Tolle Moral und Kampfgeist der U23 in Hennef werden nicht belohnt

„Wir haben den Tabellenzweiten lange geärgert, haben uns dreimal zurück gekämpft und waren nahe am Punktgewinn, großes Kompliment an diese junge Mannschaft“, sagte Trainer Matthias Mink, der zwei Umstellungen gegenüber dem grandiosen 6:1-Erfolg gegen Vichttal vornahm. Für den gesperrten Patrick Hill begann Jonah Sticker. Kilian Hornbruch ersetzte den verletzt fehlenden Jan Peters.

Nach zwölf Minuten hatte Miron Wessels die Führung auf dem Fuß, aber er traf nach einer Flanke von Marvin Iskra den Ball freistehend nicht. Iskra verfehlte nach Hereingabe von Dion Wendel acht Minuten später das Tor nur knapp. Auf der Gegenseite köpfte Louis Klapperich nach Flanke des Ex-Fortunen Burak Mus knapp über die Latte (29.). Mit zunehmender Spieldauer bekam Hennef in der ersten Hälfte das Geschehen besser in den Griff. Der U23 fehlte es in dieser Phase an Aggressivität und Laufbereitschaft. Einen Schuss von Klapperich lenkte Keeper Felix Buer mit guter Parade an die Latte (33.). Kurz vor dem Pausenpfiff kassierte die U23 dann einen Gegentreffer per Standard. Yannick Genesis Kopfball landete nach einer Ecke abgefälscht von Kilian Hornbruch unter der Latte zum 1:0 (45.). 

Kurz nach Wiederanpfiff nutzte der quirlige Klapperich eine Unaufmerksamkeit in der Kölner Abwehr. Er nahm einen Pass in die Tiefe auf, umkurvte Buer und erhöhte auf 2:0 (50.). Nun folgte aber eine bemerkenswerte Reaktion der U23, die sich mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage stemmte. Der gerade erst eingewechselte Gianluis Di Fine bediente Miron Wessels, der vor dem Hennefer Torhüter die Nerven behielt und zum 1:2 verkürzte (55.). Sieben Minuten später der Nackenschlag: Eine Flanke von Mus drückte Klapperich in der Mitte zum 3:1 über die Torlinie. Postwendend erzielte Wessels das 3:2. Iskra scheiterte zunächst an Martin Michel, sein Sturmkollege versenkte den Nachschuss (63.). Sechs Minuten darauf folgte der vermeintliche K.o. für die U23. Nach einem scharfen Rückpass von Andre Winkels trat der ansonsten seit Wochen glänzend haltende Felix Buer ungeschickt über den Ball, sein Rettungsversuch per Grätsche gelang nicht _ 2:4. Doch die Fortuna war noch zugegen. Eine Flanke von Wendel setzte Iskra mit einem satten Schuss zum 3:4 ins Netz (77.). 

Nun wurde es turbulent und der schwach pfeifende Schiedsrichter verlor die Übersicht. Nach einem Foul an Hornbruch auf Höhe der Seitenlinie sah Chimezie Okoroafor zunächst die gelbe Karte, dies quittierte der Hennefer, indem er wutentbrannt den Ball auf den Boden knallte. Gelb-Rot war die Folge seiner Unbeherrschtheit (83.). Aus dem Gerangel um den Ball, den der Hennefer Mohamed Dahas nicht hergeben wollte, entstand eine Rudelbildung. Dabei packte Dahas Andre Winkels im Getümmel über mehrere Sekunden an den Hals. Der Schiedsrichter sah es genau andersherum und gab dem Kölner die Rote Karte (84.). Eine krasse Fehlentscheidung.

„Spieler, Trainer und Offizielle müssen sich oftmals auch berechtigter Kritik stellen. Man sollte deswegen auch mal einen Schiedsrichter kritisieren dürfen. Und der heutige war einfach nicht gut. Beim Platzverweis gegen uns liegt er in der Beurteilung der Szene völlig falsch. Das können wir nicht auf sich beruhen lassen. Symptomatisch für seine Nicht-Leistung waren die nur drei Minuten Nachspielzeit. Und das nach insgesamt zehn Auswechslungen, sieben Toren, mehrerer längerer Behandlungs-Pausen auf dem Platz sowie zweier Rudelbildungen“, sagte Teammanager Stefan Kleefisch.  

Fortuna U23: Buer, Hornbruch, Winkels, Camara, Sticker, Suleiman, Westerhoff, Wendel, Derbali, Iskra, Wessels. 

Tore: 1:0 Genesi (45.), 2:0 Klapperich (50.), 2:1 Wessels (55.), 3:1 Klapperich (62.), 3:2 Wessels (63.), 4:2 Eigentor Winkels (69.), 4:3 Iskra (77.).

Gelb-Rot Okoroafor (Hennef/83.), Rot: Winkels (Fortuna/84.).