Zwei Stunden später als gewohnt aufgrund von Sicherheitsbedenken der Polizei empfängt die Fortuna am Samstag (16 Uhr) im Südstadion den Namensvetter aus Düsseldorf. Gegen die U23 aus der Landeshauptstadt plagen Trainer Matthias Mink weiter arge Personalprobleme wie schon zuletzt beim 0:0 in Paderborn. Diese haben sich sogar eher verschärft.
„Natürlich wollen wir gegen Düsseldorf die bestmögliche Elf auf den Platz bekommen. Aber derzeit ist noch nicht absehbar, wer auflaufen kann und wird. Mit Max Fischer hatten wir am Donnerstag einen weiteren erkrankten Spieler, ob er spielbereit ist, wird sich zeigen. Von den verletzten Spielern wird wohl keiner wieder kommen bis Samstag. Die Spieler, die zur Verfügung stehen und bisher nicht so viel Einsatzzeit hatten, müssen nun bereit sein“, sagt Trainer Matthias Mink.
Nachdem das Heimspiel gegen den KFC Uerdingen am 2. Mai ausfällt, plant Mink aber keinen Test als Ersatz: „Wir gehen personell auf dem Zahnfleisch. Deshalb ist es für uns an diesem spielfreien Wochenende sinnvoller sich zu pflegen, sich zu regenerieren. Der Rhythmus ist in der Phase nicht mehr entscheidend, sondern es geht darum in Wiedenbrück und gegen Schalke nach Möglichkeit eine physisch und mental starke Elf auf den Platz zu bekommen.“
Schon seit 13 Jahren ist die Reserve der Düsseldorfer fester Bestandteil der Regionalliga West. Und es spricht alles für eine Fortsetzung dieser Serie. Mit 27 Punkten ist die Fortuna nach 26 gewerteten Spieltagen Tabellenzwölfter. Da es wohl nur drei Absteiger geben wird und aufgrund des Punktabzuges für Düren sowie dem Rückzug von Türkspor und Uerdingen wird nichts mehr anbrennen in den restlichen vier Spielen. Der Vorsprung auf Düren beträgt sieben Punkte bei einem Spiel weniger.
Erstaunlich ausgeglichen ist die Heim- und Auswärtsbilanz des Namensvetters aus der Landeshauptstadt. In der Fremde ist der Schnitt mit 1,14 Punkten gegenüber 1,20 nur einen Tick schlechter bei Torverhältnissen von 19:19 und 18:16. Und auch in der Tabelle bewegte sich die Elf von Trainer Jens Langeneke in der Regel zwischen Platz neun und zwölf über die gesamte Saison gesehen. Bis auf ein kurzes Intermezzo: Nach dem 1:0-Erfolg gegen Vizemeister Bocholt am 1. Spieltag rutschte die U23 durch sechs sieglose Partien in Folge auf den 17. Platz ab. Das Hinspiel gewann die Kölner Fortuna mit 1:0 durch einen Treffer von Arnold Budimbu in der 69. Minute.
Auf dem Transfermarkt war es ruhig in Düsseldorf im Winter. Lediglich Mittelfeldspieler Tom Barth kam vom VfB Stuttgart II. Dafür verließen Rechtsverteidiger Nico Petritt (SpVg Schonnebeck) und Sechser Maximilian Adamski (1. FC Bocholt) den Verein. Zuvor hatte die Fortuna im November 2024 mit Danny Latza im Laufe der Hinserie den dringend benötigten Führungsspieler geholt. Der 34-Jährige bestritt 176 Erstliga- und 90 Zweitligaspiele für Mainz 05, den FC Schalke 04, den VfL Bochum und Darmstadt 98.
Einen interessanten Vorgriff auf die kommende Spielzeit hat Düsseldorf ebenfalls bereits vorgenommen. Conor David Tönnies wurde vom Oberligisten SpVg Schonnebeck verpflichtet. In der laufenden Saison erzielte der 19-Jährige 21 Tore in 26 Partien. Stefan Vollmerhausen, Sportlicher Leiter im Nachwuchszentrum der Fortuna, über den Nachwuchsmann: „Sein Zug zum Tor und die Effektivität im Abschluss zeichnen ihn besonders aus." Gerade in der Offensive hat die U23 auch Bedarf. Mittelfeldspieler Hamza Anhari und Stürmer Kilian Skolik sind mit jeweils fünf Toren und drei Assist die gefährlichsten Angreifer.
„Wir kennen die Mannschaft in- und auswendig. Unser Gegner hat den Spieltag davor immer gegen Düsseldorf gespielt. Deswegen sind wir in punkto Ausrichtung, Herangehensweise, auch in personeller Hinsicht sehr gut informiert. Der eine oder andere wird bei der Fortuna von oben zurückkehren in den Kader der U23. Sie hatten dort eine Zeitlang einen großen personellen Aderlass. Insofern wird auch das uns nicht überraschen. Sie sind defensiv sehr stabil, sie haben die drittwenigsten Gegentore. Offensiv haben sie nicht brilliert, aber deren Spiele waren alle extrem eng. Es wird für uns kein einfaches Spiel, auch aufgrund der personellen Konstellation“, sagt Matthias Mink.