Neue Saison, selbes Jahr. Gerade mal sechs Monate ist es her, dass die Fortuna am 22. Spieltag bei Borussia Mönchengladbach U23 mit 3:0 siegte. Damals wie heute heißt die Schiedsrichterin Annika Kost. Damals war es das Duell Vierter beim Dritten, nun trifft am Samstag der Zweite der Regionalliga West auf den Fünften. Allerdings hat der Tabellenplatz dieses Mal noch nicht diese Aussagekraft.
Der Start der Fortuna verlief größtenteils zufriedenstellend. Spielerisch war es in beiden Partien weder Fisch noch Fleisch. Die Punkteausbeute hingegen war bei einem Schnitt von 2,0 sehr gut. Das 2:0 beim Wuppertaler SV beendete eine 13-jährige Flaute, das nicht gerade ansehnliche 0:0 zu Hause gegen die U21 des VfL Bochum war überschattet von der schweren Verletzung von Suheyel Najar.
„Die Leidenschaft mit der Su sich in den letzten Wochen hier alles in kleinen Schritten erarbeitet hat und seine Identifikation mit dem Verein sind beispielhaft und vorbildlich. Er war auf einem sehr guten Weg, umso bitterer ist es, dass er sich erneut einen Kreuzbandriss zugezogen hat, obwohl wir ihn maßvoll belastet haben. Unser Arzt Dr. Christoph Bruns hat ihm auch gesagt, das ist dann halt manchmal wirklich Schicksal. Ich muss den Hut vor ihm ziehen, wie positiv er damit umgeht, und er sagt, er freut sich schon auf sein Comeback im nächsten Jahr“, sagt Trainer Matthias Mink zum monatelangen Ausfall seines Stürmers. Mit Hamadi Al Ghaddioui fällt im Grenzlandstadion eine weitere Alternative in der Offensive aus.
„Die Borussia hat eine gute Mischung aus talentierten und erfahrenen Spielern. In diesem Jahr kommt die Körperlichkeit hinzu, sie haben mehrere junge Spieler, die keine Anpassung an den Seniorenbereich benötigen, das konnte man in der Partie gegen Bonn sehr gut beobachten. Letztendlich ist es eine große Herausforderung für uns, das war aber in den letzten Jahren auch schon so“, sagt Trainer Matthias Mink zum kommenden Gegner.
Zum Start gab es für die Fohlen-Elf gleich einen Tritt in die Wade. Gladbachs U23 führte am ersten Spieltag bis tief in die Nachspielzeit mit 1:0 gegen die Reserve von Fortuna Düsseldorf, dann trafen die Gäste nach einer Ecke noch zum 1:1. In der 80. Minute zuvor hatte Joker Josiah Uwakhonye die Borussia in Führung gebracht.
Mit der entsprechenden Wut im Bauch traten die kleinen Fohlen dann vor 2.375 Zuschauern im Sportpark Nord an und wetzten die kleine Scharte eindrucksvoll aus. Mit 4:0 siegte die Borussia bei dem in Bochum mit einem 4:1-Sieg stark gestarteten Aufsteiger. Mönchengladbach war spielbestimmend und Lion Schweers köpfte nach einer Ecke auch das 1:0. In der zweiten Hälfte schlug die Dreiviertelstunde von Neuzugang Jan Urbich. Der Stürmer schnürte einen Dreierpack. Somit kommt es zum Vier-Punkte-Duell mit der Fortuna. „Ich kenne ihn aus Offenbach, da hat er bereits eine sehr gute Rolle gespielt. Er passt auch in die Philosophie der U23. Ein interessanter Mann, ich hoffe, dass wir ihn gut in den Griff bekommen werden“, sagt Matthias Mink.
Sein Pendant Eugen Polanski steht in seiner vierten Spielzeit an der Seitenlinie der Fohlen – mit einer in vielen Teilen neu zusammengestellten Mannschaft. Ein Rückblick auf die vergangene Saison ist für den Trainer deshalb auch wenig zielführend: „Wir haben einen großen Umbruch hinter uns. Ich frage mich daher: Was braucht diese Gruppe? Welche Ansprache, welche Struktur im Alltag?“
Der Kader von Borussias U23 hat sich in der Sommerpause stark verändert. „Wir haben neun Jungs aus der U19 hochgezogen. Sie alle haben sich diesen Schritt verdient und bringen viel Qualität mit. Die Jugendarbeit ist die Grundlage des Vereins. Deshalb ist es besonders schön, dass die Durchlässigkeit in diesem Jahr so hoch war“, erklärt Polanski.
Dazu kommen fünf externe Neuzugänge: Tyler Meiser (kam von Borussia Dortmund), Antonio Jozanovic (CZ Jena), Kemal Cirpan (Karlsruher SC), Justin Adozi (Sportfreunde Siegen) und Jan Urbich (Kickers Offenbach).