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Loum wird von der tragischen Figur zum strahlenden Helden

Von Stefan Kleefisch
Derbysieger: Ausgerechnet gegen die Viktoria gelang der U 23 der Fortuna mal wieder ein Erfolgserlebnis.

Dramatischer kann ein Derby gar nicht verlaufen. Die Fortuna führte auf dem Kunstrasenplatz am Sonntag im Duell der Reserve-Teams bis zur 65. Minute mit 2:0. Zwölf Minuten später lag die Viktoria mit 3:2 vorne. Am Ende setzten sich die Südstädter mit 4:3 durch. Mit dem Schlusspfiff brachen alle Dämme. Der Jubel war grenzenlos. Die U 23, die erstmalig von Daniel Cartus gecoacht wurde, verließ durch den Dreier die Abstiegsregion in der Landesliga 1. Für die Gäste aus Höhenberg bedeutete die Niederlage einen herben Rückschlag im Kampf um den Aufstieg.

„Wir wollten eiskalt bleiben, trotz aller Emotionen. So wie das Spiel gelaufen ist, war das dann aber nicht mehr aufzuhalten. Die erste Halbzeit ist für uns besser gelaufen, da hatten wir die Viktoria gut im Griff. Sie hatten keinen Torschuss. In der zweiten Hälfte haben wir unsere Grundordnung verlassen. Da hat die junge Mannschaft dann die taktische Geduld verloren. Das müssen wir lernen. So haben wir die Viktoria wieder ins Spiel gebracht. Das ist aber der einzige Kritikpunkt“, sagte Trainer Daniel Cartus.
Bei der Fortuna kehrte Kapitän Nils Remagen nach abgelaufener Rotsperre in die Startelf zurück. Auffällig war zunächst auf Seiten der Hausherren Semih Güler, der gleich drei Möglichkeiten hatte. Einmal flach links vorbei (19.), Dann parierte Keeper Ron Meyer einen Schuss von rechts (28.) und zum Abschluss setzte er einen Volleyschuss knapp vorbei (32.). Die Viktoria fand offensiv nicht statt. Sieben Minuten vor der Pause traf Remagen mit einem Freistoß aus 30 Metern zum 1:0. Auf dem nassen Kunstrasen tippte der flache, nicht unhaltbare Schuss kurz vor dem Torhüter auf. Nach einem Kopfball von Manuel Kabambi hielt Meyer dann aber stark (44.) und verhinderte das 0:2. Nach einem unglücklichen Schlag ins Gesicht von Cemal Kaldirim kurz vor dem Pausenpfiff erlitt Semih Güler einen Nasenbeinbruch. 

Der Angreifer der Fortuna biss aber auf die Zähne, wechselte das blutverschmierte Trikot und machte weiter in Halbzeit zwei. Nach einer Stunde wurde Kai Burger fast am Mittelkreis gefoult. Die Fortuna führte den Freistoß schnell aus, Yannick Diehl legte quer auf den freistehenden Güler, der das 2:0 markierte. Wer nun glaubte, die Überraschung des Drittletzten gegen den Tabellendritten sei perfekt, der wurde eines Besseren belehrt. Zunächst köpfte Mark Kwarteng einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld zum 2:1-Anschlusstreffer in die Maschen (65.). Dann wurde es kurios. Fortunas Einwechselspieler Mohamed Loum schoss den ins Aus geflogenen Ball kurz hinter der Torauslinie, drei Meter neben dem Pfosten stehend, zurück zu Torhüter Zicos Resvanis. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Cemal Kaldirim verwandelte zum 2:2 (76.). Die Fortuna verlor den Ball kurz nach dem Wiederanpfiff, Patrick Paffrath vertändelte den Ball und Mouhaymen Rachdi nutzte dies freistehend zum 2:3 (77.). Innerhalb von zwölf Minuten war die Partie gekippt.  

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