Die Rahmenbedingungen waren angenehm, leichter kühlender Wind, 20 Grad, zumeist Sonnenschein und 2.349 erwartungsfrohe Zuschauer im Südstadion, die am Ende sportlich ein wenig eiskalt abgeduscht von dannen zogen. Mit 0:2 verlor die Fortuna am Samstagnachmittag gegen die U23 von Düsseldorf. Die Mannschaft von Trainer Matthias Mink hat nun inklusive Pokal gegen Aachen in fünf der letzten sechs Begegnungen keinen eigenen Treffer erzielt. Was in Teilen aber durchaus erklärbar ist.
Mit den Spielern, die heute fehlten hätte Matthias Mink beinahe eine zweite Elf aufstellen können. Younes Derbali, Salim Hadouchi, Achunike Ekene, Julius Biada, Adrian Stanilewicz, Hendrik Mittelstädt, Seymour Fünger, Max Fischer, Barne Pernot und Stipe Batarilo. Not macht erfinderisch und so verteidigte Robin Afamefuna innen neben Finn Bauens. Eine Position, die der etatmäßige Linksverteidiger ab und an schon in Aachen gespielt hatte, unter anderem beim 1:0-Heimsieg gegen die Fortuna im März 2024. Eigengewächs Max Wiese rückte in die Startformation. Mit Nicolas Westerhoff und Bekir Gediktas nehmen erneut zwei Spieler aus der U23 auf der Bank Platz.
Komplett verzeihbar war angesichts des personellen Notstands die schlechte Performance in den ersten 45 Minuten dennoch nicht. Düsseldorf nahm zurecht ein 1:0 mit in die Kabine. Fünf Minuten vor der Halbzeit war die Fortuna nicht gut positioniert. Henri Matter verlor den Ball gegen zwei Düsseldorfer in der gegnerischen Hälfte, der anschließende Pass kam zu Deniz Bindemann. Dominik Ernst war auf rechts zu weit aufgerückt und Finn Bauens hatte keine Bindung zum Stürmer. Der verzögerte ein-, zweimal den Schuss und traf dann sicher aus zwölf Metern flach in die lange Ecke.
„In der ersten Halbzeit haben wir nicht stattgefunden. Nach der herben Enttäuschung im Pokal merkt man, dass die Substanz aufgrund der vielen Verletzten und die Mentalität und Haltung fehlt. Es wird Zeit, dass die Saison vorbei ist. In der zweiten Hälfte ist uns das eine oder andere noch gelungen. In der Phase mit den beiden Lattentreffern hatten wir den Ausgleich verdient. Wir müssen jetzt ein Ei über die Saison schlagen. In Hinblick auf die Kaderplanung für die kommende Saison ist jetzt eine Analyse vonnöten, damit wir künftig in allen Bereichen einen Tick mehr Qualität aufs Feld bekommen. Im Jahr 2025 ist das zu wenig. Da muss auch der Vorstand Stellung beziehen. Aktuell reicht es nicht“, sagte Matthias Mink.
In der zweiten Hälfte konnte der Coach definitiv Schusspech bei seinem Team auf der Habenseite verbuchen. Zehn Minuten vor dem Ende gab es eine verrückte Szene, als zunächst Henri Matter den Ball an die Unterkante der Latte setzte und wenig später Danny Breitfelder das selbe Kunststück gelang. Insbesondere bei Breitfelders Versuch wähnten nicht wenige der Zuschauer den Ball hinter der Linie. Schiedsrichter Jan-Philipp Schöneseiffens Entscheidung fiel indes anders aus.
„Ich habe zwei verschiedene Halbzeiten gesehen. Wir sind verdientermaßen mit einer Führung in die Pause gegangen. In der zweiten Hälfte waren wir ein bisschen zu passiv. Vorne haben wir unsere Aktionen nicht mehr durchgespielt, hinten sind wir dann unter Druck gekommen. In ein, zwei Situationen hatten wir das Glück auf unserer Seite, da gab es Bälle die von der Unterkante der Latte auf die Linie oder knapp dahinter gingen. Das haben wir uns aber auch erarbeitet. Mit dem dritten Sieg im fünften Spiel können wir jetzt einen Haken hinter eine turbulente Saison machen“, sagte Gäste-Trainer Jens Langeneke.
Fortuna: Winkler, Ernst, Bauens, Afamefuna, Wiese (65. Orth), Budimbu, Eze, Matter, Vieting (86. Westerhoff), Sarpei (46. Mika), Breitfelder.
Zuschauer: 2.349.
Tore: 0:1 Bindemann (40.), 0:2 Arabaci (90+6).