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Der Fluch von „Reise" endet eindrucksvoll

Von Stefan Kleefisch
Alle Augen auf den Ball. Homburg-Nümbrecht gewinnt nach einer furiosen Aufholjagd.

Nach 40 Minuten hätte Torsten Reisewitz wohl keinen Pfifferling mehr darauf gegeben, dass seine sieglose Serie gegen die Fortuna an diesem Sonntag im Jean-Löring-Sportpark endlich enden würde. Zu diesem Zeitpunkt führten die klar dominierenden Hausherren gegen den SSV Homburg-Nümbrecht gerechterweise mit 3:0. Nach dem Schlusspfiff war „Reise" aber obenauf. Die nie aufsteckenden Gäste gewannen nach einer furiosen Aufholjagd am Ende mit 4:3 in Köln.

„Das Spiel ging super los. Wir haben schnell und selbstbewusst gespielt. Das 2:0 war Weltklasse, für mich unser bestes Tor der Saison. Das 3:0 war ein Traumtor. Danach war das Spiel eigentlich vorbei bei uns. Dann haben wir aufgehört und sind in die Kabine gegangen. Im Kopf waren wir weg. Keiner lief mehr, wir haben um Tore gebettelt. Das Spiel nahm seinen Lauf. Die Nümbrechter haben dann aus einer guten taktischen Ordnung heraus, laufstark und aggressiv ihren Stiefel runter gespielt. Sie haben am Ende verdient gewonnen", sagte Fortuna-Trainer Robert Moran, der mit Andre Otten vor dem Anpfiff in der Abwehr gegenüber dem 5:3 gegen Oberpleis zu Umstellungen gezwungen war. 

Für die verletzten Yves Wendel, Markus Stifel und Baris Sahin rückten Valerio Farriello D´Annucci, Tom Wüstenberg und Martin Schiefer neu in die Viererkette. Dies machte sich aber zunächst nicht negativ bemerkbar. Nach einer Ecke von Adrian Student köpfte Wüstenberg die Fortuna unbedrängt mit 1:0 (11.) in Front. Sieben Minuten später zog die U 23 ab dem eigenen 16-Meter-Raum ein brillantes Kurzpassspiel auf. Am Ende verwertete Student das Zuspiel von Farriello D´Annucci über rechts zum 2:0. Ein Treffer allererster Güte. Und spätestens nachdem Student den Ball aus 20 Metern fulminant zum 3:0 (36.) in den Winkel knallte, standen alle Weichen für die Fortuna auf Sieg. Unerklärlicherweise quittierten die Kölner aber fortan den Dienst. Konnte das 1:3 (42.) durch Mike Großberndt, der einen von Keeper Gianluca Kohn abgewehrten Schuss aus fünf Metern ins leere Tor bugsierte, für Homburg-Nümbrecht noch als Betriebsunfall angesehen werden, war es schwer aus Sicht der Hausherren für die zweiten 45 Minuten passende Worte zu finden.Bei der Fortuna war keine Bewegung mehr im Spiel. Fußballerisch gab es nichts mehr zu sehen. Die U 23 stolperte von einer Verlegenheit in die nächste gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner. 40 sehr überzeugenden, folgten 50 sehr schlechte Minuten. Und mit zunehmender Spieldauer bekam die Partie eine Eigendynamik. Manuel Schwarz traf mit einem feinen Schuss den Pfosten (46.). Spätestens nach dem 3:2 (65.) durch Tom Barth, der im Nachschuss traf, kippte die Partie komplett. Das bittere Ende war bereits vorherzusehen für die Kölner. Einen Freistoß von Joscha Trommler von links köpfte Julian Schwarz zum 3:3 (72.) in die Maschen. Innerhalb von fünf Minuten kassierte Martin Schiefer zwei gelbe Karten (80.). Es war bereits der neunte Platzverweis für die Südstädter in dieser Spielzeit. Zwei Minuten vor dem Abpfiff schoss Julian Schwarz einen Freistoß zum viel umjubelten 3:4-Siegtreffer für Homburg-Nümbrecht ins Netz. Die Fortuna hat nun mit 35 Gegentoren die viertschlechteste Abwehr der Liga. Nur Worringen, der VfL Leverkusen und Marialinden sind in dieser Hinsicht noch schlechter.  

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