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Güler trifft beim Comeback, Beckmann hält die Punkte fest

Von Stefan Kleefisch
Eine Holzhütte als Ersatzbank: Charmanter Ausblick auf das Spielfeld in Heiligenhaus.

Die U 23 der Fortuna hat nach zwei Jahren zumindest bis Sonntag mal wieder die Tabellenführung der Landesliga 1 erobert. Die Mannschaft von Trainer Tilman Waegner gewann am Freitagabend mit 3:2 beim Heiligenhauser SV. Die Gäste führten bereits mit 3:0 im Rolf-Hahn-Stadion. Am Ende musste nochmal kurzzeitig gezittert werden.

„Wir waren gnadenlos effektiv. Heiligenhaus war der erwartet starke Gegner und hat in den ersten 30 Minuten sehr viel Druck aufgebaut und den Ball immer wieder schnell in die Schnittstelle gespielt. Christopher Kovacs hatte sehr gute Laufwege. Da hätten wir auch in Rückstand geraten können. Die Führung zur Pause war schmeichelhaft. Später ging dem HSV aber die Luft aus. Nach dem Konter zum 3:0 schien der Sieg schon unter Dach unter Fach. Am Ende hätte der Schiedsrichter mit zwei unberechtigten Elfmetern die Partie beinahe noch gekippt“, sagte Teammanager Stefan Kleefisch.

Bei der Fortuna fielen neben Ramon Koch, Zicos Resvanis, Manuel Kabambi, Ioannis Foukis und Abdelkader Maouel kurzfristig auch noch mit Marvin Oluwa (krank) und Pattrick Paffrath (verletzt) die Spieler sechs und sieben aus. Zumindest gab Semih Güler sein Saisondebüt. Das zahlte sich im Verlauf der Partie auch aus. Zunächst musste aber Max Beckmann bereits nach vier Minuten eingreifen. HSV-Torjäger Christopher Kovacs lief allein auf den Fortuna-Keeper zu, der aber das Duell Eins-gegen-Eins für sich entschied. Heiligenhaus formierte sich im 4-4-2 dicht am Mittelkreis und lauerte auf Konter. Das Tor erzielte aber die Fortuna. Eine Hereingabe von Ibis Renda verwerte Güler eiskalt zum 0:1 (38.).

Eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff passte Güler auf Tim Christopher Becker, der Torwart Julius Engelhardt mit einem Schuss in die lange Ecke zum 0:2 überwand. Im zweiten Abschnitt brauchten die Hausherren 20 Minuten, um gefährlich vor das Kölner Tor zu kommen. Zunächst klärte Mohamed Loum einen Versuch auf der eigenen Torlinie, nur eine Minute später wehrte Beckmann einen Fallrückzieher vom Elfmeterpunkt aus mit einer Glanztat ab. „Eine derart starke Parade habe ich lange nicht mehr gesehen. Das war Weltklasse“, sagte Kleefisch. In der Folgezeit nutzte die Fortuna die sich bietenden Räume immer mehr aus. Die eingewechselten Tolga Gercek und Justin Janczak scheiterten beide freistehend am gegnerischen Torhüter (71.,72.). Jonathan Tandundu-Clausen traf nur den Pfosten (73.). Eine Minute später machte er es besser, ein abgefälschter Schuss landete vor seinen Füßen und er erzielte das vermeintlich vorentscheidende 0:3 (74.). „Alle drei haben ihren ersten Saisontreffer erzielt. Wir kommen nun auf acht verschiedene Torschützen bei neun Treffern, das ist erstaunlich“, sagte Kleefisch.

Heiligenhaus nun mit dem Mute der Verzweiflung. In der 77. Minute ahndete der Schiedsrichter einen angeblichen Trikotzupfer von Renda im eigenen Strafraum mit Gelb und Elfmeter. Max Beckmann bekam aber an den Schuss von David Odenthal noch die Fingerspitzen dran und wehrte den Ball gegen den Pfosten ab. Acht Minuten vor dem Ende hatte Beckmann dann seine einzige unglückliche Aktion in einem ansonsten überragenden Spiel. Ein Kopfball von Marvin Liebschner flutschte ihm aus zwei Metern ins kurze Eck zum 1:3. Eine Minute vor dem Abpfiff verhängte der Schiedsrichter den nächsten Elfmeter gegen die Fortuna. „Der Spieler aus Heiligenhaus lässt sich schon vorher fallen, ich steige hoch zum Kopfball, werde von hinten geschubst und falle auf ihn. Das war niemals ein Strafstoß“, sagte „Übeltäter“ Mohamed Loum. Dieses Mal verwandelte Linus Werner zum 2:3. Mit Glück und Geschick brachte die Fortuna dann aber die dreiminütige Nachspielzeit über die Bühne. 

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