Schwere Verletzung überschattet Sieg

Bereits nach zehn Minuten verletzte sich Baris Sahin schwer. Der Rechtsverteidiger knickte ohne Fremdeinwirkung um und musste ins Krankenhaus gefahren werden. Dort wurde dann ein Außenbandriss diagnostiziert. Für ihn kam Martin Schiefer ins Spiel. Mit Yves Wendel, Yannik Stoffels, Gianluca Kohn und Adrian Student standen ohnehin bereits vier andere Spieler in der Startelf, als noch bei der Niederlage in Lohmar in der Vorwoche. Die Fortuna hatte diesen Schock noch nicht ganz verdaut, da lag sie bereits 0:1 hinten. Nach einem langen Ball ließ Tim Miebach Wendel aussteigen und erzielte per Vollspann die Führung für die Gäste. Kurz zuvor hatte Kohn bereits per Fußabwehr auf einen Schuss des Kapitäns von Oberpleis sehr gut reagiert. Nur sechs Minuten später folgte die Antwort der Fortuna. Eine mustergültige Flanke von Gianluca Pavone köpfte Kai Burger am langen Pfosten zum 1:1 ins Netz. Seinen Können unter Beweis stellen konnte dann Keeper Sebastian Klein, der einen Fernschuss von Cemal Kaldirim aus dem Winkel fischte (27.).

Derselbe Spieler fasste sich zwei Minuten nach Wiederanpfiff ein Herz und zog aus 16 Metern ab, der Ball flog rechts an den Pfosten und Adrian Student staubte aus kurzer Distanz zum 2:1 ab. Drei Minuten danach trat der Oberpleiser Gagik Arutiunian gegen Stoffels nach und sah folgerichtig Rot. Die Fortuna hatte nun die Partie immer besser im Griff und Kaldirim erhöhte mit einem verdeckten Schuss von der Strafraumgrenze aus auf 3:1 (74.). Turbulent und torreich wurde es in den letzten zehn Minuten. Dem Anschlusstreffer von Miebach in der 83. Minute setzte erneut Student postwendend das 4:2 entgegen. Es war ein kurioser Treffer, den der Kölner profitierte davon, dass der Gäste-Torhüter den Abwurf gegen den Rücken des Schiedsrichters platzierte. Für die Entscheidung sorgte dann Kai Burger, der nach Zuspiel von Student halbhoch zum 5:2 aus zehn Metern traf (87.). Der dritte TuS-Treffer durch Jonas Henscheid war nur noch Ergebniskosmetik (90.).

„Der Sieg war mehr als verdient, er hätte auch ein, zwei Tore höher ausfallen können. Es war ein Spiel mit vielen kleinen Nickligkeiten. Wir haben uns davon nicht beeindrucken lassen. Beim ersten Tor beweist Miebach seine Klasse, die anderen beiden Gegentore dürfen nicht passieren, da begehen wir dumme Stellungsfehler. Aber unsere Tore waren schön heraus gespielt. Spielerisch konnte Oberpleis uns nicht das Wasser reichen. Das war die richtige Antwort auf das Spiel in Lohmar. Dass sich der Baris Sahin so schwer verletzt hat, war der einzige Wermutstropfen heute“, war Trainer Andre Otten zufrieden.