S.C. Fortuna Köln e.V.

U23 legt Breinig sechs Geschenke unter den Weihnachtsbaum

Von Stefan Kleefisch
Oftmals zu spät kamen die Spieler der U23 wie hier Jonathan Tandundu-Clausen und Sahan Özen in den Zweikämpfen.

Zum Abschluss der Hinrunde in der Mittelrheinliga hat sich die U23 beim SV Breinig am Sonntag bis auf die Knochen blamiert. Nach der 3:6-Niederlage auf dem Kunstrasenplatz in Stolberg ist die Mannschaft von Trainer Marco Zillken seit acht Spielen in Folge sieglos. Die Reserve der Fortuna überwintert als Vorletzter auf einem Abstiegsplatz. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt für den Aufsteiger mittlerweile schon fünf Punkte.

„Das war ein gebrauchter Tag. Das erste Mal in dieser Saison bin ich richtig angefressen, über die Darbietung meiner Mannschaft. Wir haben die ganze Woche darauf hingearbeitet, in diesem wegweisenden Spiel etwas mitzunehmen. Wir sind sehr gut in die Partie gekommen und müssen durch Mohamed Loum in Führung gehen. Danach hält uns Martin Velichkov mehrfach vor dem 0:1 im Spiel, indem er mehrere 1:1-Situationen für sich entscheidet. Die Führung war verdient. Der glückliche Ausgleichstreffer in der 41. Minute hält uns dann im Spiel. In der Halbzeit haben wir die schlechte Leistung gar nicht thematisiert, sondern eine neue Richtung ausgegeben. Was dann zwischen der 51. und 67. Minute passiert, kann ich nicht erklären als Trainer. Sicherlich war der vierfache Wechsel nochmal belebend, aber der Abstand war einfach nicht mehr zu minimieren“, sagte Marco Zillken.

Gegenüber dem 1:1 zu Hause gegen den FC Pesch gab es dieses Mal nur eine Änderung in der Startelf. Für den verletzten Philipp Kenan Dünnwald stürmte Jonathan Tandundu-Clausen. Die Fortuna begann gut und hatte nach Zuspiel von Sahan Özen gleich eine gute Chance durch Mohamed Loum, der den Keeper mit einem Schuss in die kurze Ecke aber nicht überwinden konnte (3.). Aber auch Breinig hätte früh treffen müssen. Niklas Mohr zielte freistehend am langen Pfosten vorbei (9.). Nach 13 Minuten prüfte Tandundu-Clausen Torhüter Denis Jansen, der den Ball aber über die Latte lenkte. Auf der Gegenseite bewahrte Martin Velichkov die Fortuna im Eins-gegen-Eins-Duell mit Martin Krebs mit einer starken Parade vor dem Rückstand. Eine Minute später war er aber machtlos gegen den Nachschuss von Jan-Henrik Rother. Die Fortuna spielte vogelwild, hatte gar keinen Zugriff auf den Gegner und ließ die Breiniger ohne Gegenwehr schalten und walten. Gegen Moritz Klein war Velichkov erneut zur Stelle (36.). Vier Minuten vor der Pause fiel dann der Ausgleich nach einer starken Kombination über Kiko Stefanovski und Tandundu-Clausen traf Loum zum 1:1.

Was nach dem Wechsel passierte, fiel unter die Kategorie: Desaströs. Im Fünf-Minuten-Takt fielen die Gegentreffer durch Tim Wilden nach einem Fernschuss und einem Lupfer (50., 54.) zum 3:1. Frei vor Velichkov erhöhte Krebs auf 4:1 (62.) und beim 5:1 durch Marvin Brauweiler (67.) ließ sich auch der bis dahin starke Kölner Keeper von der allgemeinen Panik auf dem Platz anstecken und patzte. Nach 70 Minuten war es Zillken leid, er vollzog einen Vierfach-Wechsel. Dadurch wurde es kurzzeitig besser. Der eingewechselte Wassilios Kametas steckte durch auf den ebenfalls eingewechselten Niklas Bartsch und der Innenverteidiger traf im zweiten Spiel in Folge zum 5:2 (75.). Drei Minuten später setzte sich Kametas an der Strafraumgrenze gegen seinen Gegenspieler durch und schoss den Ball flach in die kurze Ecke zum 5:3. Danach hatte die Fortuna noch ein paar gute Gelegenheiten auf den Anschlusstreffer, in diesen Situationen fehlte es aber am notwendigen Quäntchen Glück. Wilden traf in der Nachspielzeit zum 6:3.

„Ich habe mich 14 Spiele lang immer vor die Mannschaft gestellt und viel Verständnis für jeden einzelnen Spieler aufgebracht. Unsere Stärke war es immer alles rauszuhauen und als Team zu arbeiten. In Breinig haben wir alles vermissen lassen, um Abstiegskampf zu bestreiten. Von daher nehme ich mir dieses Mal das Recht heraus, die Mannschaft zu kritisieren, auch öffentlich“, sagte Zillken. „Am Ende haben wir als Trainer eine falsche Startformation gewählt. Das war nicht vorherzusehen. Ich habe mich nach dem Spiel bei allen mitgereisten Fans entschuldigt für die Leistung der Mannschaft. Die Mannschaft wird die Frage beantworten müssen, ob sie Abstiegskampf kann. Dafür hat jeder Spieler nun Zeit bis zum 13. Januar nächsten Jahres diese Frage für sich selbst zu beantworten, und ob sie bereit sind, alles für den Club zu investieren, um Mittelrheinliga spielen zu können. Dann sehen wir weiter. Wer das nicht leisten kann, sollte dann mit uns den Dialog suchen. Natürlich ist unsere Ausgangsposition mit fünf Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz schlecht. Wir sind gefallen und ich hatte eine kurze Nacht als Trainer nach so einem Spiel. Ich kann nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, nach einer solchen Darbietung. Man darf fallen, aber man muss auch wieder aufstehen, das habe ich heute Morgen gemacht.“

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