakter: Nach einer beinahe desolaten ersten Halbzeit kam die Fortuna hervorragend zurück und besann sich auf ihre Stärken. Am Spielfeldrand coachte wieder Thea Löffler in Vertretung des verletzten Stephan Jager. Offenbar fand sie in der Pause die richtigen Worte und bleibt als Trainerin ungeschlagen!
Am kommen Sonntag kommt der Warendorfer SU ans Südstadion.
Was in der letzten Saison noch ein Spiel um den Anschluss an die Tabellenspitze war, ist jetzt ein Spiel gegen den Abstieg - Platz 13 (Warendorf) gegen Platz 10 (Fortuna).
Anstoß ist um 15:30 im Jean-Löring-Sportpark. Mit diesem Spiel wird dann die Hinrunde beendet.