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U23 erlebt in der Nachspielzeit Fußball in all seinen Facetten

Von Stefan Kleefisch
Obenauf: Der eingewechselte Luca Schneider traf in der Nachspielzeit zum 2:1 für die U23.

Die Spieler der U23 schwankten unmittelbar nach dem Abpfiff zwischen völligem Unverständnis und ungläubigem Staunen. Der eine schüttelte nur ratlos den Kopf, der andere wusste nicht, ob er weinen oder lachen sollte. Keiner der Spieler hatte in seiner bisherigen Laufbahn wohl in der Kürze der Zeit ein derartiges Wechselbad der Gefühle erlebt. Innerhalb von einer Minute schlug die Gemütslage der Mannschaft von Trainer Bogdan Komorowski in der Nachspielzeit des Heimspiels gegen Borussia Freialdenhoven von Himmel hoch jauchzend zu Tode betrübt um. 2:2 hieß es am Ende. Der Spielfilm des Remis auf dem Kunstrasenplatz am Jean-Löring-Sportpark war für die Hausherren dramatisch und unendlich bitter zugleich.

„Wir waren in der ersten Halbzeit sehr dominant und zurecht haben wir das 1:0 erzielt. Es ist uns aber nicht gelungen, ein zweites Tor nachzulegen. Freialdenhoven kam besser aus der Halbzeit, in einer Phase, in der die Gäste stärker waren, gelingt ihnen auch das 1:1. Danach haben wir aber das Spiel wieder an uns gerissen. Und wir hatten immer den Glauben an den Lucky Punch. Aber, der Fußball schreibt manchmal auch brutale Geschichten. Mit einem Traumtor macht der Gegner in der nächsten Aktion den Ausgleich. Wir hätten den Sieg gerne mitgenommen, es wäre ein Sieg des Willens gewesen. Den Punkt nehmen wir aber gerne mit. Leider hat uns am Ende das Matchglück gefehlt“, sagte Trainer Bogdan Komorowski.

Gegenüber dem 2:0-Erfolg in Siegburg gab es dieses Mal nur eine Änderung in der Startelf. Tim Becker ersetzte den angeschlagenen Joel Agbo. Wegen einer Erkältung musste auch Dion Wendel kurzfristig noch aus dem Kader gestrichen werden. Die Fortuna begann Ton angebend. Freialdenhoven war nur über Standards gefährlich. In der 18. Minute war Jalil Tahir sträflich frei nach einer Ecke, aber der gegnerische Innenverteidiger brachte den Kopfball und den anschließenden Nachschuss nicht gefährlich in Richtung Tor. Neun Minuten später spielte Gjorgji Antoski einen öffnenden Pass auf die rechte Seite zu Nicholas Simpson, der Australier zog nach innen und schoss den Ball von der Strafraumgrenze aus zum 1:0 in den Winkel. Mit dem verdienten Vorsprung ging es in die Kabine. 

Verletzungsbedingt musste die personell ohnehin gebeutelte Fortuna tauschen. Für Joel Cartus kam Luca Schneider in die Partie. Nur sieben Minuten nach dem Wechsel fiel der überraschende Ausgleich. Niklas Koppitz traf aus spitzem Winkel die Unterkante der Latte, von da aus flog der Ball an den unteren Pfosten und schließlich ins Netz. Die U23 brauchte eine Viertelstunde, um sich zu berappeln. Danach hatte sie aber wieder das Sagen auf dem Platz. Und sie wurde vermeintlich belohnt für ihren tollen Kampfgeist. In der zweiten Minute der Nachspielzeit flankte der eingewechselte Simon Stacey auf den zweiten Joker Luca Schneider und der köpfte das vielumjubelte 2:1. Nach Wiederanpfiff schlug Freialdenhoven den Ball sofort in den Kölner Strafraum. Masaya Kobayashi köpfte den Ball wieder raus aus dem 16-Meter-Raum. Doch die Kugel kam postwendend zurück. Sebair Ljatifi nahm den Ball aus 25 Metern volley und knallte ihn über den chancenlosen Felix Buer hinweg in die Maschen. Traumtor. 2:2. Abpfiff. Tristesse rund ums Südstadion.

Fortuna U23: Buer, Höffler, Bauens, Kobayashi, Derbali, Becker, Cartus (46. Schneider), Antoski, Di Fine, Simpson (64. Stacey), Blumenthal (71. Dahmani).

Tore: 1:0 Simpson (27.), 1:1 Koppitz (52.), 2:1 Schneider (90.+2), 2:2 Ljatifi (90.+2).

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