Eintracht Hohkeppel ist wahrlich kein handelsüblicher Aufsteiger. Davon wird sich die U23 am Sonntag (15.30 Uhr) auf dem Kunstrasenplatz in Lindlar erneut ein Bild machen können. Im Kader des Tabellensechsten der Mittelrheinliga finden sich derart viele hochkarätige Spieler, das würde gleich für zwei starke Aufstellungen reichen. Kein Team in dieser Liga hat diese geballte Wucht an Erfahrung aus höherklassigem Fußball zu bieten.
Kein Wunder also, dass der Emporkömmling, der sportliche Höhenflug begann im Jahr 2010 mit dem Aufstieg in die Kreisliga B, vor der Saison vollmundig selbst die Meisterschaft als Ziel ausrief. Nachdem man dies ein wenig aus den Augen verlor, musste Aufstiegstrainer Abdullah Keseroglu seine Tasche packen. Seitdem leitet der ehemalige Drittliga-Profi Mahmut Temür das Team aus dem Lindlarer Stadtteil an. Seine Fußball-Schuhe verschwanden kurzerhand im Spind. Beim 1:1 im Hinspiel in Köln war er noch 74 Minuten mit dem Ball aktiv gewesen. Damals bewahrte ein Fernschuss von Matti Fiedler in der 86. Minute zum Ausgleich den Favoriten vor einer Schmach. Und der Ruf der Fortuna als Remis-König wurde ein weiteres Mal untermauert. Mittlerweile sind es bereits neun Punkteteilungen geworden. Das war im Übrigen der einzige Stolperer des SV Eintracht gegen ein Team aus dem unteren Tabellendrittel. Von 21 möglichen Punkten holten sie 19.
Mit den Regionalliga-erprobten Shunya Hashimoto (sechs Treffer) und Ex-Fortunen Manuel Kabambi (fünf) haben sie zwei gefährliche Angreifer. Im Winter stieß mit Ömer Tokac ein weiterer hinzu. Der Ex-Profi aus der Türkei traf in fünf Partien schon drei Mal. Bei der Fortuna verteilen sich 23 Tore auf 13 verschiedene Spieler. Die erfolgreichsten im Kader sind Miron Wessels und Gjorgji Antoski (beide drei).
„Das Hinspiel haben wir in guter Erinnerung, das war eine tolle Leistung gegen einen Gegner mit unheimlich viel Erfahrung. Hohkeppel ist individuell extrem stark, sie haben sich weiter gefestigt und sind gut in die Rückrunde gestartet. Sie werden uns alles abverlangen, aber wie schon gegen Wegberg-Beeck werden wir wieder alles raushauen. Wir können uns erneut mit einem Top-Team messen. Wir sind uns der Schwere der Aufgabe bewusst, aber wir werden versuchen, ein Ausrufezeichen zu setzen“, sagt Trainer Bogdan Komorowski.
Murmeltiergleich grüßt auch dieses Mal das Verletzungspech. Philipp Höffler, der Torschütze letzte Woche gegen Wegberg-Beeck, fällt mit einem Muskelfaserriss aus. Neben Julian Rahn, Bartlomiej Gasior, Tim Becker und Joel Cartus muss auch Hamdi Dahmani passen, er war im letzten Spiel unglücklich mit dem Fuß umgeknickt. Zumindest kehren Marco Stüttgen und Francisco San Jose Justo in den Kader zurück.