S.C. Fortuna Köln e.V.

Nächster Knockout für die U23 in der Nachspielzeit

Von Stefan Kleefisch
Fortunas Kristijan Stefanovski (l.) im Zweikampf mit dem Wesselinger David Strack.

Die U23 hat zum fünften Mal in dieser Saison in der Mittelrheinliga in den letzten Minuten ein Spiel verloren. Fassungslosigkeit, Ungläubigkeit und grenzenlose Enttäuschung spiegelte sich in den Gesichtern der jungen Elf des Aufsteigers unmittelbar nach dem Schlusspfiff im Ulrike-Meyffarth-Stadion wieder. In der 92. Minute traf die SpVg. Wesseling Urfeld zum sehr glücklichen 2:1-Heimerfolg. Bis zur 80. Minute hatte die Mannschaft von Trainer Marco Zillken mit 1:0 geführt und gleich mehrere gute Chancen auf das vorentscheidende 2:0 vergeben. Nach der fünften Niederlage in Folge ist die Reserve der Fortuna erstmalig auf einen Abstiegsplatz abgerutscht.

„Es ist zum verrückt werden, die Platte spielen wir jetzt schon seit Wochen. Wir machen ein richtig gutes Auswärtsspiel bei einem biederen und unangenehm zu spielenden Gegner. Die Mannschaft hatte sich so viel vorgenommen und belohnt sich am Ende wieder nicht. Für mich gab es zwei Schlüsselszenen. Einmal die Großchance von Pablo Schmitt, wo er alleine vor dem Torwart steht und die Überzahl-Situation kurz vor Schluss, in der Georgios Touloupis sich am Ende falsch entscheidet. Erneut bekommen wir zwei Gegentore nach Standards, das ist ärgerlich. Darauf hatten wir in der Spielvorbereitung hingewiesen. Dass wir nun das fünfte Mal in der letzten Minute verlieren, hat einfach was damit zu tun, dass die Jungs mit aller Macht das Tor verhindern wollen und sich dann mit allen Mann vor das Tor stellen, anstatt nach vorne zu verteidigen“, sagte Marco Zillken.

Erneut gab es einige Änderungen in der Startelf. Tim Becker (verletzt), Jonathan Tandundu-Clausen, Ibis Renda, Marvin Oluwa (alle Bank) und Felix-Benedict Neuhäuser (nicht im Kader) rotierten raus. Hinein kamen Michael Gorbunow, Kristijan Stefanovski, Georgios Touloupis, Mohamed Loum und Goga Khvedelidze.

Beide Teams neutralisierten sich weitestgehend in der ersten Hälfte. Beide hatten aber auch eine große Chance zur Führung. Einen Schuss in die lange Ecke von Michael Sohns wehrte Goga Khvedelidze mit der Brust auf der Torlinie ab (23.). Der hätte gepasst. Sechs Minuten später zog Mohamed Loum mit einem Flachschuss aus 16 Metern ab. Der Kapitän der Fortuna traf aber nur den Pfosten.

In der zweiten Halbzeit ging die Fortuna nach acht Minuten in Führung. Einen Schuss von Kenan Dünnwald-Turan ließ Wesselings Keeper Jörg Gräber nach vorne abprallen, Masashi Nakaya staubte ab zum 0:1. Einen Fernschuss von Dünnwald-Turan wehrte Gräber aber ab (60.). Eine Minute später lief Pablo Schmitt unwiderstehlich 40 Meter mit dem Ball nach vorne und sein Schuss flog nur knapp am langen Pfosten vorbei. Zehn Minuten vor dem Ende konnte dann Martin Velichkov einen Ball nach einer Ecke nicht festmachen und Sascha Linden traf im Nachschuss zum 1:1.

Kurz vor dem Ende lief Georgios Touloupis auf das gegnerische Tor bei einer Vier-gegen-Zwei-Überzahl zu. Trotz lautstarker Zurufe legte er den Ball nicht auf den völlig freistehenden Mohamed Loum nach rechts sondern er rannte sich fest in der Abwehr der Wesselinger. Es kam, wie es fast immer kam in dieser Saison. Nach einem Freistoß von der linken Seite köpfte Joker Jonas Röttger in der zweiten Minute der Nachspielzeit das sehr schmeichelhafte 2:1 für Wesseling. Im Gegenzug hätte der eingewechselte Niklas Bartsch sogar beinahe noch das 2:2 markiert. Aber sein Schuss aus 16 Metern flog knapp am langen Pfosten vorbei. Zehn ihrer 21 Gegentore hat die Fortuna nun in den bisherigen zwölf Spielen in den letzten 15 Minuten kassiert und dabei neun Punkte verspielt. „Natürlich sind wir alle niedergeschlagen, der Sonntag war gelaufen. Jetzt gilt es, wieder aufzustehen und weiter zu machen. Das nächste Spiel steht vor der Türe. Mitleid brauchen wir nicht, wir werden ab Dienstag den Schalter wieder umlegen und uns auf Hürth vorbereiten“, sagte Marco Zillken.

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