Die U 23 der Fortuna verlor am Sonntag nach einer absolut enttäuschenden Leistung das erste Spiel der Saison und rutschte damit in der Tabelle ins Mittelfeld ab. Von der Position eins bis elf bot die Mannschaft bei der 0:2-Heimniederlage gegen den VfL Rheingold Poll eine hundsmiserable Leistung.
Trainer Dieter Schauenburg rang unmittelbar nach dem Spiel um Worte. „Ich bin so enttäuscht, dass ich kaum was dazu sagen kann. Was denken sich einige bloß? Die Poller haben uns gezeigt, wie es geht, kämpfen bis zum Umfallen, immer weiter machen. Nicht ständig lamentieren und motiviert zur Sache gehen. Wir drehen einen Kringel nach dem anderen, spielen nie den einfachen Ball, wollen immer nur glänzen, anstatt effektiv zu sein.“
Tags darauf war die Resignation und Wut aber wieder in Motivation umgeschlagen beim U-23-Coach. „Es ist noch überhaupt nichts verloren. Ich habe mich mit meinem Co-Trainer Ingold Reinhardt noch lange über die Partie unterhalten und wir werden daraus jetzt unsere Schlüsse ziehen. Einige haben ihre Chance nicht genutzt und wir werden fürs nächste Spiel sicher Umstellungen vornehmen.“
Bereits nach acht Minuten geriet die Fortuna erneut durch eine Ecke wie schon beim 2:1-Sieg gegen BW Köln in der Vorwoche in Rückstand. Zunächst senste ein Poller unbedrängt im Strafraum über den Ball, aber die Kugel landete beim nächsten gegnerischen Spieler, Markus Krein, der ebenso freistehend aus zehn Metern das 0:1 erzielen durfte. „Heute war jeder einzelne von uns schlecht. Wir müssen uns alle an die eigene Nase fassen“, sagte Kapitän Andreas Ebert.
Vielleicht wäre die Partie anders gelaufen, hätte Fortuna-Angreifer Hakan Zerman kurz zuvor nicht mutterseelenalleine vor dem Tor den Poller Torwart Gibson angeschossen. Das war aber im Grunde genommen auch die einzige nennenswerte Chance der Fortuna im gesamten Spiel, trotz gefühlter 80 Prozent Ballbesitz.
In Halbzeit zwei wurde das zarte Pflänzchen der Hoffnung erneut durch Markus Krein zerstört. Der Sechser von Poll rannte einem Befreiungsschlag hinterher, alle Fortunen blieben stehen. Timo Winterscheidt eilte aus seinem Gehäuse, versuchte zu klären, doch traf Krein dabei ins Gesicht und der Ball trudelte von dort aus 16 Metern ins leere Tor zum 0:2 (51.). Kreins Nase blutete danach und er hatte auch eine Wunde über dem Auge, aber er wollte das Tor. Dieser unbedingte Wille ging den Fortunen gestern teilweise völlig ab.
„Ich hätte den Ball besser zur Seite ins Aus geschoben, aber der Poller kam mit gestrecktem Bein an und ich hatte Sorge, dass er mir dann beim Zusammenprall mein Bein bricht“, nahm Fortunas Keeper einen Teil des Gegentreffers auf seine Kappe. Auffällig war am Sonntag auch, dass gerade an diesem Tage die sonstigen Leistungsträger komplett neben den Schuhen standen und mehr durch Meckern, unnötige Fouls oder ähnlich unproduktive Dinge auffielen.
Fortuna: Winterscheidt; Akiyama, Kreiser, D. Doukos, Brodmühler, Remagen, Ebert (66. Lo Bello), Bahraoui (81. Weinhold), Sanches, Bitz, Zerman (45. Pfeil).
Tore: 0:1 (8.), 0:2 (51.).