Die tragische Szene der Partie ereignete sich in der sechsten Minute. Nach einem Kopfballduell mit einem Akteur von Glesch-Pfaffendorf knallte Haydar Kilic unglücklich und ungebremst mit dem Hinterkopf auf den harten Kunstrasen. Der Spieler der U23 der Fortuna blieb zunächst regungslos liegen. Der Schreck fuhr allen Beteiligten in die Glieder. Zwar konnte der Mittelfeldspieler stehenden Fußes den Platz verlassen, nur kurze Zeit später war aufgrund seines schlechten Zustandes aber klar, dass er dringend ins Krankenhaus gebracht werden muss. Dass die Begegnung an der Jahnstraße in Bergheim 0:0 endete, geriet letztlich zur Nebensache.
„Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Die erste Halbzeit war durch die längere Unterbrechung nicht einfach zu spielen. Dadurch kamen wir nicht so in den Rhythmus. Zudem stand der Gegner sehr tief und lauerte auf Konter. Das ist mental nicht einfach, gerade für die Jungs in der Viererkette. In der zweiten Halbzeit haben wir das Tempo hochgehalten. Es war klar, dass wir nicht viele Chancen haben werden, aber zwei, drei hatten wir. Im letzten Drittel konnten wir uns oftmals nicht entscheidend durchsetzen. Am Ende kann ich mit dem gerechten Punkt bei nicht einfachen Bedingungen und der schweren Verletzung von Haydar gut leben“, sagte Trainer Marco Zillken, der beim mit sechs Punkten aus drei Partien gut gestarteten Aufsteiger in die Mittelrheinliga bekanntermaßen auf sieben Stammspieler verzichten musste.
Gegenüber dem 0:2 gegen den 1. FC Düren gab es eine Änderung in der Startelf. Jean-Marie Nadjombe ersetzte auf der rechten Abwehrseite den verletzten Goga Khvedelidze. Mit Jan-Philipp Schmitz war zudem erstmalig in dieser Saison ein Spieler der U19 mit im Kader. Wie eingangs erwähnt, war der Trainer bereits nach sechs Minuten zum Handeln gezwungen. Miguel Lopez Blanco ersetzte Haydar Kilic. Glesch setzte mit den bulligen Bastian Porschen und Sherif Krasniqi in der Spitze auf schnelle Umschaltsituationen. Die Defensive der Fortuna erwies sich aber über die gesamte Spielzeit als sehr sattelfest. Lediglich in der 24. Minute wäre Keeper Paul Schünemann machtlos gewesen. Ein Freistoß von Shota Arai von der halblinken Seite flog durch Freund und Feind hindurch und klatschte an den langen Pfosten. Zehn Minuten vor der Pause wurde die Partie dann für ein paar Minuten unterbrochen, damit die Sanitäter mit der Trage auf den Platz kommen konnten.
Im zweiten Abschnitt ließ sich Glesch noch weiter in die eigene Hälfte zurück fallen und überließ der Fortuna komplett den Ball und die Initiative. Die U23 war nun die klar bessere Mannschaft, alleine am gefährlichen Torabschluss haperte es. Insbesondere Emirhan Özen und Carlos de la Cruz kamen ein paar Mal aussichtsreich in Position, aber sie machten zu wenig aus den Möglichkeiten.
„Ich fand es richtig gut, dass so viele Fans den Weg nach Glesch gefunden hatten, das war ein toller Support. Mit Haydar Kilic und auch Miguel Lopez Blanco haben wir nun zwei weitere Verletzte. Es wird nicht einfacher. Beim Training in dieser Woche zählen wir einmal durch, wer überhaupt noch in Frage kommt, für das Derby am kommenden Sonntag gegen Deutz“, sagte Marco Zillken.
Fortuna: Schünemann, Nadjombe, Winkels, Kiracti, Renda, Lingen, Kilic (6. Lopez Blanco), de la Cruz, Kim, Stefanovski, Özen (79. Siampanis).